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Man(n) darf es Frauen nicht zu einfach machen

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Ein Artikel für Männer: Über die Logik, dass man es als Mann Frauen nie zu einfach machen darf!

Die männliche Logik in Sachen Liebe und Frauen ist recht einfach: „Ich mag dich. Du magst mich. Komm, lass uns Liebe machen!“ Die männliche Wahrnehmung der Welt ist gradlinig. Die weibliche Logik der Liebe funktioniert dagegen ganz anders – sie funktioniert komplex. Zumindest an ihrer Oberfläche. Unter dieser Oberfläche ist sie im Grunde genauso einfach – auch sie wünscht sich eine direkte Verbindung zum Mann.

Doch für die Frau ist der Weg dahin entscheidend. Und der darf nicht zu direkt und zu einfach sein. Das hat einen sinnvollen biologischen Grund: Frauen müssen sich gegen Schwangerschaften aus zu schneller und zu wenig qualifizierter Sexualität schützen. Darum lieben Frauen alles, was kompliziert und schwierig auf dem Weg dahin ist . Auch wenn es widersprüchlich erscheint – „kompliziert“ gibt einer Frau eher Gefühl von Sicherheit und Wert als ein direktes „Ich mag dich.“ – nicht umsonst lieben Frauen den Satz: „Es ist kompliziert“, wenn es um Männer und Liebesbeziehungen geht.

Was bedeutet das für dich als Mann? Nun, in erster Linie: Du darfst es den Frauen nicht zu einfach machen. Und genau darin liegt ein Problem, über das Männer immer wieder stolpern: Sie machen es einer Frau möglichst einfach, weil sie die Frau natürlich wollen. Aber dieses „wollen“ ist für eine Frau kein Wert – es stößt sie eher ab. Was Frau will, ist der Eindruck, dass ein Mann sie will, weil er scharf auf sie ist, sondern weil sie etwas Besonderes ist und weil etwas Besonderes zwischen ihr und dem Mann vorgeht.

Männer missachten das Bedürfnis in der Frau, indem sie linear und direkt vorgehen: Zwei, drei Dates – ein bisschen nett sein, ein paar klassische Fragen an die Frau stellen, damit sie denkt, dass man sich für sie interessiert und dann möglichst schnell auf den ersten Kuss abzielen und von dort aus schnell in den Sex rein und dann mal weiter schauen.

Eine Frau dagegen will Schwierigkeiten auf dem Weg dahin erleben. Sie will Momente der Zurückweisung erleben und dass ein Mann fähig ist, sich von ihr abzugrenzen. Wenn ein Mann zu interessiert ist oder das klassische Dating-Programm für seine Absichten einsetzt, dann übergeht dieses Bedürfnis der Frau. Er liefert ihr freundliche Aufmerksamkeiten aber eben keine Schwierigkeiten.

Im linearen Verständnis der Männerwelt ist das logisch: „Wer f*** will, muss freundlich sein“, wie es so schön heißt. Im Verständnis der Frau, geht das allerdings völlig an ihren Bedürfnissen vorbei: Sie will etwas erleben, das schwierig ist und nicht so leicht zu bewältigen. Etwas, das ihr den Eindruck gibt, eben aufgrund dieser Schwierigkeiten etwas Besonderes zu bekommen.

Du kannst als Mann keinen größeren Fehler machen als dich einer Frau als verfügbar und alltäglich anzubieten. Darin liegt kein Reiz für eine Frau. Weil ihr das kein Eindruck von „besonders“ liefern kann. Aus diesem Grund fällt es Arschlöchern und Totalausfällen einfacher Frauen zu bekommen als dem netten Normalo von Nebenan, der alles richtig macht im Leben – sie vermitteln der Frau über Drama und Probleme  den Eindruck von Wichtigkeit. Und das macht sie mehr an als ein lineares „Ich mag dich. Du magst mich. Lass uns anfangen!“

Zusammenfassung: Verstehe den Unterschied zwischen dem linearen Vorgehen im Mann und dem Verlangen nach komplexer Qualifizierung in der Frau. Liefere Frauen vor der ersten Nähe immer etwas Drama und Schwierigkeiten. Mache es ihnen nicht zu einfach. Verwende Zurückweisung, etwas Drama, ein paar Schwierigkeiten und die Fähigkeit dich von ihr abzugrenzen und für dich selbst zu stehen – ansonsten fehlt einer Frau die Orientierung, wie du als Mann bist – und das gefällt ihr nicht. Damit fehlen ihr wichtige Informationen ein inneres emotionales Bild von dir zu formen und du landest als Mann im emotionalen Niemandsland.

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Frauen und Liebe – Frauen wollen sich in der Liebe qualifizieren

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Ein Artikel für Männer von Thomas Lojek: Frauen und Liebe – ein ewiges Geheimnis? Über das weibliche Bedürfnis sich in der Liebe und für die Liebe qualifizieren zu wollen. 

Hast du dich als Mann schon mal darüber gewundert, wie Frauen sich verlieben? Vielleicht sogar darüber geärgert, dass die Männer, die sich schlecht verhalten oder gar keine Beziehung wollen, immer besser abschneiden bei Frauen als die Männer, die sich um ihre Liebe und eine ehrliche Beziehung bemühen?

Hast du schon mal versucht bei einer Frau „alles richtig zu machen“ und es endete damit, dass sie persönlich und emotional nicht mehr reagiert hat, Anrufe unbeantwortet blieben und irgendwann die Aussage kam: „Ich glaube, das mit uns beiden wird nichts, wir sollten besser…Freunde bleiben/uns nicht mehr sehen/uns mit anderen treffen“.

Das Geheimnis hinter diesem Phänomen heißt: Qualifizierung. Frauen wollen sich für die Liebe eines Mannes und eine Beziehung mit ihm qualifizieren. Sie wollen nicht „einfach so“ in eine Liebe, Beziehungen oder Sexualität geraten – das hat keinen Wert für sie. Darum sind schwierige Männer anregender und spannender für die Art und Weise, wie Frauen Beziehungen aufbauen und empfinden wollen.

Was bedeutet Qualifizierung? Das bedeutet, dass eine Frau einen guten Grund – oder zumindest einen gefühlten Grund – haben will, warum sie sexuell wird, sich verliebt, eine Beziehung eingeht. Dass du als Mann eine Frau  schön, begehrenswert, aufregend, vielleicht sogar liebenswert findest, reicht nicht aus – das schmeichelt ihr eine gewisse Zeit, aber sie wird es sehr bald als einseitig empfinden. Eine Frau will im Umgang mit dir als Mann erfahren und spüren, warum du mit ihr zusammen sein willst – und kleiner Tipp: Dass du sie schön oder sexy findest, spielt dabei praktisch überhaupt keine Rolle. Frauen wollen nichtsexuelle und nicht physische Attribute als Gründe  entdecken, warum du sie als Mann begehrest.  Körperliche Anziehung ist bestenfalls ein Bonus für sie.

Der Umgang mit dir als Mann und auch dein Begehren muss einer Frau einen besonderen Eindruck über sich selbst vermitteln – und selbst, wenn es das Bedürfnis ist, sich besonders fatal und aufreibend für den falschen Mann abzustrampeln und sich schlecht behandeln zu lassen. So absurd es klingt: Frauen können darin eine – wenn auch langfristig ungesunde – Befriedigung für sich selbst finden, wenn man sie als Mann schlecht behandelt. Weil ihr das einen Ansporn liefert, zum weiblichen Grundverlangen nicht einfach so Liebe, Beziehungen und Sex von einem Mann zu bekommen, sondern sich dafür qualifizieren zu wollen, gibt. Ein Arschloch kann durch sein Verhalten einer Frau einen endlosen Antrieb geben geben, sich um diese Qualifizierung zu bemühen. Sie verbeißt sich dann geradezu begeistert in die Illusion: „Wenn ich das schaffen, wenn ich ihn ändere, dass er mich liebt oder mich so verändere, dass er mich liebt – dann erreiche ich endlich mein Ziel: Ich werde glücklich sein. Wir werden glücklich sein!“

Aus diesem Grund haben die Arschlöcher auch immer einen Vorteil bei Frauen: Sie liefern Frauen den Eindruck sich qualifizieren zu müssen – dass sie die Liebe dieses Mannes nicht „einfach so“ bekommen. Das ist kein Argument, um ein Arschloch zu sein oder zu werden – aber als Mann sollte man die Psychologie hinter verstehen: Du musst Frauen Gründe, Herausforderungen und Hürden liefern, die ihr den Eindruck liefern können, warum gerade sie für dich liebenswert und begehrenswert ist – „einfach so“ reicht nicht aus, nicht für Frauen.

Thomas Lojek

 

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Interview: Thomas Lojek und Steffen Groth – Treue, Werte, Rollenbilder (2)

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Thomas Lojek im Gespräch mit Schaupieler Steffen Groth (Doctor’s Diary, Tatort, Traumschiff, Weissensee) – Treue, Werte, Rollenbilder – Teil 2

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Steffen Groth (c) by Marco Armborst

Thomas Lojek: Es ist interessant, dass du an dieser Stelle die Bedeutung von Vorbildern ansprichst. Ich beobachte den Trend, dass ein sehr intensives Bedürfnis nach Vorbildern existiert – und zwar sowohl unter Männern als auch unter Frauen. Beides bemerke ich sehr stark innerhalb meiner Arbeit: Es geht zwar immer im Vordergrund um Liebe und Beziehungen – aber es klingt dabei auch immer die Frage nach Werten, Richtung und Sinn mit.

Wir beide sind von unserer Altersklasse her in Jahrzehnten aufgewachsen, in denen sich das klassische Vorbild im Einklang von Rechtschaffenheit und Werten sehr stark verändert hat – vielleicht so stark, so schnell und so komplex, wie in keiner anderen Generation zuvor. In den 80ern war die Trennung von Helden und Gegnern, die Grenze zwischen Gut und Böse noch relativ deutlich und intakt. In den 90ern weichte das alles plötzlich auf: Im Kino wurden durch Filmemacher wie Tarantino die Bad Guys zu Helden gemacht. In der Musik etablierte sich durch Hip Hop weltweit das Verständnis, dass das Leben nur geil ist, wenn man als Gangster so viel Partys, Knarren, Geld und Frauen wie möglich hatte. Der alte Klassenfeind Kapitalismus wurde plötzlich cool, weil jeder Aktien am Neuen Markt hatte.

Männer Mitte bis Ende Dreißig: “Wofür stehen wir eigentlich?”

Nach dem 11. September wurde es immer schwieriger klar zu definieren, wo die Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen Recht und Unrecht genau verlaufen — sowohl in unseren Köpfen als auch auf der Landkarte einer globalen Kriegsführung. Gigantische Kreditgeschäfte vermittelten gleichzeitig die Illusion, dass jeder reich werden kann. Und in Deutschland wurde die erfolgreichste Musik von Berliner Ghetto-Kindern gemacht, die in jede Textzeile einen Fausthieb verpackten, weil man nur so durch das Leben kommt.

Jetzt sind wir als Männer im Alter von Mitte bis Ende 30 und müssen uns fragen: “Wofür stehen wir eigentlich?” — auch vor unseren Kindern, vor den Jugendlichen in unserem Leben und auch vor unseren Frauen. Du bist selbst Familienvater, du stehst als Schauspieler in einer gewissen Öffentlichkeit — wie ist das für dich? Wie wird man in dieser Zeit und in unserer Generation als Mann ein Vorbild? Wie führt man als Mann ein Leben, das Kindern Orientierung und einer Frau den gewissen Stolz geben kann, dass sie sich einem (dem) “richtigen Mann” angeschlossen hat?

Steffen Groth: Also was die Öffentlichkeit angeht, versuche ich einfach über die Themen zu sprechen, mit denen ich mich auseinandersetze. Wenn das dann jemand als vorbildhaft empfindet, dann ist das ja seine Entscheidung. Mich würde es auf jeden Fall freuen, wenn jemand das Gefühl hätte, das ihn ein öffentlicher Auftritt von mir positiv beeinflusst hat. Ich habe dabei an mich den Anspruch, so authentisch wie möglich zu sein. Aber natürlich kann ich, besonders in der Öffentlichkeit, nicht einfach so ungefiltert sagen, was ich denke.

Was die Vorbildfunktion als Mann angeht: Das ist schon hart heutzutage. Für Frauen und Männer gleichermaßen. Ich habe das Gefühl, dass sich die Orientierungslosigkeit, die Du beschreibst, ganz stark in einer Unsicherheit im Bezug auf die Geschlechterrollen widerspiegelt. Ich soll ein toller Vater sein, ein super Lover, ich soll sensibel sein, aber auch männlich und einfach auch mal sagen wo’s langgeht, aber bitte nicht zu dominant! Ich soll Geld nach Hause bringen, aber ich soll der Karriere der Frau bitte auch nicht im Weg stehen. Ich soll engagiert sein, leidenschaftlich, aber bitte auch für die Familie da sein… Auweia…

Männer auf dem Weg in den emotionalen Burn Out?

Wen wundert es, dass da die neue, anscheinend weltweite Lieblingskrankheit der Burn Out ist. Ich glaube, das einzige, was mir da hilft in diesen unseren Zeiten, ist, wenn ich mich immer wieder frage, ob ich gerade authentisch bin, ob ich zufrieden bin und wenn nicht, was ich verändern kann. Ja, ich glaube Authentizität ist da der größte Schlüssel. Und wenn eine Frau sieht, dass es dem Mann gut mit sich selber geht, dann geht’s ihr meiner Meinung nach auch meist gut mit ihm (oder zumindest hat dann ihr Problem nichts mit dem Mann als Auslöser zu tun).

Allerdings ist die Frage, was dann tatsächlich authentisch ist. Das ist ja fast eine philosophische Frage. Wer bin ich wirklich? Oder psychologisch: „Was ist mein tiefster Wunsch, der vielleicht hinter ganz vielen oberflächlichen Wünschen auftaucht?“ Da muss man dann ja erst mal ganz schön ackern um sich das anzusehen, bzw. ansehen zu können, da wir ja alleine medial so zugeschüttet sind mit Ideen, wie wir zu sein hätten oder was uns vermeintlich glücklich macht.

Die emotionale Erwartungshaltung von Frauen an Männer ist gigantisch  

Thomas Lojek: Wie ist das mit dem männlichen Burn Out – glaubst du, dass es im Moment so etwas gibt als Tendenz unter Männern? Dass Männer sich zunehmend ausgebrannt fühlen – vor allem auch emotional gegenüber Frauen – weil deren Ansprüche ständig steigen? Oder sind wir Männer einfach mittlerweile viel zu weich und verzogen geworden, so dass uns ein paar weibliche Erwartungen direkt in innere Erschöpfungszustände treiben?

Die emotionale Erwartungshaltung der Frauen an uns Männer ist gigantisch und sehr oft völlig unrealistisch – das kann ich ohne Scheu durch meine Arbeit sagen. Ein großer Teil meiner Arbeit hat damit zu tun, Frauen auf den Boden der Tatsachen zu holen. Sie daran zu erinnern, dass wir Männer nun mal Männer sind – und, dass es im Leben eines Mannes immer genau diesen Boden gibt, der aus der Perspektive der Frau heraus vielleicht immer etwas zu flach erscheint, aber der uns als Mann dagegen hilft, im Leben voran zu kommen, ohne zu sehr zu straucheln oder zu stolpern.

Wie verteidigen wir als Männer unseren eigenen Boden – ohne Frauen gleich den Boden unter den Füßen wegziehen zu müssen? Geht das überhaupt? Oder lebt es sich als Mann rücksichtslos und ignorant generell einfach besser?

Steffen Groth: Wie der Mann im Allgemeinen ist und leben sollte, weiß ich nicht. Ich kann da nur für mich sprechen und vielleicht ein bisschen darüber, was ich zu beobachten glaube. Ich bin der Überzeugung, dass Männer und Frauen grundsätzlich unterschiedlich ticken. Und obschon ich es richtig finde, dass es eine — Chancengleichheit im Beruf gibt, Wahlrecht für alle – in der Schweiz für Frauen übrigens erst seit 1971 (das finde ich immer wieder erstaunlich) – etc., empfinde ich die vermutlich aus der radikalen Emanzipation kommende Tendenz, zu sagen, Männer und Frauen wären gleich, als einen fatalen Fehler. Dass die Emanzipation erst mal so radikale Wege beschritten hat, war wahrscheinlich notwendig, um die starren und spießigen vorherrschenden Rollenmuster aufzubrechen. Ich glaube allerdings, dass es jetzt ein Umdenken geben müsste und eine Konzentration darauf, was tatsächlich männlich und was weiblich ist. Gleichmacherei zu Lasten von Authentizität halte ich für einen krassen Fehler. Und ich glaube, dass eben das Nichtanerkennen von geschlechtlichen Unterschieden eben genau zu einem unauthentischen Verhalten führt.

Als Mann aufrecht, klar und mit Verantwortung leben

Die Männer denken, sie müssten sich verbiegen, um den Frauen zu gefallen und die Frauen frage sich, warum die Lusche nicht gerade dasteht – er ist doch schließlich ein Mann. Der Mann steht dann da und denkt sich, er habe doch alles getan, er ist aber immer noch nicht “richtig” – dann muss er jetzt wohl noch mehr tun: emotional und auch sonst. Die Frau ist noch genervter – denn egal was er tut, sie will doch nur, dass er endlich zu sich steht und er wähnt sich wieder nicht richtig. Nicht richtig erfolgreich im Berufsleben, nicht emotional richtig, nicht der gute Vater der Kinder oder einfach nur der gute Beziehungspartner. Dann rennt er weiter und am Ende steht tatsächlich der Burnout. So ähnlich habe ich das um mich herum und auch ein wenig bei mir selbst beobachten können.

Ich glaube nicht, dass es sich als Mann rücksichtslos und ignorant besser lebt, sondern aufrecht klar und so frei wie möglich. Und dabei mit einer Verantwortung für mein Leben, die ich gerne trage. Damit meine ich überhaupt nicht Larifari und “jeder wie er mag”. Verantwortlich und entschieden. Das kann dann auch die Entscheidung sein durch eine schwere Zeit zu gehen. Und frei meint nicht, dass ich Dinge nicht zu Ende bringen wollte. Nur, dass ich mir immer wieder die Freiheit herausnehme, zu überprüfen, wie es mir mit den Personen, Situationen und Projekten, mit denen ich in Beziehung bin, geht. Und wenn es zu schwer erscheint, dann setze ich mich halt hin und überlege, was da los ist und wie ich eine Lösung für meine Situation schaffen kann.

Und so möchte ich auch meiner Partnerin begegnen. Was das dann konkret heißt, ist von beiden abhängig und allgemein schwer zu sagen. Ich will mir einfach – auch wenn sich das erst mal anstrengend anhören mag – jeden Tag die Frage stellen dürfen, ob ich hier am richtigen Ort bin und mich wohl fühle. Und wenn das nicht so ist, wie ich mich gerne verändern möchte.

Informationen zu Steffen Groth: Schauspieler Steffen Groth (Profil und Filmografie)

Homepage von Thomas Lojek: http://www.thomaslojek.de

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Interview: Thomas Lojek und Steffen Groth – Treue, Werte, Rollenbilder (1)

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Thomas Lojek im Gespräch mit Schaupieler Steffen Groth (Doctor’s Diary, Tatort, Traumschiff, Weissensee) – Treue, Werte, Rollenbilder – Teil 1

Steffen Groth (c) by Marco Armborst

Steffen Groth ist ein bekanntes Gesicht in der deutschen Film- und Fernsehlandschaft. Zu seinem Repertoire gehören deutsche Primetime-Produktionen wie „Tatort“ und „Traumschiff“, populäre Serien wie „Doctor’s Diary“ und zeitgeschichtliche Familiendramen wie die Serie „Weißensee“. Er ist 38 Jahre alt und lebt in Berlin.

In diesem Gespräch unterhält sich Thomas Lojek mit Steffen Groth über männliches Rollenverständnis in der modernen Welt, über Werte, die Unterschiedlichkeiten zwischen Mann und Frau in langfristigen Beziehungen und die Bedeutung von Vorbildern.

Schauspieler und Liebesbeziehungen – Treue und emotionale Schwerstarbeit 

Thomas Lojek: Es vergeht im Moment praktisch keine Woche, in der nicht irgendein Hollywood-Star seine Scheidung bekannt gibt, beim Seitensprung ertappt wird oder auf Twitter das kommende Ende seiner Beziehung andeutet. Ich würde dazu gerne mal eine ganz ehrliche Einschätzung von dir hören: Ist das ein berufsspezifisches Phänomen? Gibt es Zusammenhänge, die Ehen und Beziehungen für Schauspieler schwieriger oder sogar unmöglich machen? Oder haben Schauspieler einfach mehr Öffentlichkeit? Ich frage mal provokativ: Sind Schauspieler nach ihrer Berufswahl verdammt dazu öfter und schneller in ihren Liebesbeziehungen zu scheitern? Oder scheitern sie nur etwas öffentlicher?

Steffen Groth: Berufsspezifisch? Hmm… Es gibt natürlich einige Faktoren, die begünstigen, dass ein Schauspieler ­– vielleicht leichter als Leute in anderen Berufen – den Beziehungspartner wechselt. Zumindest ist das insofern möglicher, als dass er, sofern er viel arbeitet, immer wechselnde Teams hat und somit viele unterschiedliche Kollegen. Man lernt also schon pro Produktion eine große Zahl Männlein und Weiblein kennen – alles potentielle Beziehungspartner… der Eine mehr, der Andere weniger.

Dann ist so ein Dreh oft auch ein Abenteuer, das man gemeinsam erlebt. Auch das schafft eine besondere Situation. Und da ist dann die mögliche Verführung natürlich größer als wenn ich in meinem Arbeitsumfeld die immer gleichen Kollegen habe. Zudem kommt auch noch das emotionale und das körperliche Element hinzu. Wir sind ja emotionale Arbeiter. Das heißt wir sind in der Arbeit bestrebt, den größtmöglichen emotionalen Kontakt zu unserem jeweiligen Schauspielpartner aufzunehmen – und wenn es da dann auch noch körperlich wird – ich spreche von Liebes- oder Sexszenen – dann ist der Schritt, sich auch im Privaten anzunähern, besonders wenn das im Spiel schon Spaß gemacht hat, für viele Kollegen nicht mehr so weit. Ob sie öfter scheitern weiß ich trotzdem nicht.

Über Treue, Beständigkeit und tatsächliche Substanz in Begegnungen

Ich habe letztens einen Bericht über eine Schule in Berlin Mitte gelesen, aus dem hervorging, dass zwei Drittel der Eltern dieser Schüler geschieden waren – wir leben in merkwürdigen Zeiten. Schon alleine das Internet schafft ja für jeden die Möglichkeit, sich ständig mit neuen Partnern einzudecken. Aber, okay, ich glaube ich lege mich doch fest: Ich finde, wir haben es schon ein bisschen schwieriger mit der Treue und Beständigkeit – die ich für mich als absolut erstrebenswert und wertvoll erachte. Zumindest in dem Rahmen, in dem ich diese Begriffe für mich definiere.

Dass dann ein dauerndes Trennen und Neu-Finden stattfindet, macht auch Sinn, weil die Kollegen ja meist nur einem spontanen emotionalen Impuls folgen und sich vermutlich selten fragen, was für eine tatsächliche Substanz in der Begegnung mit der neuen Person steckt – abgesehen davon, dass sie neu und flirty und damit aufregend ist. Aber wie lange hält so ein Gefühl? Im Zweifel – wenn man Glück hat – vielleicht acht oder neun Monate… Und vor allem bezieht sich das Gefühl ja meist nur auf einen selbst und weniger auf die andere Person. Das wäre jetzt so mein küchenpsychologischer Erklärungsversuch. Hab ich dir schon gesagt, dass ich zertifizierter Küchenpsychologe bin?

Eine Beziehung beweist sich vor allem, wenn es mal nicht so rund läuft 

Thomas Lojek: Küchenpsychologie könnte vielleicht sogar die entscheidende Antwort auf die Frage nach stabilen und dauerhaften Beziehungen sein. Immerhin gilt seit Generationen das klassische Sprichwort: „Liebe geht durch den Magen!“ als zuverlässig und erwiesen. Aber einmal abgesehen von dem Scherz und traditionellen Klischees – vielleicht liegt ja genau darin der Kern der Schwierigkeiten, denen menschliche Verbindungen heute ausgesetzt sind: Weniger Alltagsfähigkeit und mehr Lust auf Traum, weniger Sinn für Verpflichtung dafür mehr Möglichkeiten an Zerstreuung und persönlichen Kicks.

Früher musste man sich als Paar vielleicht doch mehr zusammenreißen, arrangieren und mit bodenständigen Einsichten über den Alltag retten, dass ein gutes gemeinsames Essen verbinden kann – einfach weil die Möglichkeiten und Zwänge dieser Zeiten ganz anders waren. Heute ist man beruflich viel unterwegs, man zappt sich dann von Starbucks aus durch die Facebook App und der nächste Flirt ist eigentlich nur einen Klick weit entfernt oder sitzt am Nebentisch. Kann es sein, dass wir den Segen der Vielfalt in vielen Momenten auch mit einer gewissen Leere bezahlen müssen? Fehlt es zu oft an der verbindenden Banalität eines gemeinsamen Küchentisches?

Steffen Groth: Ich empfinde den Küchentisch überhaupt nicht als etwas Banales. Ich liebe es zu kochen und das am liebsten gemeinsam. Und ich glaube, dass du Recht hast: die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass es oft gar nicht mehr nötig erscheint, sich mit jemandem viel weiter als über einen Flirt oder – sollte es zu einer Beziehung kommen – weit über die Phase anfänglicher Verliebtheit hinaus auseinanderzusetzen. Schließlich kann ich mir den nächsten Romantik-, Sex- oder Flirt-Kick vermeintlich gleich wieder woanders holen. Aber ich glaube, dass sich eine Beziehung eben genau in dem Moment beweist, wenn es eben auch mal nicht rund läuft. Nicht umsonst heißt es “in guten wie in schlechten Zeiten”.

Ich glaube allerdings nicht, dass wir aufgrund von zu großer Vielfalt mit einer Leere bezahlen müssen. Dass ist meiner Meinung nach viel mehr dem gesamtgesellschaftlichen Mangel an tatsächlichen Inhalten jenseits des Konsums geschuldet und dem Mangel an Menschen oder vielleicht Vorbildern, die einen dahin führen, sich die generelle Sinnfrage zu stellen.

Fortsetzung: Weiter zu Teil 2

Informationen zu Steffen Groth: Schauspieler Steffen Groth (Profil und Filmografie)

Homepage von Thomas Lojek: http://www.thomaslojek.de

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Von Mann zu Mann: Interview Thomas Lojek und Mark über Gebrauchsanleitung Mann

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Von Mann zu Mann: Interview Thomas Lojek und Mark über Gebrauchsanleitung Mann

Thomas Lojek im Gespräch mit Mark, dessen Freundin eine Leserin und ein aktives Mitglied im Forum von Gebrauchsanleitung Mann ist. Thomas Lojek spricht mit Mark darüber, wie er es findet, dass seine Freundin aktiv lernt, wie sie als Frau besser mit ihm als Mann umgehen kann, was er von der Idee hält und was er als die größte allgemeine Baustelle zwischen Mann und Frau ansieht.

Thomas Lojek: Mark, du unterstützt deine Freundin Petra darin in meinem Forum aktiv zu sein und sich mit meinen Büchern rund um Gebrauchsanleitung Mann zu beschäftigen. Das ist ungewöhnlich, da Männer manchmal misstrauisch auf die Idee meiner Bücher reagieren. Warum siehst du das anders?

Mark: Deine Bücher sind ja nicht zum Nachteil für uns Männer. Es ist doch gut für uns Männer, wenn Frauen wissen, wie sie besser mit uns umgehen können. Was habe ich von einer Frau, die es nicht interessiert, wie ich wirklich ticke, sondern nur ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse in den Vordergrund stellt? Das macht mein Leben auch nicht leichter. Ich finde deine Idee gut.

Thomas Lojek: Was macht deine Petra denn anders bei dir?

Sie lässt mich ein Mann sein

Sie lässt mich ein Mann sein

Mark: Sie lässt mich ein Mann sein. Meine Ex-Freundinnen wollten mich immer auf eine Weise erziehen, dass ich ihren Vorstellungen entspreche. Dazu hatte ich aber keine Lust. Und ich war dann zum Schluss immer derjenige, der angeblich „emotional nicht ansprechbar“ war.

Dass das nicht stimmt, hat mir Petra bewiesen. Wir sind glücklich und es funktioniert. Es kommt auch auf das „wie“ einer Frau an – aber das sehen viele Frauen dann an sich selbst nicht.

Sie haben ihre Überzeugung, was richtig und falsch ist und wenn der Mann da nicht reinpasst oder da nicht reingesteckt werden will, dann ist er eben falsch und die Frau ist richtig. Wie soll man dagegen argumentieren? Da ist mir doch eine Frau lieber, die mich als Mann das machen lässt, was ich als Mann nun mal bin. Das macht Petra und dafür bin ich ihr dankbar.

Thomas Lojek: Aber es gibt doch ganz sicher auch mal Zoff zwischen euch? Oder ist immer alles gut in Ordnung? Die perfekte Beziehung?

Mark: Nein, ganz sicher nicht. Meine Petra hat auf jeden Fall ihren eigenen Kopf und redet mir oft ins Gewissen, aber eben nicht so wie meine Ex-Freundinnen. Bei denen musste ich mir immer anhören, was alles an mir nicht stimmt. Petra animiert mich dagegen selbst zu prüfen, ob etwas nicht stimmt oder besser laufen könnte. Das macht sie einfach besser. Ich muss mir nicht jedes Mal vorkommen, wie ein Idiot, nur weil ich ein Mann bin und Dinge anders sehe oder anders angehe.

Thomas Lojek: Warum tun Frauen das?

Mark: Keine Ahnung. Ich glaube, viele wollen einfach einen perfekten Mann. Und wenn das nicht so klappt, dann versuchen sie ihn zu verändern, ihn zu verbessern, damit er so wird, wie sich das vorstellen. Das hat mich immer am meisten aufgeregt in meinen Beziehungen. Ich muss schon in meinem Beruf ständig darauf achten, was ich sage und wie ich es sage, ich will mir Zuhause nicht auch noch einen Kopf um jedes Wort machen.

Ich glaube, Frauen haben so einen großen Traum davon, dass alles perfekt sein muss, wenn es um Liebe geht und wenn das nicht so ist, dann wollen sie es eben perfekt machen, aber das funktioniert nicht. Jedenfalls nicht mit mir. Ich habe keine Lust perfekt zu sein oder immer im Einklang mit meinen Gefühlen zu sein, sie ständig auszudrücken oder über alle in der Beziehung zu reden. Das ist mir einfach zu viel. Und wenn Frauen das nicht bekommen, ist direkt Theater oder sie ziehen sich beleidigt zurück. Das sehe ich als das größte Problem zwischen uns Männern und Frauen an.

Thomas Lojek: Hast du eine Idee, warum das so ist?

Mark: Vielleicht erwarten wir Männer zu wenig und die Frauen zu viel von der Sache, aber irgendwie ist diese Erwartungshaltung immer ein Minenfeld. Die Erwartungshaltung ist das Problem. Ich glaube, dass Frauen einfach andere Erwartungen haben, was wir Männer in einer Beziehung sein sollen.

Thomas Lojek: Petra lernt ja durch meine Bücher und ihre Teilnahme im Forum, wie man Männer emotional besser oder anders erreicht. Fühlst du dich dabei nicht manchmal manipuliert oder gesteuert?

Mark: Nein. Petra weiß wie ich ticke. Und wie sie mir kommen muss, um dieses oder jenes bei mir zu erreichen. Das macht sie zur perfekten Frau für mich. Das ist für mich keine Manipulation sondern Kompetenz im Umgang miteinander.

Thomas Lojek: Hast du meine Bücher gelesen?

Mark: Teilweise. Petra zeigt mir ab und zu ein paar Seiten und Abschnitte und fragt mich nach meiner Meinung. Aber ich habe mich nicht hingesetzt und alle Bücher gelesen. Ich glaube, das ist dann doch eher etwas für Frauen.

Thomas Lojek: Fühlst du dich denn nicht ab und zu ertappt, wenn sie etwas aus meinen Büchern anwendet?

Mark: Manchmal weiß ich natürlich, was sie macht und warum sie das dann gerade so macht. Aber das ist mir egal. Wenn es fair und berechtig ist oder sich für uns beide gut anfühlt, ist das doch völlig okay so. Manche Sachen sind auch eine Art Running Gag zwischen uns geworden.

Thomas Lojek: Zum Beispiel?

Mark: Die ganze Baywatch und Retter-Geschichte. Wenn sie mich dann anschmachtet und mich zum Helden machen will, dann sage ich ihr, dass sie nicht immer die „Gebrauchsanleitung Mann“-Prinzessin raushängen lassen soll. Aber das ist Spaß. Auf diese Weise nehmen wir uns gegenseitig nie zu ernst.

Thomas Lojek: Wie denkst du über das, was du aus den Büchern gelesen hast?

Mark: Ich würde jetzt nicht unbedingt an jeder Stelle zustimmen und ich habe ja auch nicht alles gelesen, aber ich kann schon nachvollziehen, warum das funktioniert. Es macht Sinn.

Thomas Lojek: Glaubst du dass manche Männer Angst davor haben, dass Frauen sie in irgendeiner Form steuern könnten. Der Titel „Gebrauchsanleitung Mann“ arbeitet ja durchaus mit der Idee: „So bekommt ihr, was ihr wollt“. Glaubst du, dass das Männern Angst machen könnte?

Mark: Ich glaube, dass Männer – genauso wie Frauen – nicht unfair behandelt werden wollen. Niemand will emotional ausgetrickst werden, aber darum geht es ja in deinen Büchern auch nicht. Vielleicht haben einige Machos und Ewiggestrigen damit ein Problem, aber denen ist sowieso nicht helfen. Ich sehe da kein Problem: Sollen Frauen doch ihre kleinen Tricks haben, die haben wir Männer ja schließlich auch.

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Der Ehrenkodex – Männer emotional binden über Werte und Respekt

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Der Ehrenkodex – Männer emotional binden über Werte und Respekt

Thomas Lojek, Autor von Gebrauchsanleitung Mann, Einen Mann emotional dauerhaft binden und Das geheime Muster der Liebe, über die Bedeutung des emotionalen Ehrenkodex in den Gefühlen der Männer und dessen Auswirkungen auf die Bereitschaft Respekt und ehrliche emotionale Faszination gegenüber einer Frau zu empfinden!

Die wichtigsten Inhalte in diesem Artikel:

  • Der Ehrenkodex der Männer und seine Bedeutung für emotionale Bindungen
  • Werte und Respekt gegenüber einer Frau: Was macht den besonderen Unterschied?
  • Jenseits vom Zeitgeist: Die Sehnsucht der Männer nach den Werten einer Frau!
  • Warum Männer gegenüber Frauen Grenzen überschreiten
  • Was suchen Männer wirklich in einer Frau?
  • Der Ehrenkodex: Erfahrungsbericht einer Leserin
  • Was Frauen Männern vorleben müssen
  • Bindungswille und Ehrenkodex der Männer – Eine Wechselwirkung

Männer emotional binden über Werte – Was müssen Frauen dazu wissen?

Männer emotional binden über Werte, über Achtung und Respekt. Geht das? Ja! Absolut! Männer sind Wesen, die ihre ganze Welt und ihr komplettes Selbstverständnis um die Empfindungen von Respekt und Ehre herum aufgebaut haben. Deswegen spielt das alles  auch eine umfassende und bedeutungsvolle Rolle im gesamten emotionalen Empfinden der Männer. Das schließt ihr persönliches Verhältnis zu Frauen mit ein, sowie ihren Willen Liebe zu empfinden und sich für eine Frau emotional zu entscheiden.

Männer haben eine Art inneren Kern: Dieser innere Kern der Männer ist durchsetzt von einem Ehrenkodex. In diesem Ehrenkodex bewahren Männer ihre persönlichen und gefühlten Wertvorstellungen auf und entwickeln darüber Gefühle wie Respekt und Ehre (oder Abneigung) gegenüber den Menschen, die ihnen in ihrem Leben begegnen.

>> Tipp: Männer bilden in ihrem Innern eine Art emotionalen Kern, in dem sie ihre persönlichen Werte und Wertempfindungen aufbewahren: Das ist der innere Ehrenkodex der Männer! <<

Die emotionale Suche der Männer nach einer weiblichen Entsprechung

Die eigene Entsprechung finden

Innere Entsprechung finden

Der innere Ehrenkodex der Männer ist emotional in einer ganz intensiven Wechselwirkung mit der Welt der Frauen verbunden. Im Grunde sucht der innere Ehrenkodex der Männer seine gefühlte Entsprechung in der Welt der Frauen.

Darum sind Männer so fasziniert von Frauen, die Stolz und Würde verkörpern können. Das spricht ihre tiefsten und innersten emotionalen Verbindungen in ihrer unbewussten Suche nach einer weiblichen Entsprechung ihres eigenen inneren Ehrenkodex an. Die Emotionen, die eine solche Frau in Männern auslösen kann, sind enorm.

Das Gefühl einer besonderen Ehre, das von einer Frau ausgehen kann, die sich im Einklang mit ihren eigenen weiblichen Werten befindet und bereit ist diese gegen äußere Einflüsse – vor allem gegen die Einflüsse der Männer – zu verteidigen, ist ein ganz intensiver emotionaler Katalysator in der Empfindungswelt der Männer.

Wenn eine Frau diesen Zusammenhang kennt, dann trägt sie den Schlüssel in ihren Händen, wie sie als Frau Männer emotional berühren und langfristig binden kann. Denn es ist diese besondere Verbindung aus dem männlichen Begehren für eine Frau und einer männlichen Bewunderung dafür, dass eine Frau mit Stolz und Würde weibliche Werte verkörpern und verteidigen kann,  die darüber entscheidet, ob ein Mann eine Frau nur kurzfristig körperlich begehrt oder ob er sie langfristig aufrichtig lieben wird!

>> Tipp: Der innere Ehrenkodex der Männer ist in einer intensiven Wechselwirkung mit der Welt der Frauen verbunden. Männer befinden sich auf einer unbewussten Suche, um einen weiblichen Ehrenkodex in einer Frau zu finden, die ihren eigenen inneren Ehrenkodex ergänzt! <<

Der Unterschied zwischen Begehren und Liebe: Werte und Respekt!

Der Unterschied zwischen der reinen physischen Begehrlichkeit gegenüber einer Frau oder einer besonderen emotional bindenden Faszination entsteht deswegen vor allem über den Eindruck von Würde, Respekt und Ehre, den eine Frau ausstrahlen kann. Dieser Eindruck vermittelt der männlichen Gefühlswelt: Die Frau hat besondere weibliche Werte, sie legt persönlichen Wert auf diese Werte und ist bereit sie jederzeit zu verteidigen. Das verleiht einer Frau eine besondere Ausstrahlung: Eine klassische weibliche Würde.

Diese besondere Ausstrahlung einer Frau über klassische weibliche Würde ist etwas außerhalb des Radars des modernen Zeitgeistes geraten, weil sich die menschliche Vorstellungswelt rund um die Liebe in den letzten Jahrzehnten vor allem auf intensive Gefühle und möglichst attraktive Körperlichkeit konzentriert hat. Der klassische Wert von weiblicher Würde an sich, hat das etwas in den Hintergrund gedrängt. Emotional bleiben das Verlangen danach aber weiter intakt und bedeutsam – vor allem in Männern.

Denn Zeitgeist hin oder her: In den tieferen Gefühlsschichten der Männer ist auf jeden Fall weiterhin das intensive Bedürfnis verankert, eine Frau für ihre Werte und ihr eigenes Wertgefühl lieben und bewundern zu wollen. So widersprüchlich das im Licht unserer heutigen Zeit klingt: Es sind vor allem Männer, die im Grunde altmodisch sind, wenn es um Frauen geht – zumindest um die Frauen, die an die sich sich emotional dauerhaft binden möchten. Sie suchen und erwarten Würde und Werte in einer Frau und reagieren emotional enttäuscht, wenn sie das in den Frauen nicht finden. Deswegen unterscheiden Männer auch so sehr in “heißes Abenteuer” oder “Eine Frau, die ich liebe!” – die Liebe ist in Männern mit dem Bedürfnis nach Würde und Bewunderung für besondere Werte verbunden. Erfüllt das eine Frau nicht, fällt sie auch nicht in die Kategorie Frau, die ein Mann lieben und nicht nur flach legen will.

>> Tipp: Die Fähigkeit einer Frau über Werte eine klassische weibliche Würde auszustrahlen, entscheidet darüber ob Männer eine Frau lieben oder nur körperlich begehren! << 

Warum Männer so beharrlich die Grenzen und Werte einer Frau testen!

Das innerste Verlangen der Männer nach einer Frau, die Werte und Würde verkörpern kann, ist absolut bedeutsam und zentral um ihr gesamtes Bindungsempfinden gestrickt.

Sehnsucht nach Entsprechung

Sehnsucht nach Entsprechung

Genau aus diesem Grund legen es Männer auch immer wieder darauf an, die Grenzen und Widerstände in den Frauen zu testen.

Es ist ein widersprüchliches Spiel, das Männer da betreiben, aber es macht durchaus Sinn: Sie versuchen deswegen die Grenzen der Frauen überschreiten, weil sie sich eben nach diesen Grenzen innerhalb des weiblichen Wesens sehnen.

Männer wollen weibliche Werte in Frauen finden, weil das bedeutet, dass sie dadurch den Gegenpart zu ihrer eigenen – der männlichen – Welt finden! Ihr innerlicher männlicher Kodex sehnt sich nach einer persönlichen Entsprechung durch einen inneren weiblichen Kodex. Das ganze Spiel der Männer dreht sich im Grunde um diesen Verlangen!

Dieses Verlangen im Mann ist so groß, dass sie sich praktisch gezielt auf die Gegenseite davon bewegen, nur um einen möglichst intensiven Kontrast zwischen sich und den Frauen herzustellen, der ihnen Eindrücke davon vermitteln kann, ob die Frauen, mit denen sie zu tun haben, über diesen inneren weiblichen Kodex verfügen, nach dem sie sich sehnen.

Männer gehen über diese Suche nach dem weiblichen Gegenpart zu ihrem eigenen inneren Ehrenkodex deswegen immer wieder in die provokativen Verhaltensweisen, die Frauen sowohl anstrengend und gleichzeitig auch so widersprüchlich reizvoll an ihnen finden. Über das Verlangen “das Besondere” in Form von besonderen weiblichen Werten und Grenzen in einer Frau zu finden, testen Männer immer wieder aus:

Wo fangen die Grenzen und Werte einer Frau an und wo hören sie auf? Wie weit können sie sich vorwagen? Wie weit können sie ihre eigene Wirkung und die eigenen typisch männliche Rücksichtslosigkeit und Aggression gegenüber einer Frau vorantreiben?

Gibt eine Frau auf diesem Gebiet den Männern keinen Widerstand, weil sie ihnen alles recht machen oder unbedingt von ihnen geschätzt und geliebt werden will, erreicht sie darüber genau das Gegenteil: Die Verachtung, Lieblosigkeit und Rücksichtslosigkeit der Männer wird ihr voll entgegenschlagen – eben weil sie den Männer nicht das liefert, was sie sie emotional in ihr suchen: Besondere weibliche Werte, die sich den männlichen Werten und Absichten entgegen stellen, um ihre Welt zu ergänzen.

>> Tipp: Männer versuchen genau deswegen weibliche Grenzen und Werte zu überschreiten, weil sie sich im Grunde danach sehen, diese in einer Frau zu finden! <<

Ich möchte dazu einen interessanten Beitrag von einem Mitglied im Forum meiner Community vorstellen.

Der folgende Beitrag stammt nicht von mir sondern von einer Leserin meiner Bücher.

Der Ehrenkodex der Männer und der Ehrenkodex der Frau: Ein widersprüchliches Zusammenspiel

Aus dem Forum von Gebrauchsanleitung Mann

Beitrag aus dem Forum (Anfang):

Liebe und Regelwerk – Was ist ein Ehrenkodex?

Hallo ihr Lieben, Werte und der Ehrenkodex zwischen Man und Frau sind mein Lieblingsthema. Deswegen mal ein paar meiner Ansichten dazu:

In der Wiki steht: Ein Kodex ist die Gesamtheit aller in einer Gesellschaft maßgebenden Vorschriften, Normen und Regeln (auch nicht schriftlich fixierte Normen). In der Rechtswissenschaft: Gesetzessammlung, Gesetzbuch! Auf gut Deutsch: Spielregeln! Oder: Was geht und was nicht geht! Konsequenzen beim Regelbruch eingeschlossen!

Was in der Wiki gilt, gilt auch für unser Leben mit Männern! Wenn wir Frauen als wertvoll nach behandelt werden wollen, müssen wir Männern diesen Kodex vorgeben. Er fällt nicht vom Himmel. Wir machen die Spielregeln. Wir geben über unseren weiblichen Kodex vor, was Männer dürfen und was sie nicht dürfen!

>>Tipp: Kodex bedeutet Spielregeln und Konsequenzen. Frage dich ehrlich: Verkörperst  du als Frau Spielregeln und Konsequenzen? <<

Der weibliche Ehrenkodex erzeugt den männlichen Ehrenkodex!

Mädels, das bedeutet, dass man als Frau wissen muss, was man will; dass man weiß, wie man es kommuniziert; und dass man sich sein Recht (notfalls) zu verschaffen weiß! Nur dann haben wir als Frauen einen Kodex. Und nur dann können Männer lernen, dass sie einem Kodex begegnen, wenn sie uns lieben wollen!

Einfaches Beispiel – Eure Regel: Kein Pograbschen erlaubt! Eure Kommunikation: Abstand halten. Die Konsequenz, wenn diese Regel übergangen wird: Eine saftige Ohrfeige!

Das ist ein Kodex. Über den kann ich einen Mann in ehrenvolles Verhalten zwingen. Verzichte ich als Frau darauf, werden auch die Männer mir gegenüber auf einen Kodex verzichten. So einfach ist das! Mein weiblicher Kodex erzeugt einen männlichen Ehrenkodex. Man muss sich als Frau nur trauen, einen Kodex haben und diesen zu vertreten. Ich kann als Frau also durchaus auch mal “weibliches Arschloch” sein, weil das die Grenzen definiert, in denen mich Männer wahrnehmen (oder wahrnehmen wollen)!

Ihr wisst es selbst: Frauen haben zu oft ein Problem, sich abzugrenzen und ihr Recht gelten zu lassen. Vor lauter Nettsein verdrängen sie ihre eigenen Bedürfnisse. Wir können auch ruhig mal “Arschloch” sein, wenn es um unsere Spielregeln geht. Nur haben wir das viel zu selten gelernt! Ein “weibliches Arschloch” in einem gesunden und positiven Sinne zu sein, bedeutet doch im Grunde nichts anderes, als sich abzugrenzen und gegenüber den Männern seinem Recht Geltung zu verschaffen! Warum auch nicht?

>> Tipp: Verdrängt dein Bedürfnis “nett” zu sein und von Männern geliebt zu werden deine eigenen Bedürfnisse und deine Fähigkeit dir Geltung zu verschaffen? <<

Männer, Frauen und Respekt: Einen eigenen emotionalen Kodex vorleben!

Abgrenzung heißt nicht nur Ohrfeige oder sonstige rabiate Handlungen. Das bedeutet auch emotionale Spielregeln zu haben! Wenn zum Beispiel ein verheirateter Mann eindeutige Avancen macht, kann Frau ihn zuerst schallend auslachen, um ihm dann gleich unter die Nase zu reiben, dass für sie Ehemänner tabu sind. Dann ist das Spiel ganz schnell zu Ende!

Auf diese Weise bin ich vor einiger Zeit mit einem Kerl fertig geworden. Und wie hat er darauf reagiert? Er sprach mich wortwörtlich auf meinen “Kodex” an! Für mich eines der besten Komplimente von Männern, denn da spricht Respekt heraus.

Also merkt euch: Männer haben kein Problem mit Abgrenzung. Im Gegenteil, es fasziniert sie. Es entspricht ihrem Wesen. Lasst euch von deren vordergründigem Gemaule und Beleidigtsein nicht irritieren. Die kommen wieder. Eine Frau mit Kodex ist ihnen mehr wert als alles andere!

>> Tipp: Männer haben kein Problem mit weiblicher Abgrenzung. Ganz im Gegenteil: Es fasziniert sie, weil sie im Grunde genau das in einer Frau suchen! <<

Beitrag aus dem Forum (Ende) 

Abgrenzung, Ehrgefühl – Eigene Bedürfnisse und weibliche Werte vertreten 

Die Teilnehmerin im Forum von Gebrauchsanleitung Mann bringt es damit auf den Punkt: Eine Frau ist im Grunde der “gefühlte” und “emotionale” Kodex, der einen Kontrast zu der eher rationalen und tendenziell vornehmlich rücksichtslosen Welt der Männer herstellen muss. Frauen müssen Männern gefühlte Orientierung darüber geben, was in dieser Welt in Ordnung ist und was nicht und Übertretungen auch entsprechend sanktionieren. Sind sie dazu nicht fähig, eskaliert der männliche Wille zu Aggression und Grenzüberschreitung und Männer werden dreist, rücksichtslos und reißen alle Regeln über ihren Drang zur Dominanz an sich.

Wenn sich dieser Zustand einstellt, dann verliert die Frau die Liebe und das Vertrauen in die Männer und die Männer wenden sich enttäuscht von den Frauen ab, weil sie in ihnen nicht das finden, was ihnen fehlt: Die Kraft des Ausgleichs. Dann bleibt nicht mehr viel, was Mann und Frau verbindet: Männer hoffen dann nur noch auf Sex. Frauen hoffen ständig auf eine tiefere Versöhnung durch Liebe. Beide kommen darüber allerdings nirgendwo an, weil die Werte fehlen, die ihre Unterschiedlichkeiten in der Mitte davon ausgleichen könnten. Beziehungen werden dadurch ein Kampfgebiet, das Leben zwischen Mann und Frau ein Ringen um Vorteile, Kontrolle und nicht erfüllte Hoffnungen. Alles steht und fällt mit dem subtilen Ausgleich der gefühlten Werte zwischen Mann und Frau.

>> Tipp: Als Frau solltest du über deine weiblichen Werte einen Kontrast bilden zu den männlichen Absichten und Tendenzen: Ansonsten reißen Männer die Regeln an sich. Wenn das geschieht, schwinden Werte und die Kraft des Ausgleichs. Das schadet beiden Seiten! <<

Der Ehrenkodex der Männer und ihr emotionaler Bindungswille

Ich kann Frauen grundsätzlich nur empfehlen: Versteht diesen Zusammenhang sehr genau. Beschäftig euch damit. Und lebt ihn! Lebt aktiv weibliche Werte vor und verteidigt diese gegen die Einflüsse der Männer. Männer werden sich immer wieder vorwagen und testen, wo eure Grenze in Sachen Werte und Würde verlaufen. Diese Grenzen müsst ihr als Frauen sowohl für euch selbst kennen als auch vor und für die Männer verteidigen. Nur dann wird aufrichtige Liebe in den Männern möglich.

Was euch Frauen die ehrliche und aufrichtige emotionale Bindung eines Mannes verschafft, ist nicht der Körper, nicht eure Sexualität, es sind nicht eure Gefühle, Liebenswürdigkeit, Verständnis oder Nachgiebigkeit – es ist der weibliche Kodex von Ehre und Werten, der in euch lebt. Der Kodex - zusammen mit einer besonderen weiblichen Fähigkeit diesen zu verteidigen – das macht die Männer verrückt! Körper und Sexualität kann man nur begehren – Werte und Ehre muss man bewundern und honorieren. Das ist der Unterschied!

Empfehlungen für die Praxis

  • Beschäftige dich aufrichtig mit deinen Werten als Frau: Kenne sie und erkenne sie!
  • Definiere dich über Werte – vor allem gegenüber Männern!
  • Ziehe gegenüber Männern deutliche Grenzen im Einklang mit deinen weiblichen Werten
  • Verteidige deine weiblichen Werte gegenüber Männern!
  • Wenn es sein muss: Sei ruhig ein Biest und weiche nicht zurück!
  • Sanktioniere männliche Werteverstöße – und zwar deutlich und spürbar!
  • Besinne dich auf klassische Werte: Weibliche Ehre, Würde und Respekt.
  • Erkenne, dass es ein enge Bindung zwischen der aufrichtigen Liebe der Männer und deinen aufrichtigen Werten als Frau gibt!

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Männer verstehen: Gefühle, Liebe und Beziehungen – Wie fühlen Männer?

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Männer verstehen: Gefühle, Liebe und Beziehungen – Wie fühlen Männer?

Männer verstehen: Wie funktionieren die Gefühle der Männer, wie bauen sie Liebe auf und was bedeuten Romantik, Nähe und Beziehungen für Männer?

Thomas Lojek, Autor von Gebrauchsanleitung Mann, Einen Mann emotional dauerhaft binden, Wahre Liebe statt Geliebte sein und Das geheime Muster der Liebe, beschreibt in dieser mehrteiligen Artikel-Serie die emotionalen Zusammenhänge, wie Männer lieben und ihre Gefühle innerhalb von Beziehungen empfinden.

Die wichtigsten Inhalte in diesem Artikel

  • Wodurch unterscheidet sich die Liebe der Männer von der Liebe der Frauen?
  • Warum gehen Männer mit ihren Gefühlen ganz anders um als Frauen?
  • Was erwarten Männer innerhalb der Liebe?
  • Was wollen Männer in der Liebe erreichen?
  • Wie empfinden Männer Nähe?
  • Was bedeutet Männern Nähe und wie gehen sie mit Nähe um?
  • Wann fühlt sich Liebe für einen Mann richtig und vollständig an?
  • Unterschiede zwischen Mann und Frau im Aufbau von Beziehungen

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Männer verstehen – Wie funktionieren die Gefühle der Männer?

1. Wie lieben Männer? Ein ehrlicher Blick in die männliche Liebe!

Männer verstehen

Männer verstehen und lieben

Wenn du als Frau Männer verstehen möchtest – vor allem innerhalb der Liebe – dann solltest du dir von Anfang an bewusst machen, dass Männer anders fühlen.

Die Liebe der Männer hat eine ganz andere Natur und eine ganz andere Bewegungsrichtung als die Liebe der Frauen. Männer fühlen und lieben viel gradliniger. Es ist grundsätzlich wichtig, genau das zu begreifen, wenn du Männer verstehen willst: Männer lieben gradlinig.

Was bedeutet das? Durch die Gradlinigkeit der männlichen Liebe hat die Liebe für Männer eine gewisse Form und immer eine gewisse Logik – oder sie sollte zumindest eine gewisse Logik haben. Hat sie es nicht, steht der Mann schnell ratlos vor dem Phänomen Liebe und kann im Grunde nicht viel damit anfangen.

Frauen können mit der Formlosigkeit der Liebe oder Liebe als ein „reines Gefühl“ viel besser umgehen als Männer: Grauzonen, Unschärfen und das Ausweiten von Gefühlen sind für Frauen ganz natürliche Phänomene der Liebe – für Männer sind sie das nicht.

Die Grauzonen der Frauen behagen den Männern nicht – vor allem, wenn diese Grauzonen innerhalb der eigenen Beziehung auftauchen. Das mögen Männer so gar nicht. Wenn du Männer verstehen und ihre Art zu lieben begreifen willst: Richtung, klare Begrenzung und Ziel und Zweck – das wäre für Männer der ideale Verlauf der Liebe.

Das erfüllt sich so natürlich nie, aber aus dieser Wunschrichtig heraus gehen Männer zumindest ihre Beziehungen an. Bis diese dann von der Wirklichkeit und Andersartigkeit der Frauen deutlich durchgemischt werden. Frauen müssen genau das tun – ansonsten wäre die Liebe durch die Vorstellungen der Männer viel zu starr und zu leblos. Erst durch die Andersartigkeit von Mann und Frau bekommt Liebe ihre Dynamik und Vollständigkeit

Checkliste Männer verstehen

  • Männer lieben gradliniger als Frauen.
  • Die männliche Liebe verlangt immer eine gewisse Logik: Richtung, Ziel, Zweck.
  • Reines Gefühl an sich ist für Männer kein echter Wert und zu unkonkret.
  • Richtung, Begrenzung, Ziel und Zweck – der ideale Verlauf der Liebe für Männer.
  • Frauen müssen die Vorstellung und Erwartungen der Männer innerhalb der Liebe durch ihre Andersartigkeit immer etwas durcheinander zu bringen – ihre natürliche Aufgabe!

>> Tipp - Männer verstehen: Die Liebe der Männer ist ihrem Naturell nach ganz anders als die Liebe der Frauen. Als Frau solltest du von Männern keinen weiblichen Umgang mit Gefühlen, Liebe und Bindungen erwarten. Es ist besser, wenn du ihre Welt durch deinen weiblichen Umgang mit der Liebe ergänzt und ruhig auch ein bisschen durcheinander bringst. Das sorgt für dauerhafte Anziehung durch eure Unterschiedlichkeit! <<

Praktischer Nutzen: Lass die Männer einfach mal machen. Durch ihre Gradlinigkeit in der Liebe hangeln sie sich auf Umwegen immer wieder zu dir zurück.

2. Die Liebe der Männer: Vom formlosen Gefühl zur anwendbaren Form!

Die Logik in der Liebe der Männer hat ihrer Natur nach immer eine bestimmte Richtung: Sie will etwas erreichen, erobern und einnehmen. Männer lieben auf diese Weise ganz anders als Frauen – zielorientierter, durchsetzt von konkreten Absichten und im Grunde auch immer etwas egoistischer.

Willst du Männer verstehen, dann ist wichtig zu begreifen: Die Liebe an sich und als reines Gefühl ist für Männer erst einmal kein wesentlicher Anreiz. Das ist viel zu formlos und zu unkonkret für die männliche Welt. Die männliche Welt ist durchsetzt vom Streben nach Nutzwert also muss auch die Liebe für Männer einen gewissen Nutzwert haben, damit sie sich dafür interessieren. Für Männer muss sich Liebe vom formlosen Gefühl in eine konkrete und anwendbare Form verwandeln.

Wenn du Männer verstehen willst, dann solltest du sie immer über den genauen Weg betrachten, den ihre Liebe durchläuft: Vom Gefühl hin zur Form hin zum Nutzen – so geht die innere emotionale Logik ihren Weg durch die männliche Art zu lieben. Nur Gefühl ohne Form und Nutzen, ist für Männer kein erstrebenswerter Zustand. Männer sind die Handwerker der Liebe – für sie muss die Liebe in Attribute wie nützlich, erlebenswert und handfest münden ansonsten geht sie in ihrer Form als reines Gefühl völlig an der männlichen Natur vorbei.

Der erste Nutzwert, den man in der Schnittmenge zwischen Mann und Frau findet, ist natürlich erst einmal Sexualität. Männer sind auch deswegen so sexuell, weil das für sie den Nutzwert herstellt, den sie in der Liebe finden müssen, damit sie sich richtig und stimmig anfühlt. Das Ideal der reinen Liebe ohne Sexualität aber voller Gefühl erzeugt über den Köpfen der Männer nur ein riesiges Fragezeichen: „Wozu soll das gut sein?“

Checkliste Männer verstehen

  • Die Liebe der Männer will erreichen und erobern
  • Männer verlangen in den Gefühlen der Liebe immer einen gewissen Nutzwert
  • Der Weg der männlichen Liebe: Vom Gefühl zur Form zum Nutzen
  • Männer sind die Handwerker der Liebe – für sie sollte Liebe praktisch und konkret sein!
  • Sexualität schafft für Männer den gefühlten Nutzwert innerhalb der Liebe

>> Tipp - Männer verstehen: Je konkreter und pragmatischer eine Liebe ausfällt, desto besser kommen Männer mit ihr zurecht. Sexualität solltest du als Frau emotional nicht überbewerten – für Männer ist sie nur eine Bestätigung, dass eine Liebe auch immer einen praktischen und konkreten Nutzen hat. Auf diese Weise fühlt sich die Liebe richtiger und stimmiger für Männer an! Wenn du in all das zu viel interpretierst und hineindeutest, wird dich das Leben mit Männern schnell frustrieren – Männer sind da sehr einfach und bodenständig gestrickt und werden daher nie deinen vollständigen emotionalen Erwartungen entsprechen. Das ist ihre Art zu lieben – und die ist anders als deine!  <<

Praktischer Nutzen: Du kannst Männer in der Liebe über alles ködern, was pragmatisch und praktisch ausfällt: Körperlichkeit, Sexualität, Dinge tun, Pläne umsetzen, bestimmte Ziele erreichen – lass sie einfach die Hände und die Macher für dich sein.

3. Männer und Liebe: Nähe und der Aufbau von Vertrautheit

Vertrauen und Nähe

Vertrauen und Nähe

Die Gefühlswelt der Männer bewegt sich in der Liebe also insgesamt immer viel klarer und direkter. Die männliche Liebe will sich auf etwas zubewegen. Das männliche Naturell verfolgt generell lieber Ziele und Absichten – also auch auf der Ebene der Gefühle. Die männliche Liebe möchte deswegen immer gewisse Ziele und die Flussrichtig auf etwas zu empfinden, statt nur ein Gefühlswert an sich zu sein.

Männer verstehen ist auf diesem Gebiet daher gar nicht so schwer: Es geht auch hier um das Erobern und Erreichen. Was dieses „Erobern“ und „Erreichen“ primär für die männliche Liebe sein soll, ist natürlich leicht zu erraten – in der Liebe der Männer ist das erstes Ziel natürlich immer erst einmal: Die Sexualität der Frau soll „eingenommen und erobert werden“!

Das ist er erste und der konkreteste Nutzwert der Liebe in der Welt der Männer. Das vermittelt vermittelt ihnen die emotionale Logik, dass sie dadurch in der Liebe etwas erreichen und für sich in Besitz nehmen. Wenn das geschieht, ist für Männer schon mal ein ganz wesentlicher Teil der Liebe erfüllt. Die Sexualität der Frau übersetzt quasi für Männer dieses Bedürfnis und stellt ihnen das Gefühl aus: „Angekommen!“

Natürlich haben Frauen in Sachen „Angekommen!“ eine ganz andere Vorstellung deswegen geht der „Spaß“ danach dann auch erst richtig los. Im Grunde ist auf diese Weise um Sexualität ein ewiger Disput zwischen Mann und Frau gestrickt: Der Mann empfindet dadurch einen großen Teil der Liebe als erfüllt – Frauen tendieren dagegen dazu, sexuelle Intimität erst als einen Anfang von „Etwas“ zu sehen.

Dieses „Etwas“ ist eben in Mann und Frau ganz anders geformt. Das „Etwas“ inklusive aller Gefühle und dem Drang nach Verbundenheit nach gemeinsam erlebter Sexualität ist für Männer viel schwerer zu greifen, weil sich in ihrem Weltverständnis der wichtige Teil – der pragmatische und nützliche Teil – der Liebe damit schon erfüllt hat.

Dieses ganze Sammelsurium an weiteren Aspekten und – Gott bewahre! – weiblichen Grauzonen nach Sexualität ist für Männer so schwierig zu fassen, weil das alles im Verständnis der männlichen Welt eben nie unmittelbar nützlich ausfällt – auch wenn es langfristig emotional viel bedeutsamer ist. Männer haben dadurch auf diesem Gebiet eine gewisse Kurzsichtigkeit – allerdings nicht unbedingt in einem negativen Sinn, denn ihre Natur betrachtet das Phänomen einfach aus einem ganz anderen Blickwinkel. Auch wenn diese Kurzsichtigkeit Frauen tendenziell gegen den Strich geht – in ihr liegt durchaus ein verborgener Sinn: Sie erzeugt Unterschiedlichkeit. Und diese Unterschiedlichkeit mischt die Karten zwischen Mann und Frau immer wieder neu und hält sie beschäftigt.

Checkliste – Männer verstehen

  • Das Gefühl „Angekommen“ bauen Männer und Frauen in der Liebe aus ganz unterschiedlichen Richtungen auf.
  • Männer beziehen ihre Bestätigung innerhalb der Liebe zu einem großen Teil aus Sexualität, Frauen eher aus einem vertrauten Miteinander.
  • Verbundenheit und Nähe nach Sexualität ist für Männer schwieriger zu begreifen, weil darin kein kurzfristig fühlbarer Nutzwert liegt.
  • Dieser Unterschied erzeugt in Männern eine gewisse emotionale Kurzsichtigkeit
  • Diese Kurzfristigkeit der Männer ist nicht zwangsläufig negativ – sie fördert Unterschiedlichkeiten und Dynamiken zwischen Mann und Frau.

>> Tipp - Männer verstehen: Als Frau solltest du die Zeit nach Intimitäten nie überbewerten. Männer sind etwas kurzsichtiger, weil sie auf dieses Phänomen aus einer anderen Perspektive heraus betrachten. Als Frau solltest du nie kurzfristig überreagieren, wenn du aus deiner weiblichen Perspektive heraus den Eindruck hast, dass Männer auf diesem Gebiet generell ein emotionales Defizit haben. Als Frau gewinnst du gegenüber Männern immer über die langfristigen Einflüsse und nie über die kurzfristigen.  <<

Praktischer Nutzen: Wenn du die Männer aus dieser Perspektive heraus gut genug kennst, musst du dich kurzfristig emotional nicht mehr verrückt machen. Du solltest dir immer klar machen: Langfristig schlägt kurzfristig. Männer sind emotional vielleicht kurzsichtiger als Frauen, dafür stolpern sie aus genau diesem Grund regelmäßig in die emotionale Weitsichtigkeit der Frauen hinein. Lass sie stolpern.

Hier geht es weiter: Zu Teil 2 der Artikel-Serie „Männer verstehen“ von Thomas Lojek

TEIL 2 FOLGT IM LAUFE DIESER WOCHE

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Männer verstehen: Liebe, Sehnsucht, Gefühle – Wie liebt ein Mann?

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Männer verstehen: Liebe, Sehnsucht, Gefühle – Wie liebt ein Mann?

Männer verstehen: Thomas Lojek, Autor von Gebrauchsanleitung Mann und Das geheime Muster der Liebe, schildert in diesem zweiten Teil seiner dreiteiligen Artikel-Serie zum Thema „Männer verstehen“ die Art und Weise, wie Männer mit Emotionen und Gefühlen innerhalb der Liebe umgehen: Was macht eine Beziehung für Männer sinnvoll und erlebenswert? Was bedeuten Romantik und Sehnsucht für Männer?  Sind Männer im Grunde emotional weich und gefühlvoll – oder doch eher verschlossen und unsensibel? In diesem Artikel findest du sehr wesentliche Einblicke in die natürlichen Verläufe männlicher Emotionen.

Die wichtigsten Inhalte in diesem Artikel

  • Was macht Liebe für Männer praktisch erfahrbar?
  • Wie pflegen Männer Gefühle?
  • Welchen Weg schlägt die Liebe der Männer in Beziehungen ein?
  • Begehren oder Liebe – Wie unterscheiden Männer diese Emotionen?
  • Wann ist eine Beziehung für Männer richtig und glücklich?
  • Romantik und Sehnsucht in den Gefühlen der Männer
  • Wie Männer und den Unterschied zwischen romantischer Sehnsucht und bodenständiger Liebe empfinden
  • Wichtige Unterschiedlichkeiten in männlichen Gefühlen und weiblichen Gefühlen

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Für ein besseres Verständnis der hier geschilderten Zusammenhänge solltest du vorher Teil 1 der Artikel-Serie „Männer verstehen“ gelesen haben!

Hier geht es zu Teil 1: Männer verstehen – Wie die Gefühle der Männer funktionieren

4. Männer verstehen: Was suchen Männer in der Liebe?

Um Männer innerhalb von Liebe und Beziehungen verstehen zu können, ist dieser Zusammenhang wichtig: Sexualität ist für Männer nur eine Grundsatzbestätigung, dass ein genereller Nutzen in der Liebe liegt und sie nicht nur aus Idealen und Gefühlen besteht. Und genau das erfüllt sich durch das sexuelle Verlangen des Mannes nach der Frau. Erst Sexualität macht die Liebe konkret für einen Mann, bringt sie auf eine Weise in seine Welt, die zu seinem Wesen passt. Männer sind keine reinen Gefühlswesen, also verlangt es in ihnen nach etwas „Handfestem“, damit Liebe für sie „greifbar wird“ – und der direkteste Draht zu diesem Eindruck ist Sexualität.

Sexualität macht für Männer die Liebe praktisch erfahrbar. Sie ist für Männer deswegen so bedeutsam, weil Männer in der praktischen Empfindung von Emotionen besser sind als in der Pflege reiner Gefühle. Dieser Zusammenhang ist wichtig, um Männer verstehen zu können: Reine Gefühle pflegen sie weniger, weil die sich außerhalb ihres pragmatisch veranlagten Radars bewegen. Um praktische Emotionen kümmern sie sich dagegen sehr gerne. Alles, was vom Gefühl in eine konkrete Handlung und am besten in ein konkret erfahrbares Ergebnis mündet, ist genau die Richtung, die Männer emotional einschlagen wollen – im Leben und in der Liebe!

Es gibt diesen populären Witz über Männer: Dass Männer besser sehen als fühlen können, weil sie Frauen lieber körperlich begehren als emotional. Der Witz greift jedoch nur zur Hälfte, auch wenn er im Wesentlichen stimmt: Ja, Männer begehren lieber und vornehmlich sexuell, aber Liebe muss nun mal für Männer einen eher bodenständigen und praktischen Nutzen vermitteln. Das ist mit ihnen verwurzelt.

Warum sich Männer in Beziehungen weniger verrückt machen

Die Liebe der Männer verstehen

Die Liebe der Männer verstehen

Wenn man Männer verstehen will, dann sollte man auch seinen Blick darauf lenken, dass das ist als Eigenschaft per se nicht schlecht ist – selbst wenn es der weiblichen Sicht der Dinge regelmäßig zuwider läuft, dass Männer eher begehren als fühlen.

Männer sorgen jedoch über ihr Begehren dafür, dass die Liebe irgendwo ankommt und nicht nur Luftschlösser und luftige Emotionen aufbaut. Frauen neigen nämlich schon mal ganz gerne dazu, sich in  reine Emotionen zu verrennen, die nirgendwo hin führen.

Da kommen dann die Männer als Pragmatiker und zugreifendes Element ins Spiel. Männer schaffen irgendwann in ihrem Begehren Fakten und greifen einfach nach ihrem Glück, sprich: Sie greifen sich die Frau. Und darin liegt eine besondere Stärke der Männer: Sagen und umsetzen zu können: „Das will ich, das gehört mir!“ und dann einfach zupacken zu können!

Um Männer zu verstehen, muss man von diesem Punkt aus genauer hinschauen: Das männliche Beziehungsempfinden ist aus den genannten Gründen ganz anders gestrickt und aufgebaut als das der Frau. Männer genießen „Beziehung an sich“ nicht so sehr wie Frauen und brauchen auch nicht den reinen Fluss der Gefühle. Die Beziehung mit einer Frau muss vor allem ganz konkrete praktische Bedürfnisse erfüllen. Wenn sie das tut, dann passt die Beziehung auch für einen Mann. Männer müssen nicht alles durchfühlen oder hinterfragen. Wenn es irgendwie nützlich ist, ist es gut. Das reicht Männern dann auch schon als Entscheidungsgrundlage, ob eine Beziehung funktioniert oder nicht.

Männer machen sich deswegen auch viel weniger verrückt, was Beziehungen angeht. Solange sie den Eindruck eines geregelten Nutzwertes haben, können sie sich mit dem Leben und der Liebe ganz gut arrangieren. Die luftigen und komplizierten Überlegungen und Fühlwerte, die Frauen in ihren Beziehungsmustern von oben bis unten durchfunken, brauchen sie gar nicht. Pragmatisch, praktisch, gut – das ist das grundlegende männliche Rezept der Liebe. Für männliche Liebe gilt: Nutzwert geht vor Fühlwert! Wenn du Männer verstehen möchtest, ist dieser Zusammenhang wichtig!

Männer und die reinen Gefühle der selbstlosen Liebe

Die männliche Formel der Liebe „Nutzwert geht vor Fühlwert“ mag sich für Frauen erst einmal irritierend bis verwerflich anhören – in der emotionalen Logik der männlichen Welt macht das allerdings absolut Sinn. Wenn es nützlich ist, ist es wert gefühlt zu werden – so funktioniert die emotionale Welt der Männer. Und nicht: Man kann es fühlen, also muss es auch etwas wert sein.

Darin liegt ein ganz wesentlicher Unterschied zwischen Mann und Frau! Wenn du Männer verstehen willst, dann solltest du dir diese Unterschiedlichkeit in Art und Weise mit Gefühlen umzugehen, regelmäßig vor Augen führen. Für dich als Frau wird das dein Leben mit Männern um einiges leichter machen, wenn dir das bewusst ist!

Und der Perspektive der Männer betrachtet: Völlig unsinnig erscheint Männern im Gegenzug dazu das ganze Getue der Frauen um reine Gefühle und selbstlose Liebe. Das entzieht sich ihnen. Natürlich haben sie auch einen gewissen Zugang dazu, aber die letzten entscheidenden Ebenen bleiben ihnen in diesem Zusammenhang dann doch eher fremd und nie vollständig zugänglich. Für Männer ist deswegen eine Überbetonung dieser Aspekte in der Liebe dann auch eine eher seltsame und weltfremde Spinnerei der Frauen. Aber man lässt sie halt machen, weil Männer sich denken; „Na ja, Frauen halt… So sind sie nun mal“!

Männer sind deswegen in den große Idealen der Liebe etwas entspannter – sie lassen die Frauen dann emotional in ihrer Welt etwas „spinnen“ und machen sich selbst viel weniger Gedanken dazu, weil sie wissen, dass Frauen diesen emotionalen „Spinnereien“ regelmäßig nachhängen müssen. Männer wissen auf eine gewissen Ebene instinktiv, dass Frauen das brauchen, weil sie darüber irgendwann wieder „schwach“ und “anfällig” für das männliche Begehren werden. Also lässt man als Mann die Frauen in ihrer Gefühlsduselei ein bisschen „spinnen“ – bis es Zeit wird, um wieder konkreter und handfester in der Liebe zu werden: Und dann ist wieder das männliche Zupacken dran!

Und so schließt sich der Kreis: Am Ende haben Männer darüber ihren Nutzwert und Frauen ihren Fühlwert in der Liebe. So schlecht ist diese Widersprüchlichkeit also nicht – man muss sie halt einfach zulassen und nicht zu sehr über Denken und persönliche Ansichten zerpflücken.

Checkliste – Männer verstehen

  • Männer genießen und brauchen „Beziehung an sich“ nicht so sehr wie Frauen.
  • Eine Beziehung sollte im Kern für Männer einen praktischen Zweck erfüllen.
  • Selbstlose Liebe und Liebe aus reinem Gefühl ist Männer eher fremd.
  • Für Männer gilt innerhalb der Liebe: „Nutzwert geht vor Fühlwert“!
  • Der männliche Weg der Liebe: „Wenn es nützlich ist, ist es wert gefühlt zu werden!“
  • Frauen brauchen den Fluss der Gefühle, Männer die konkrete Macht des Zupackens.
  • Dieser Unterschied erzeugt einen Kreislauf zwischen Mann und Frau, der sie auf Umwegen immer wieder zusammenführt.

>> Männer verstehen – Tipp: Mach dich als Frau nicht zu verrückt wegen den Männern. Ihre pragmatische Art zu lieben und zu fühlen, wird dich nur ständig auf die Palme bringen, wenn du zu sehr darüber nachdenkst. Du bist als Frau eben anders gestrickt und stehst auf einer anderen Seite des Lebens. Gönne dir deinen Teil der Liebe und den Männern ihren Teil der Liebe! Wenn du das zulassen kannst, führt es dich immer wieder mit ihnen zusammen. <<

5. Männer verstehen: Männer und Romantik

Bis jetzt war nur von Nutzwerten, Gradlinigkeit und emotionaler Logik innerhalb der männlichen Liebe die Rede. Reicht das aus, um Männer verstehen zu können? Und bedeutet das alles, dass Männer in der Liebe gar keine oder kaum Gefühle, sondern nur Nutzwertgedanken haben? Nein natürlich nicht.

Männer und Romantik

Männer und Romantik

Männer verstehen bedeutet nicht, sie eindimensional zu machen – aber es bedeutet mit graduellen Widersprüchen arbeiten zu müssen. Für Männer sind Gefühle natürlich auch interessant und reizvoll – aber für Männer sind Gefühle eben nicht zu 100% ein Wert an sich.

Wenn nicht irgendein Ergebnis und Auskommen daran gekoppelt ist, bleibt die Welt der Gefühle den Männern zu unkonkret. Das männliche Wesen hat das Bedürfnis aus Gefühlen etwas Konkretes machen – wenn das geschieht, ist ein Mann in seinem Element.

Natürlich haben Männer auch romantische Anflüge und Stimmungen oder geben hin und wieder mal den großen König der Gefühle – aber das sind eben nur Anflüge, niemals ein konstantes und wesentliches Bedürfnis im Mann an sich. Das sind die Wogen und Wellen der Männer – sie türmen sich auf und verlaufen sich dann irgendwann am Strand des  Alltags. Wenn du als Frau Männer verstehen willst, solltest du nicht Welle und Meer verwechseln. Welle und Meer sind vielleicht ähnlich, beide entspringen der selben Substanz – trotzdem gibt es einen Unterschied: Wellen kommen und gehen und das Meer bleibt.

Genauso ist der Unterschied zwischen dem Mann an sich und den romantische Gefühlen eines Mannes. Stimmungen und Anflüge von romantischen Gefühlen im Mann sind seine Wogen aber nicht das Meer. Sie kommen und gehen – der eher emotionslose und bodenständige Teil des Mannes bleibt dagegen immer. Er wird nur manchmal durch das Aufwallen der Gefühle verdeckt bis sich die Wogen wieder glätten und die Wellen am Strand auslaufen.

Das Meer der männlichen Gefühle ist auf seinem Grund eher gefestigt und pragmatisch. Und unbeweglicher. Männer stehen auf einem anderen emotionalen Grund als Frauen. Männer unterscheiden Woge und ihrem persönlichen Boden. Wogen und Wellen lässt man laufen oder verliert sich ab und zu mal darin – aber am Ende muss man als Mann wieder dahin zurück, wo man seinen festen Boden unter den Füßen hat. Die innersten Gefühle der Männer sind eher fest und unbeweglich – dafür sehr klar und stark umrissen, mit dem Nachteil dass sie dann störrisch und unflexibel ausfallen können.

Männer verstehen: Emotionaler Boden statt Wogen der Gefühle

Wenn du Männer verstehen willst, solltest du als Frau aus diesen Gründen die Stimmungen und romantischen Höhenflüge der Männer nicht zu ernst nehmen oder aufgrund dieser Anwandlungen annehmen, dass Männer eben doch durch und durch emotional und eigentlich doch ganz weich sind. Das ist zwar durchaus richtig – aber eben nur als ein Teilaspekt in der Liebe der Männer.

Romantik und romantische Gefühle sind für Männer eine Randnotiz, ein Seitenphänomen – aber nie der innerste Kern ihrer Empfindungen. Als Frau Männer verstehen bedeutet hier, sich mit dem Umstand anfreunden zu müssen, dass Männer ganz froh sind, wenn sie in der Tiefe ihre Ruhe haben und auf festem Grund stehen. Männer wollen gar nicht die ganz großen Gefühle oder die leidenschaftliche Sehnsucht. Das ist nicht ihr Naturell, diese Art von Stimmungen stören sie, weil sie sich insgesamt doch lieber darauf konzentrieren würden die Welt zu erobern, coole Dinge zu erleben und alles mögliche heranzuschaffen.

Für Männer ist die romantische Sehnsucht der großen Gefühle wie das Dritte im Fernsehen: Manchmal bleibt man beim Zappen dort hängen, aber selten schaltet man ganz bewusst und von sich aus dort ein. Männer verstehen ist vor diesem Hintergrund also gar nicht so schwer: Du musst dir nur vorstellen, dass Männer Gefühle eher durchzappen, als dass sie diese dauerhaft und bewusst einschalten wollen.

Männer organisieren auf diese Weise Gefühle ganz anders als Frauen: Sie hängen sich viel weniger an Gefühle oder finden sie unbedingt notwendig oder erfüllend. Das macht sie in der Liebe unabhängiger und insgesamt emotional bodenständiger. Manchmal auch langweilig oder gefühlskalt. In seinen Ausprägungen nimmt das Phänomen auf diese Weise in Männern ganz unterschiedliche Formen an.

Übermäßig emotionale und romantische Männer – die große Ausnahme?

Natürlich gibt es auch übermäßig emotionale Männer, die ständig irgendwelche gefühlsmäßigen Sehnsüchte und emotionale Dramen brauchen und sich in Stimmungen und Emotionen verlieren möchten. Du wirst allerdings feststellen, dass diese Männer insgesamt und in vielen Bereichen eher feminin ausfallen oder noch sehr jung und ungeformt sind. Erwachsene, erfahrene oder sehr maskuline Männer werden dagegen sehr stark die beschriebenen Eigenschaften aufweisen. Der Charakterzug „männlich“ ist sehr stark geprägt von der Unterscheidungsfähigkeit des Mannes: „Woge der Sehnsucht oder fester emotionaler Grund unter meinen Füssen“! Je ausgeprägter der Wille zu dieser Unterscheidung im Mann, desto maskuliner ist er in Auftreten, Wesen und Wirkung.

Checkliste – Männer verstehen

  • Männer unterscheiden zwischen romantischen Wogen und ihren innersten Gefühlen
  • Der emotionale Grund der Männer ist fester, pragmatischer und bodenständiger
  • Männer sind sowohl weich und gefühlvoll als auch hart und gefühlskalt. Sie sind beides!
  • Die weichen und romantischen Seiten des Lebens sind für Männer eher Randaspekte.
  • Männer zappen sich durch Gefühle. Sie hängen viel weniger daran fest.
  • Männer suchen nicht unbedingt Gefühle von sich aus.
  • Männer interessieren sich mehr für die Welt und was es dort zu erreichen und zu erleben gibt als für die ganz großen Gefühle der Liebe
  • Männer sind im Grunde froh, wenn sie emotional ihre Ruhe haben
  • Wogen der Sehnsucht von emotionalem Boden unterscheiden zu können (und zu wollen), ist eine natürliche Eigenschaft der Männer

>> Tipp – Männer verstehen: Nimm die romantischen Anwandlungen der Männer nie zu ernst noch solltest du sie emotional überbewerten. Nimm sie halt, wie sie kommen und gehen. Nimm es nicht persönlich, nur weil ein Mann mal sanft und romantisch und dann wieder kühl und distanziert ist – so funktionieren Männer nun mal. Verwechsle den Wellengang der Männer nicht mit deren Meeresboden! <<

Hier geht es weiter: Zu Teil 3 der Artikel-Serie „Männer verstehen“ von Thomas Lojek

TEIL 3 FOLGT IM LAUFE DIESER WOCHE

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Die in diesem Artikel verwendeten Bilder dienen ausschließlich der Illustration. Die auf den Bildern gezeigten Personen sind Fotomodelle. Die gezeigten Personen stimmen nicht zwangsläufig mit den in diesem Artikel beschriebenen Erfahrungen und Meinungen überein.

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Interview: Thomas Lojek und Ekaterina Moré – Macht der Weiblichkeit

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Interview: Thomas Lojek und Ekaterina Moré – Die Macht der Weiblichkeit in Kunst, Liebe und Leben

Thomas Lojek im Gespräch mit Künstlerin Ekaterina Moré über Unterschiede zwischen Mann und Frau, die Bedeutung von Weiblichkeit in unserer heutigen Zeit und über den besonderen Einfluss von Weiblichkeit auf die emotionale Gesundheit innerhalb der  Beziehungen zwischen Mann und Frau.

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(c) Ekaterina Moré

Ekaterina Moré ist als Künstlerin bekannt für ihre ungewöhnlichen Frauen-Bilder, die sich durch eine besonders feminine Darstellung der Frau auszeichnen.

Ihre Werke werden in Berlin, Düsseldorf, Paris, Oslo, Wien, Genf, Moskau, Miami ausgestellt und sie hat als Künstlerin eine breite Präsenz in Presse und TV.

Thomas Lojek ist der Autor von Gebrauchsanleitung Mann, Einen Mann emotional dauerhaft binden und Das geheime Muster der Liebe – Warum glückliche Beziehungen kein Zufall sind.

Er betreut neben seiner Arbeit als Autor diesen Blog und eine sehr aktive Community zu seinen Büchern

Auf der Suche nach den zeitlosen Aspekten der Frau

Thomas Lojek: Liebe Ekaterina, durch meine Arbeit zum Thema Männer und Frauen und innerhalb meiner Beratungen bemerke ich, dass es unter Frauen derzeit ein ganz intensives Bedürfnis nach echter und natürlicher Weiblichkeit gibt. Fast so, als ob die Frauen das eckige, kantige und scharf abgegrenzte Frauenbild der Leistungsgesellschaft müde geworden sind und sich danach sehnen, wieder durch und durch Frau sein zu können.

In deinen Bildern zeigst du Frauen, die natürliche Attribute von echter Weiblichkeit sehr ausgeprägt widerspiegeln: Weiche Formen, sensible Ausstrahlung, sanfte Gesichtszüge, sinnliche Körperlichkeit. Glaubst du, dass Frauen in den letzten Jahrzehnten vielleicht etwas viel von ihrem angestammten Gebiet – Emotionen, Weiblichkeit, Sinnlichkeit – abgegeben haben, um den Zeitgeist-Modellen der modernen Leistungsgesellschaft besser gerecht werden zu können? Oder ist das für Frauen alles gar kein Problem und sie unterscheiden ganz leicht und souverän: „Das hier ist Zeitgeist! Und das hier… das bin ich innerhalb meiner eigenen ganz persönlichen Weiblichkeit!“?

Mich würde interessieren, wie du das siehst und wie sich deine Kunst in diesem Umfeld von Weiblichkeit und Moderne positioniert.

(c) Ekaterina Moré

(c) Ekaterina Moré

Ekaterina Moré: Das Thema „Weiblichkeit“ ist heute aktuell wie nie zuvor. Waren früher die Rollen zwischen Männern und Frauen klar verteilt, entstehen heute die Fragen aus der Freiheit heraus, ­­auch andere Rollen ausprobieren zu können.

Die Emanzipation hat in einigen Bereichen ins Negative umgeschlagen – der aggressive Feminismus hat für mich wenig mit Weiblichkeit und den Stärken der Frau zu tun.

Die Frauen sind heutzutage zum Teil bessere Männer geworden, aber sind sie deswegen glücklicher? Fühlt man sich damit wohl, wenn man die fremden Gebiete erobert und das Eigene dafür aufgibt?

In meiner Arbeit möchte ich die zeitlose Schönheit des Weiblichen mit vielen Facetten zeigen. Sanft und gefühlsbetont, stark und sinnlich, eigener Kraft und Stärke bewusst, herzlich und nachdenklich. Frau ist für mich ein Symbol des Emotionalen und des Heilenden, sie ist das kommunikative Bindeglied der Gesellschaft und immer noch die Hüterin des Feuers.

Meine Bilder sind keine Porträts im herkömmlichen Sinne, sie sind mehr Ikonen der Weiblichkeit. Meine Frauenfiguren sind die Göttinnen, die in moderne Welten eingebunden sind. Für mich trägt jede Frau diese göttlichen Kräfte in sich und es ist wichtig, dass wir diese Kräfte mit Respekt und Anerkennung begegnen und die Frau ermutigen so zu sein, wie es ihrer Natur entspricht.

Was ist echter Fortschritt für echte Weiblichkeit in unserer Welt?

(c) Ekaterina Moré

(c) Ekaterina Moré

Thomas Lojek: Wenn man es darauf anlegt, könnte man uns beiden auch ein überholtes und veraltertes Frauenbild vorwerfen.

Du malst Frauen als sensible, zutiefst emotionale Wesen, die sich in Farbe und Form körperlich und sinnlich zeigen.

Ich erinnere in meinen Büchern und Beratungen Frauen ganz oft an geradezu klassisch weibliche Werte und Eigenschaften, weil das als Kontrast eine besonders intensive emotionale Wechselwirkung zu der männlichen Welt herstellt.

Aber sind das nicht alles Attribute, über die sich die moderne Frau offiziell eigentlich nicht mehr definiert sehen möchte?

Darum mal Hand aufs Herz: Sind wir in dem, was wir tun, Pioniere oder Dinosaurier? Woher nimmst du persönlich für dich als Künstlerin den Mut und die Zuversicht dein Werk so zu gestalten, wie du es sehen und empfinden möchtest – auch wenn du damit vielleicht immer mal wieder etablierten Überzeugungen und populären Trends auf die Füße trittst?

Ekaterina Moré: Der Archetyp der Frau ist für mich etwas Beständiges, er ist mit bestimmten Werten verbunden und nichts und niemand kann daran etwas ändern. In der Geschichte gab es schon immer Zeiten, in denen man versucht hat, dem Wesen der Frau seine natürliche Macht zu nehmen. Wie zum Beispiel im Mittelalter die Sinnlichkeit und Erotik der Frau verteufelt wurde, haben wir auch heute eine ähnliche Tendenz – glücklicherweise wird diese in unserer Gesellschaft ohne physische Gewalt durchgesetzt.

(c) Ekaterina Moré

(c) Ekaterina Moré

Mich stimmt es traurig, dass diese Verteufelung der Sinnlichkeit zum Teil aus den Reihen der Frauen noch propagiert wird.

Ich werde von einigen Frauen bei meinen Ausstellungen angesprochen, dass ich meine Frauenfiguren zu Objekten der Begierde auf meinen Bildern stilisiere, dass ich die Frauen sogar damit entwerte. Die Frau hat es heute wohl nicht nötig, ihre Weiblichkeit zur Schau zu stellen und mit ihren Reizen zu spielen?

Ist das nicht gerade eine Verkennung der Frau? Was ist daran fortschrittlich, die Frau einem Mann gleich zu setzten? Eine starke Frau in Hosenanzug, die ihren Mann steht, die sich in der Geschäftswelt behauptet und nebenbei noch die Kinder großzieht und nur gelegentlich die Gesellschaft des Mannes benötigt – ist das ein Glück verheißendes modernes Frauenbild? Das bezweifle ich. Heutzutage muss man Mut haben, um sich gegen aggressiven Feminismus zu stellen und andere Werte zu propagieren.

Auf meinen Bildern möchte ich dem mystischen Zauber der Frau ein Loblied singen. Ich bin überzeugt, dass jeder Frau das Göttlich-Weibliche innewohnt und gelebt werden möchte. Die Schönheit der Frau hängt für mich stark mit der Anerkennung ihrer Weiblichkeit zusammen.

Die transformatorische Kraft der Weiblichkeit

Thomas Lojek: Dazu, was du beschreibst, kann ich auch etwas sagen. Im Zusammenhang mit meiner Arbeit beobachte ich ein ganz ähnliches Phänomen:

(c) Ekaterina Moré

(c) Ekaterina Moré

Ausgerechnet die Frauen, die meine Bücher eigentlich am nötigsten hätten, weil sie sich selbst als besonders frustriert von den Männern definieren und auch so auftreten, kritisieren genau das gerade zu reflexartig:

Dass ich mit meiner Arbeit Frauen zu Schönheit, Glanz und einer intensiven emotionalen Wirkung verhelfe, die sie glücklich macht und die Veränderungen in ihren Leben wirkt – weil in echter Weiblichkeit eine Kraft liegt, die Emotionen und damit auch Beziehungen heilen und gesund machen kann.

Selbst wenn es erst einmal “Begierde” ist, was Frauen erzeugen, dann liegt darin dennoch eine ganz natürlich Kraft und Gesetzmäßigkeit. Was die Vertreterinnen der rein kopflastigen Emanzipations-Modelle nicht erkennen: Im Begehren des Mannes liegt die natürliche Macht der Frau verankert – es kommt nur darauf an, wie die Frau dieses Begehren formt und zu ihrem Vorteil nutzt.

Darum gibt es zum Beispiel einen Titel wie “Gebrauchsanleitung Mann” unter meinen Büchern. Das ist die etwas griffig gestaltete Darstellung eines tieferen Zusammenhanges: Die tiefere Aufgabe der Frau liegt auch darin, die rohe Kraft des Mannes in kreative und sinnvollere Kanäle des Lebens zu lenken. Dann greifen die Prinzipien zusammen und die Liebe der Männer fließt ganz natürlich zu ihnen zurück.

Es ist ähnlich wie in der Kunst: Der reine Impuls kreativ sein zu wollen, reicht nicht – der ist zwar drängend aber ohne Richtung. Man muss zuerst lernen, diesen Antrieb in Form, Farben und Sinn zu bringen. Genau das gleiche Prinzip arbeitet zwischen Mann und Frau.

Ich habe oft den Eindruck, dass sich die Frauen, die männliches Begehren als negativ ablehnen, vor genau dieser Verantwortung drücken wollen (oder sie einfach nicht erkennen): Dass eben die Frau den Mann “kanalisieren” muss, um das zu erreichen, was sie als Frau in ihrem Leben anstrebt.

(c) Ekaterina Moré

(c) Ekaterina Moré

“Kanalisieren” ist allerdings nicht das hoffnungslose “verändern” der Männer, was viele Frauen so vergeblich immer wieder anstreben, in der Vorstellung “Er – oder die Männer insgesamt – müssten sich ändern – dann würde alles besser!”. Frauen müssen nicht die Männer in den Griff bekommen – sie müssen Männer durch die Tatsache, dass sie Frauen sind, in ihren Emotionen kanalisieren.

Frauen, die sich jenseits ihrer Weiblichkeit bewegen oder sie innerlich ablehnen, fehlen die Ressourcen zu diesen Veränderungen – eben weil von ihnen nicht der besondere Zauber ausgehen kann, der Männer ganz sanft übernimmt und von innen heraus transformiert. Und das ist keine Illusion – dass das möglich ist, erlebe ich innerhalb meiner Arbeit jeden Tag.

Wesentliche Veränderungen zwischen Mann und Frau sind möglich – allerdings ist der Basisbaustein ein Wechselspiel von Begehren und Weiblichkeit. Eine Frau muss mit diesem Basisbaustein Frieden schließen, sonst funktionieren auch ihre höheren Ebenen nicht. Es ist interessant diese Parallelen innerhalb unserer Arbeit zu sehen. Und wie tief diese Konflikte reichen.

Wie ist das aus deiner Sicht? Was ist schief gelaufen, dass ausgerechnet über der Fähigkeit der Frau, Liebe und Sinnlichkeit zu verkörpern und zu leben, solche Konflikte liegen, dass sich diejenigen, die diese Eigenschaft als eine natürliche Macht der Frau darstellen und fördern, dafür rechtfertigen müssen?

Und vielleicht als Frage an dich als Künstlerin und als Frau: Was muss sich verändern, damit diese Strukturen in den Köpfen und Empfindungen aufgebrochen  werden und der Umgang von Mann und Frau wieder natürlich und gesund einfach fließen kann – auch in ihrer vollen Unterschiedlichkeit als nun mal im Kern sehr unterschiedliche Wesen?

Die enorme kreative Kraft der Frau

Ekaterina Moré: Die Angst vor der chthonischen Urkraft des Weiblichen ist nachvollziehbar und verständlich. Es ist eine irrationale Kraft, sie liegt außerhalb der Logik und der Vernunft und in einer, wie es scheint, vom Kopf geleiteten Gesellschaft löst es Unsicherheit aus.

Gerade wegen dieser Irrationalität, wegen der enormen Kraft, die in der Weiblichkeit steckt versucht man die Frau zu unterdrücken und zu fesseln.

(c) Ekaterina Moré

(c) Ekaterina Moré

Ich bin der Meinung, man zwang gerade aus diesem Grund die Frau unter die Burka, schnürte sie ins Korsett, verteufelte die Weiblichkeit und verstümmelte sie sogar.

Nicht, weil die Frau ein schwaches Geschlecht ist, ganz im Gegenteil – dies alles geschieht wegen der enormen Kraft, die der Weiblichkeit eigen ist. Es ist immer wie ein Spiel mit dem Feuer, aber gerade daraus kann etwas Kreatives und Außergewöhnliches entstehen.

Du hast vollkommen Recht, dass die Frau die Fähigkeit besitzt, diese Kraft zu kanalisieren, aber nicht nur in dem Mann, sondern auch bei sich selber und insgesamt in ihrem Umfeld.

Die Frau ist für mich die Hüterin des Lebensfeuers und das ist eine außergewöhnlich wichtige Aufgabe. Das Wesentliche, was sich ändern muss, ist sich dieser Aufgabe und daraus entstehender Verantwortung bewusst zu werden. Dann suchen wir nicht die Schuld bei dem Partner, bei der Gesellschaft oder den Frauen, die ihre Weiblichkeit leben, sondern nehmen die Möglichkeit wahr, das Leben aus eigener Kraft zu gestalten.

Die Verantwortung beinhaltet nicht nur die Pflicht, etwas machen zu müssen, sondern auch die Macht, etwas Neues aus eigener Kraft zu schaffen. Die Gesellschaft braucht starke Frauen. Für mich ist aber nicht die Frau wirklich stark, die auf Biegen und Brechen sich in der männerdominierten Geschäftswelt behauptet, die sich knallhart in der Beziehung durchsetzt und den Mann seiner Männlichkeit beraubt, die im Grunde genommen keinen Partner braucht, da sie auch alleine im Leben klarkommt.

Die starke Frau zeichnet sich für mich dadurch aus, dass sie die Unterschiede zwischen Männern und Frauen als gut und wichtig empfindet, aus ihrer Stärke heraus dem Partner und den Menschen um sich herum Kraft verleiht, die sich ihrer bedeutungsvollen Aufgabe als Frau bewusst ist, die das Miteinander und nicht das Gegeneineinander in der Gesellschaft fördert und die die Schönheit des kreativen Umgangs mit dem Leben sichtbar macht.

Kunst als intuitive Sprache der Gefühle

(c) Ekaterina Moré

(c) Ekaterina Moré

Thomas Lojek: Wie gehst du innerhalb deiner Kunst auf die Suche nach diesen Eigenschaften? Worauf achtest du in deinen Motiven, damit die gezeigten Frauen diese Attribute der Weiblichkeit widerspiegeln und als Bild darstellen können? Wann ist ein Bild für dich von dieser besonderen Wirkung erfüllt, die du als Urkraft des Weiblichen beschreibst?

Ekaterina Moré: Ich habe das Gefühl, dass nicht ich persönlich über meine Kunst spreche, sondern dass „etwas“ über meine Kunst spricht. Ich bin dabei nur ein Medium, das versucht, ein Gefühl in eine mehr oder weniger verständliche Sprache zu übersetzten – um vor allem sich selber etwas bewusst zu werden.

Daher fällt es mir immer schwer, zu erklären wieso und warum gerade das Motiv, die Haltung oder die Szenerie. Es entspringt einfach dem Gefühl, dass es gerade so sein soll. Und das ist das Magische an der Kunst, dass man es nicht notwendiger Weise logisch definieren muss um einen Zugang dazu zu finden.

Ich höre öfter: „Ich verstehe nicht viel von der Kunst, aber Ihre Bilder sprechen mich an“. Und genau das ist mir unheimlich wichtig – ein Bild muss Emotionen hervorrufen, es muss Gefühle wecken. Ob gute oder schlechte ist dabei gar  nicht so wichtig – das Wesentliche ist, dass wir über Gefühle aller Art den Zugang zu uns selbst finden können.

Das Thema der Weiblichkeit ist von vorne herein dabei ein höchst emotionales Thema, weil die Gefühle für mich ursprünglich weiblicher Natur sind. Wie Yin und Yang auch Bestandteile jedes Menschen sind und beide gleichwertig sind, ist in heutigen kopforientierten, technischen Zeiten auch Zugang zum Weiblichen als Symbol der Emotionen, der Kreativität, schlichtweg des Unbewussten, wesentlich für jeden Menschen.

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Interview: Thomas Lojek and Alex Robinson: Love, Nerds, Alpha-Males

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Interview: Thomas Lojek and Alex Robinson: Love, Nerds and Alpha-Males

In this interview, Thomas Lojek talks to the American bestselling author Alex Robinson about the opposition of love and perfection, about muses, alpha males, and why now is the best time to be a nerd and still be happy with women.

Alex Robinson

Alex Robinson

As the author of very successful graphic novels in recent years, Alex Robinson has set new standards regarding what’s possible on characterization and narrative storytelling within this genre. Critics have described him as the Robert Altman of graphic novels: His books show complex figures in very realistic relationships, interwoven with complex story telling.

Accordingly, his publications are bestsellers and Alex Robinson has received all relevant awards for the genre of graphic novels for his works: Eisner Award, Harvey Award, Ignatz Award and the French Prix du Premier Album Award. He is married and lives in New York with his wife.

Thomas Lojek is a German author and writes about love, relationships, and the differences between men and women. His most famous publications are “Das geheime Muster der Liebe” and “Gebrauchsanleitung Mann”.

Good books, lovable characters and the secret of love

Thomas Lojek: Dear Alex, what impresses me most about your work is how much one starts caring for the characters in your books. They all have issues, self-doubts and they struggle deeply with the fact that they are not perfect human beings. And that is the exact reason why they go out into the world, trying to find a perfect match. For someone – or something – that will add stability to their lives and make them complete – and of course they fail in doing so because imperfect beings create imperfect relationships.

Do you see a link between this personal struggle of being an imperfect human being that builds imperfect relationships and the experience a reader gets while reading your books: namely caring for the characters you show, because they are not perfect human beings?

How much do you think is the struggle of ‘not being perfect’ interwoven with the point where we start to care for each other and that at the end forms the experience we call love?

Alex Robinson: I never consciously write characters with this in mind but I can certainly see it being the case. One thing I try to do when I write is make the characters as rounded as possible. That is, no one is a good guy or a bad guy. People see themselves as doing the best they can with whatever circumstances arise, and most people see themselves as basically good or at least well-intentioned. When you spend years working on a book you can’t help but put yourself in your characters shoes–why do they make the decisions they do? I suppose, ultimately, love is a similar experience. You connect with a person on such a level that you can empathize with them, flaws and all, and they’ll empathize with you.

About Alpha Males and benefits of the nerdy side of life

alex-robinson-tricked-t-l-blogThomas Lojek: An interesting aspect about the male characters in your books is that they all don’t really correspond to the currently fashionable lifestyle trend that as a man you should be an “Alpha Male” in order to be successful in life and especially with women. The men in your books rather stumble through life, and in doing so, also across a woman every now and then.

Even a figure like Ray Beam from your book “Tricked”: Ray is definitely a bit more “cocky” because as a rock star he is used to women throwing themselves at him – and yet at heart he is a predominantly phlegmatic character, where things just seem to happen rather than him really pushing them proactively and courageously.

What do think of this trending idea of the “Alpha Male”? Can a man make it life and get along with women even if he doesn’t head the pack and isn’t equipped with maximum self-awareness and confidence in each and every situation? Or do you think that a man should get on the “Alpha Side” of life as quick as possible so he doesn’t get the shaft in the end?

Alex Robinson: I think I tend to write those kind of characters because I’m that way in real life. I think the whole “Alpha Male” idea is probably as old as humankind — even older, since it seems to be a factor in many social primates. It makes sense: proactive people tend to get things done or at least get there ahead of more timid, passive souls.

Alex "Alpha" Robinson

Alex “Alpha” Robinson

But this is probably the best time to be a “beta” male: nerd culture is very popular and there’s very little required of us physically anymore (compared to, say, 100 years ago). The rise of feminism has, at the very least, taken away a lot of the traditional male pressures–being a breadwinner, asking women on dates, etc.

Self-awareness and confidence are great things to have but they’re not essential. In fact, the lack of those things can produce interesting (though not always positive) results.

I don’t know if the “alpha side” is something one can consciously switch over to. Wealthy authors of self-help books might disagree but the older I get the more I think people don’t really change very much once they get to adulthood. But being a beta-male (or female) doesn’t neccesarily condemn one to an ineffective lonely life. I’m living proof!

The need for “being cool” and more productive avenues of life

Thomas Lojek: Now that’s a message of hope for all stressed Beta Males. Let’s have a look at your character “Robert” from “Too cool to be forgotten” – after all, he gets exactly the opportunity you mentioned before: changing as an adult. He gets the chance to turn back time and set major changes in motion, to start the game over.

alex-robinson-box-office-poisonAnd for a few hours it actually works – also for the passive outsider: With the girls, with the parties, with a bit of coolness. But in the end, he finds the answer to his life as an adult in a rather dark side room of life, in a moment of humanity in vulnerable closeness and mutual forgiveness.

Is it possible that this need for “being cool” – starting from the idea of being “Alpha” to the constant pursuit of perfection – actually consumes too much of our real lives? Those little moments where closeness becomes very real, just because nothing in life is perfect, leading to adults that are therefore troubled or perplexed when they look back on their lives, because it simply feels unlived?

Alex Robinson: I suspect everyone feels somewhat troubled and perplexed as they grow older because life itself is troubling and perplexing. When you’re a kid you have some notion as to how things will go but life demands constant improvisation and goes much, much faster than you expect. I think ultimately being “cool” means not really caring much what people think, so the sooner one realizes that the less effort they’ll waste pursuing that mercurial concept and put energy into more productive avenues.

The artist, the muse and Dumbos’s magic feather

Thomas Lojek: A question that I’m repeatedly concerned with as an artist: How closely are women interwoven with what we do as artists? What influence does the presence of women in our lives have on the flow of our creativity and creative power? Does an artist need a muse – as Ray Beam in “Tricked”? Or is that only a “trick” and are we artists responsible for whether or not our art has that special spark? Does it take a woman to breathe life into an artists’ work?

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Alex Robinson: No. Obviously, different artists are driven by different passions and inspiration but I don’t think a female muse is required. For one thing, what about female artists? What about male homosexual artists? I tend to think the whole female muse thing was a line invented by straight male artists attempting to get laid.

When I had Ray find his muse in Lily in TRICKED I didn’t actually believe it myself. He believed it and maybe there is some placebo effect in which an artist comes to depend on some outside persona to provide inspiration but personally I think it all comes from inside. It’s like Dumbo with his “magic” feather.

Information about Alex Robinson 

The official homepage of Alex Robinson 

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Alex Robinson on Amazon

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Information about Thomas Lojek

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 The official homepage of Thomas Lojek

 

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Interview: Thomas Lojek und Alex Robinson – Liebe, Nerds, Alpha-Männer

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Interview: Thomas Lojek und Alex Robinson – Liebe, Nerds und Alpha-Männer

In diesem Interview spricht Thomas Lojek mit dem amerikanischen Bestseller-Autor Alex Robinson über den Widerspruch von Liebe und Perfektion, über Musen, Alpha-Männchen und darüber, warum heute die beste Zeit ist, ein Nerd zu sein und trotzdem glücklich mit Frauen zu werden.

Alex Robinson

Alex Robinson

Alex Robinson hat als Autor von sehr erfolgreichen Graphic Novels in den letzten Jahren neue Standards gesetzt, was an Charakterisierung und Erzählweise innerhalb dieser Erzählgattung möglich ist. Kritiker haben ihn als den Robert Altman der Graphic Novels bezeichnet: Seine Bücher zeigen komplexe Figuren in äußerst realistischen Beziehungen und verwoben mit vielschichtigen Erzählsträngen.

Entsprechend sind seine Veröffentlichungen Bestseller und Alex Robinson hat für seine Werke alle relevanten Preise für das Genre der Graphic Novels erhalten: Eisner Award, Harvey Award, Ignatz Award und den französischen Prix du Premier Album Award. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau in New York.

Thomas Lojek ist der Autor von Gebrauchsanleitung Mann, Das geheime Muster der Liebe – Warum glückliche Beziehungen kein Zufall sind, Einen Mann emotional dauerhaft binden.

Gute Bücher, liebenswerte Charaktere und das Geheimnis der Liebe

Thomas Lojek: Der Aspekt, der mich am meisten in deiner Arbeit beeindruckt, ist, dass man deine Figuren als Leser so sehr ins Herz schließt. Sie haben alle seltsame Eigenheiten, sind voller Selbstzweifel und kämpfen zutiefst damit, dass sie als menschliche Wesen nicht perfekt sind.

Und genau deswegen gehen sie auf die Suche nach Beziehungen – um etwas für ihr Leben zu finden, das es vollkommener und stabiler machen soll. Und natürlich scheitern sie an dieser Absicht, da nicht-perfekte Wesen nun mal nicht-perfekte Beziehungen formen.

alex-robinson-box-office-poisonSiehst du eine Verbindung zwischen diesem persönlichen Kampf mit der Tatsache, dass man als Mensch generell unvollkommen ist, und der Erfahrung, die man als Leser deiner Bücher empfindet, wenn man anfängt, deine Figuren aus genau diesem Grund ins Herz zu schließen – eben weil sie als menschliche Wesen nicht perfekt sind?

Wie sehr denkst du, ist dieser persönliche Kampf, als Mensch nicht perfekt zu sein, mit dem Punkt verwoben, an dem wir im Grunde anfangen, füreinander wichtig zu werden und über den am Ende die Erfahrung entsteht, die wir Liebe nennen?

Alex Robinson: Ich habe bisher noch nie einen Charakter bewusst auf genau diesen Aspekt hin angelegt oder geschrieben. Aber ich sehe auf jeden Fall den Zusammenhang. Was ich unbedingt erreichen will, wenn ich eine Figur schreibe: Der Charakter soll so rund wie nur irgendwie möglich ausfallen. Das bedeutet: Er ist nie nur gut oder nur schlecht. Jeder Mensch ist doch im Grunde davon überzeugt, dass er grundsätzlich im Rahmen seiner Möglichkeiten handelt. Und die meisten Menschen würden sich sicherlich eher als „gut“ beschreiben – oder zumindest als eine Person mit den besten Absichten.

Wenn man als Autor einige Jahre mit dem Schreiben eines Buches verbringt, dann betrachtet man irgendwann zwangsläufig jede Situation im Buch aus der Sicht des jeweiligen Charakters: „Warum tut er gerade genau das, was er tut?“

Vielleicht ist es mit der Liebe ein ganz ähnlicher Vorgang: Man lässt sich nach und nach auf einen Menschen ein, bis man die Ebene erreicht hat, dass man sich in ihn einfühlen kann – und zwar auch in seine Schwächen. Und er tut dann irgendwann genau das Gleiche aus seiner Position heraus.

Über Alpha-Männer und die Vorteile auf der Nerd-Seite des Lebens

Thomas Lojek: Ein interessanter Aspekt an den Männer-Figuren in deinen Büchern ist, dass sie alle so gar nicht dem aktuell angesagten Lifestyle-Trend entsprechen, dass man als Mann ein „Alpha-Männchen“ sein muss, um durchs Leben – und vor allem an die Frauen – zu kommen. Die Männer in deinen Büchern stolpern eher durchs Leben und darüber eben hin und wieder auch mal über eine Frau.

alex-robinson-tricked-t-l-blogSelbst eine Figur wie Ray Beam aus deinen Buch „Tricked“: Ray ist zwar schon mal etwas mehr „cocky“, weil er als Rockstar gewohnt ist, dass sich ihm die Frauen an den Hals werfen – und trotzdem ist er doch im Kern ein vornehmlich phlegmatischer Charakter, dem die Dinge mehr zustoßen, als dass er sie wirklich beherzt und kraftvoll anschiebt.

Wie siehst du diesen modernen Trend rund um die Vorstellung vom „Alpha-Mann“? Kann man als Mann im Leben und mit den Frauen auch dann zurechtkommen, wenn man nicht das Rudel anführt und in jeder Situation souverän mit maximalem männlichen Selbstbewusstsein ausgestattet ist?

Oder muss man als Mann schleunigst zusehen, dass man auf die „Alpha-Seite“ des Lebens kommt, um am Ende nicht leer auszugehen?

Alex Robinson: Vermutlich tendiere ich dazu, meine Männer-Figuren so anzulegen, weil ich im wirklichen Leben ähnlich bin. Ich denke, diese ganze Faszination rund um die Vorstellung vom „Alpha-Männchen“ ist so alt, wie die Menschheit selbst. Wahrscheinlich sogar noch älter, weil wir diese Zusammenhänge in vielen Gattungen von sozial lebenden Primaten beobachten können.

Und auf eine gewisse Weise stimmt es natürlich: Proaktive Leute erreichen tendenziell viel eher, was sie wollen. Oder sie kommen zumindest schneller voran als die scheuen und passiven Seelen. Trotzdem: Wir leben heute wahrscheinlich in den besten Zeiten, die es für„Beta-Männchen“ jemals gegeben hat!

Die Nerd-Kultur ist weltweit auf dem Siegeszug. Die physischen Anforderungen des Lebens sinken ständig. Der Feminismus hat den Männern den Druck genommen, unbedingt der Ernährer für eine Familie sein zu müssen. Und man muss als Mann auch nicht mehr unbedingt derjenige sein, der die Frau nach dem Date fragt. Nur um mal einige Aspekte zu nennen.

Alex "Alpha" Robinson

Alex “Alpha” Robinson

Dieses unerschütterliche Selbstvertrauen der Alpha-Männchen zu haben, ist sicherlich eine großartige Sache – aber es ist heute nicht mehr essenziell unersetzlich. Wenn man genauer hinschaut, kann dessen Ausbleiben durchaus auch zu interessanten Erfahrungen führen, auch wenn man diese vielleicht nicht sofort als positiv einordnen würde.

Ich habe zudem meine Zweifel, dass jemand einfach so auf die „Alpha-Männchen“-Seite des Lebens wechseln kann. Die ganzen reichen Autoren, die ihr Geld mit entsprechenden Selbsthilfebüchern verdienen, werden sicherlich anderer Meinung sein, aber je älter ich werde, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass sich Menschen nicht mehr wirklich verändern, sobald sie erst einmal erwachsen geworden sind. Und ein Beta-Männchen oder Beta-Weibchen zu sein, bedeutet nicht zwangsläufig zu einem unerfüllten, einsamen Leben verdammt zu sein. Ich selbst bin der lebende Beweis dafür!

Erwachsenwerden und die Frage: “Ab wann sind Männer wirklich cool?!

Thomas Lojek: Das ist doch mal eine hoffnungsvolle Botschaft für alle gestressten Beta-Männchen. Nehmen wir doch mal deinen Charakter „Robert“ aus „Too cool to be forgotten“ – er bekommt ja genau die Chance, von der du sprichst: sich als Erwachsener zu verändern.

Er bekommt die Chance, die Zeit zurückzudrehen und wesentliche Veränderungen in Gang zu setzen, das Spiel noch einmal neu abzuwickeln. Und für ein paar Stunden klappt es tatsächlich – auch mal für den passiven Außenseiter: mit den Mädchen, mit den Partys, mit ein bisschen Coolness.

alex-robinson-too-cool-excerpt-tl-blogAber die Antwort für sein Leben als Erwachsener findet er am Ende trotzdem eher in einem dunklen Seitenraum des Lebens, in einem Moment der Menschlichkeit in verletzlicher Nähe und gegenseitiger Vergebung.

Kann es sein, dass dieses Bedürfnis nach „Coolness“ – von der Alpha-Vorstellung bis zum ständigen Streben nach Perfektion – uns zu viel nimmt vom eigentlichen Leben?

Diese kleinen Momente, in denen Nähe ganz real wird, weil eben nichts perfekt ist im Leben. Und dass Erwachsene deswegen eher bekümmert oder ratlos auf ihr Leben zurückschauen, weil es sich dadurch am Ende “unfertig”… “ungelebt” anfühlt?

Alex Robinson: Ich vermute, dass jeder auf seine Weise mit dem Erwachsenwerden und diesen ganzen Vorgängen im Leben zu kämpfen hat.

Als Kind oder Jugendlicher hat man eigentlich nur so eine Grundahnung, wie das Leben sein sollte – aber das Leben verlangt dann später eigentlich ein ständiges Improvisieren von uns. Und es verläuft viel, viel schneller als man sich das ursprünglich vorgestellt hatte.

Ich denke, letztendlich bedeutet „cool“ zu sein, dass man nicht zu viel darauf gibt, was die anderen Leute denken. Je früher man das begreift, desto weniger läuft man falschen Vorstellungen hinterher und desto mehr Energie hat man für die wirklich wichtigen Bereiche des Lebens.

Künstler zwischen Musen, Verführungstricks und Dumbos magischer Feder!

Thomas Lojek: Eine Frage, die mich als Künstler selbst immer wieder beschäftigt: Wie eng sind Frauen mit dem verwoben, was wir als Künstler tun? Welchen Einfluss hat die Anwesenheit der Frauen in unseren Leben auf den Fluss von Kreativität und Schaffenskraft? Braucht ein Künstler seine Muse – so wie Ray Beam in „Tricked“? Oder ist das eben nur ein „Trick“ und wir Künstler sind selbst dafür verantwortlich, ob unsere Kunst einen besonderen Funken in sich trägt. Oder muss den eine Frau einhauchen?

Alex Robinson: Nein. Ich denke, jeder Künstler ist auf seine Weise getrieben von ganz unterschiedlichen Leidenschaften und völlig unterschiedlichen Quellen der Inspiration.

alex-robinson-tricked-museIch denke nicht, dass man als Künstler zwangsläufig eine weibliche Muse braucht. Was ist zum Beispiel mit weiblichen Künstlern? Oder mit homosexuellen Künstlern?

Ich habe eher die Vermutung, dass diese ganze Sache mit der „Muse“ in erster Linie von männlichen heterosexuellen Künstlern erfunden wurde, um Frauen ins Bett zu bekommen.

Als ich als Autor Ray in „Tricked“ seine Muse Lily gegeben habe, war ich persönlich gar nicht so wirklich davon überzeugt, dass sie wirklich seine Muse ist. Aber er als Figur war innerhalb der Handlung davon überzeugt.

Vielleicht ist es eine Art Placebo-Effekt. Vielleicht hängen einige Künstler darüber dann auch von einer äußeren Person ab, die ihnen Inspiration liefern muss. Ich persönlich glaube, dass all das von innen kommt. So ähnlich wie bei Dumbo und seiner „magischen Feder“!

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Männer verstehen: Gefühle, Vertrauen und Sicherheit in der Liebe

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Männer verstehen: Die wahren Gefühle eines Mannes erkennen – Gefühle, Vertrauen und Sicherheit in der Liebe finden

In diesem dritten Teil der dreiteiligen Artikel-Serie “Männer verstehen” von Thomas Lojek, wirst du wesentliche Unterschiede in der Art und Weise lernen, mit der Männer Gefühle innerhalb von Liebe und Beziehungen angehen. Und warum diese Unterschiede wichtig sind, obwohl sie anders ausfallen als Frauen das von der Liebe erwarten.

 Zur Homepage von Thomas Lojek • Zur Homepage von Gebrauchsanleitung Mann

Die wichtigsten Inhalte in diesem Artikel

  • Warum Männer emotional unabhängiger sind
  • Wie Männer Gefühle einsetzen, um zu bekommen, was sie wollen
  • Warum Männer das tut – und auch tun müssen
  • Wie findest du emotionales Vertrauen und Sicherheit in deiner Beziehung?
  • Männer lieben anders – was bedeutet das für dich?
  • Welche Rolle spielt weibliches Verlangen nach emotionaler Bestätigung in der Liebe?
  • Wie kannst du mit Männern glücklich werden – auch wenn sie anders sind?

Für ein besseres Verständnis der hier geschilderten Zusammenhänge solltest du vorher Teil 1 und Teil 2 der Artikel-Serie „Männer verstehen“ gelesen haben!

Hier geht es zu Teil 1 • Hier geht es zu Teil 2

8. Wie und warum Männer Gefühle ganz bewusst einsetzen

Wenn du als Frau Männer verstehen möchtest, dann solltest du dir immer klar machen, dass Männer Gefühle natürlich auch ganz bewusst einsetzen, um dich als Frau interessiert bis gefügig zu machen. Das ist ein Grundprinzip zwischen Mann und Frau: Männer setzen gezielt die Wirkung von Gefühlen ein, um die Frau abzulenken, zu beschäftigen oder zu verführen.

Für Männer ist das keine große Sache. Sie sehen Gefühle wesentlich objektiver. Es ist ein  bisschen wie Fußball spielen – nur mit Emotionen statt mit einem Ball. Und mit diesen Emotionen dribbelt man möglichst geschickt auf dem Feld der Liebe, um bei der Frau am Ende das Tor machen zu können.

Männer können mitreißen

Männer können mitreißen

Das mag sich für Frauen, vielleicht erst einmal befremdlich bis schrecklich anhören – aber innerhalb der männlichen Welt hat das eine ganz natürliche Logik: Für Männer sind Gefühle kein Selbstzweck.

Gefühle sind „gegenständlicher“ für Männer – sie formen lieber Gefühle und setzen sie dann ein, um etwas zu erreichen, anstatt sich Emotionen hinzugeben oder sich in ihnen zu verlieren. Darum ist die Liebe der Männer auch tendenziell „kontrollierter“ und weniger fließend als die Liebe der Frauen.

Diese besondere Fähigkeit Gefühle zu formen, sie einzusetzen und ihnen über Absichten eine bestimmte Richtung zu geben, fällt Männern insgesamt leichter, weil sie sich in ihrem Innern generell etwas weiter von ihren Gefühlen entfernt empfinden.

Männer sind weniger verwoben mit ihren eigenen Gefühlen – das „System Mann“ basiert viel mehr darauf, dass es eine Trennung zwischen Gedanken, Gefühlen und Eigenwahrnehmung gibt. Auf diese Weise teilen sich Mann und Frau die Welt aus unterschiedliche Richtung heraus: Das Prinzip der Frau ist die Verbindung, Einheit, das Auflösen von Grenzen. Das Prinzip des Mannes ist Trennung, Unterscheidung, das Aufstellen von Grenzen.

Diese besondere Trennung von Gefühl und Eigenwahrnehmung im Mann ermöglicht ihnen Gefühle kühler und „berechnender“ zu sehen. Oder eben über Gefühle bestimmte Absichten zu verfolgen, die ihnen selbst entgegenkommen – zum Beispiel in einer Verführung. Aus diesem Grund können Männer vor einer Verführung hinreißend und charmant sein – und nach der Verführung eiskalt und emotionslos. Für einen Mann ist das nicht zwangsläufig ein Widerspruch. Wenn du Männer verstehen möchtest, dann wirst du mit diesem Widerspruch leben müssen – erst ist eng mit der Art und Weise verwoben, wie Männer sich in Gefühle hinein und genauso aus ihnen wieder hinaus bewegen.

Diese besondere männliche Trennung von Gefühl und Eigenwahrnehmung ermöglicht es Männern insgesamt zielgerichteter und forscher vorzugehen – was in vielen Bereichen des Lebens wichtig ist. Diese innere Trennung im Mann schafft allerdings auch wesentliche Probleme in der Welt, weil Männer darüber unsensibel, rücksichtslos, berechnend und kalt werden können. Männer verstehen bedeutet mit Widersprüchen arbeiten zu müssen – Männer sind nicht zwangsläufig nett: Sie können das recht gut ein und ausschalten ohne das für sich selbst irritierend zu finden.

Checkliste – Männer verstehen

  • Männer setzen Gefühle ein, um Frauen interessiert und gefügig zu machen.
  • Männer formen und benutzen Gefühle, um etwas zu erreichen.
  • Im Mann existiert eine tendenzielle Trennung zwischen ihm selbst und seinen Gefühlen.
  • Aus dieser Trennung heraus formt ein Mann Gefühle und setzt sie ein für seine Absichten
  • Trennung zwischen sich selbst und seinen Gefühlen herzustellen, ist eine grundsätzliche männliche Eigenschaft.
  • Männer lieben aus dieser Eigenschaft heraus tendenziell „kontrollierter“ als Frauen

 >> Tipp – Männer verstehen: Männer setzen Gefühle ein, um dich als Frau interessiert oder gefügig  zu machen. Darum solltest du das emotionale Getue der Männer niemals überbewerten – sie wissen, was sie tun. Sie gehen damit ihrem Lieblingsspiel nach: Gefühle formen und für Absichten einsetzen, um darüber etwas zu erreichen – besonders bei Frauen. Lass dir davon schmeicheln, erwidere das Spiel, genieße es – aber verliere dich nicht darin, dem zu viel Bedeutung beizumessen. <<

9. Männer verstehen: Warum Männer beeinflussen wollen

Gefühle bewusst und getrennt von sich zu formen und ihnen eine Richtung oder einem bestimmten Nutzwert zu geben, steht durchaus für eine besondere Fähigkeit: Sie kann beeinflussen, mitreißen, überzeugen, bewegen und in besonderen Fällen auch zutiefst inspirieren.

Männer können dadurch Emotionen mit Sinn und Absichten füllen – sie müssen einem reinen Gefühl nicht so viel Bedeutung beimessen, wenn es keine konkrete Absicht erfüllt. Das macht sie emotional etwas freier. Als Eigenschaft erzeugt das durchaus die Vielschichtigkeit, Größe, Kreativität und Unbeirrbarkeit, zu der ein Mann fähig sein kann. Und vor allem macht es sie – wenn sie diese Eigenschaft gut beherrschen – zu geborenen Verführern.

Das bewusste Einsetzen von Emotionen und Gefühlen, um etwas Bestimmtes zu erreichen, ist natürlich der Kern jeder Verführung. Wenn du Männer verstehen willst, dann ist es wichtig zu begreifen, wie bedeutsam die gesamte Idee der Verführung für Männer ist. Und da Verführung für Männer so wichtig ist – von der sexuellen Verführung bis zur persönlichen Verführung in Form von Beeinflussung und Überzeugung – ist das Wesen der Männer so umfangreich um genau diese Eigenschaften gestrickt: Gefühle einsetzen, um etwas zu erreichen. Gefühle vortäuschen, um bestimmte Absichten zu verfolgen. Gefühle mit Nutzwert verbinden, statt sich ihn ihnen zu verlieren.

>> Männer verstehen – Tipp: Nimm das emotionale Getue der Männer nicht zu ernst. In den meisten Fällen wollen sie darüber lenken und beeinflussen – das Gefühl an sich hat für Männer einfach weniger Bedeutung. Wichtig für Männer ist eher, was man damit erreichen kann. <<

Checkliste – Männer verstehen

  • Emotionen zu formen und mit Absichten zu füllen kann inspirieren und mitreißen – für Männer ein wichtiges Instrument des Lebens
  • Männer benutzen Emotionen eher als dass sie Gefühle an sich wertschätzen
  • Männer sind durch diese Eigenschaft emotional etwas freier
  • Die Fähigkeit Emotionen an zielgerichtete Absichten zu binden, macht Männer zu geborenen Verführern

10. Emotionale Sicherheit und Vertrauen in Beziehungen 

Ein wichtiger Aspekt in der Absicht Männer zu verstehen: Da Männer ihrer Natur nach so gestrickt sind, dass sie Gefühle lieber innerhalb von Absichten einsetzen als sie nur zu empfinden, wirst du dich als Frau immer fragen, wie echt die Gefühle eines Mannes sind. Das wird für dich als Frau immer untrennbar mit deinem Leben unter Männern verbunden bleiben. Das große Verlangen der Frau nach emotionaler Bestätigung und emotionaler Sicherheit steht im direkten Zusammenhang mit dem Wesen der Männer, die Emotionen eher als Mittel zum Zweck empfinden.

Sind seine Gefühle echt?

Sind seine Gefühle echt?

Weil Männer auf diese Weise funktionieren und darüber Gefühle im Leben ganz anders einsetzten, fragen sich Frauen auch sich ständig, wie „echt“ die Gefühle eines Mannes sind.

Sie sind nie „echt“ im Sinne einer Frau, die auf der Ebene der Gefühle „echt“ eher als eine Eigenschaft von „umfassend“ und „mit mir selbst verbunden“ ansehen würde.

Für Männer gestaltet sich das anders: Die Eigenschaften „echt“ und „unecht“ sind für Männer auf der Ebene der Gefühle relativ – da sie sich eher daran orientieren, welchen Nutzen eine Emotion hat.

„Echt“ ist für Männer ein Gefühl vielmehr dann, wenn es irgendwo hin führt: Ein Ergebnis bringt. Gefühle an sich als generelle Verbindung zu sich selbst sind Männern eher fremd.

Deswegen wirst du als Frau auch nie vollständig das Gefühl haben, dass Gefühle und Emotionen, die von einem Mann ausgehen, auch tatsächlich und vollständig etwas über den Mann aussagen. Du wirst immer mit einem Eindruck von „unvollständig“, „unzugänglich“ oder „undurchsichtig“ leben müssen. Es wird ein Mysterium bleiben, das sich dir nie vollständig erschließen wird.

Und genau aus diesem Grund bleiben Männer auch emotional spannend für Frauen. Wären Männer anders, würdest du dich als Frau ganz schnell mit ihnen langweilen, weil sie dann dir selbst und deiner emotionalen Struktur viel zu ähnlich wären. Männer verstehen bedeutet nicht zwangsläufig, dass man diese Unterschiede ausblenden muss. Echte Anziehung wäre auf diese Weise unmöglich. Die tatsächliche Faszination zwischen Mann und Frau entsteht aus Unterschiedlichkeit – auch aus der Unterschiedlichkeit heraus, wie Mann und Frau jeweils auf ihre Weise Gefühle empfinden und organisieren.

Wichtig: All das bedeutet in dem Sinne auch, dass du als Frau erst einmal Vertrauen und Sicherheit in deinen eigenen Gefühlen finden musst, um überhaupt irgendeine Form von Sicherheit und Vertrauen in einer Beziehung mit einem Mann finden zu können. Denn ohne diese Sicherheit in deine eigenen Empfindungen, wird dich die Andersartigkeit, mit der Männer Gefühle leben, ständig irritieren und durcheinander bringen. Das Vertrauen, das du nicht in dir selbst findest, wirst du auf diese Weise nie in deinen Liebesbeziehungen finden – dazu ist die emotionale Struktur zwischen dir und den Männern einfach zu unterschiedlich.

Männer verstehen bedeutet zu einem Gewissen grad also auch immer, sich mit dem Umstand versöhnen zu müssen, dass Männer das Gegenteil zu deinen eigenen Gefühlen und deiner persönlichen Erlebenswelt als Frau sind – zumindest in bestimmten Bereichen. Sie stehen auf der andern Seite des Lebens: Männer sind lieber die ordnende Kraft im Leben statt die hingebungsvolle und versöhnliche. Sie wollen begrenzen, abgrenzen, durchaus gerissen und möglichst erfolgreich sein – wenn es sein muss rücksichtslos. Aber auf jeden Fall wollen sie möglichst mutig ihr Leben gestalten. Und dazu brauchen sie die beschriebenen Eigenschaften.

Aus diesen Gründen lieben Männer tendenziell auch immer etwas egoistischer und selbstbezogener als Frauen. Und das ist  völlig in Ordnung. Erst beide Seiten zusammen ergeben das vollständige Bild: Liebe und Anziehung durch Unterschiedlichkeit!

Checkliste – Männer verstehen

  • Du wirst als Frau nie vollkommen sicher sein, was ein Mann für dich empfindet
  • Das Verlagen der Frau nach emotionaler Bestätigung versucht diese Lücke zu schließen
  • Beides zusammen erzeugt Anziehung
  • Ohne ein gesundes Vertrauen, das du nur in dir selbst findest, hast du durch diese Unterschiedlichkeit ganz schnell ein Problem in der Liebe!
  • Männer brauchen alle hier beschrieben Eigenschaften – auch wenn eine Frau diese irritierend findet.
  • Die männliche Liebe muss anders sein als die weibliche Liebe!
  • Frauen lieben hingebungsvoller, Männer eher selbstbezogener.
  • Liebe braucht diese Formen der Unterschiedlichkeit!

>> Männer verstehen -Tipp: Alles steht und fällt mit dem Vertrauen, das du in dich selbst hast. Denn die emotionale Struktur zwischen Mann und Frau ist zu unterschiedlich – ohne dieses Vertrauen, wirst du schnell ein Problem haben, weil dich diese Unterschiedlichkeit dann regelmäßig belasten und durcheinander bringen wird.

Du musst mit deinem eigenen inneren Vertrauen verbunden sein, weil du dich in der Liebe auf eine generelle Andersartigkeit einlässt. Fehlt dein eigenes inneres Vertrauen, wirst du dich der Andersartigkeit ausgeliefert fühlen – das wird die Liebe eher negativ und belastend machen als ergänzend und lebenswert! <<

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Interview: Thomas Lojek und Peter Prange – Muse, Werk und Liebe

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Interview: Thomas Lojek und Peter Prange – Die Muse, das Werk und die Liebe

Thomas Lojek und Peter Prange im Gespräch: Über bedeutsame Werke der Weltgeschichte, die besonderen Frauen hinter diesen Werken und die ewige Suche nach Glück und Bedeutung in Kunst, Liebe und Leben.

Peter Prange © FinePic

Peter Prange © FinePic

Peter Prange gehört zu den erfolgreichsten deutschen Roman-Autoren der Gegenwart. Seine Romane „Das Bernstein-Amulett“ (2004 verfilmt), „Die Principessa“, „Die Philosophin“, „Der letzte Harem“ und „Der Kinderpapst“ waren nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern auch international Beststeller.

Seine Bücher beschäftigen sich mit dem Leben bedeutsamer Figuren, die eine besondere Rolle in wichtigen historischen und kulturellen Fortschritten oder wesentlichen Umbruchsphasen gespielt haben.

Thomas Lojek ist der Autor von “Gebrauchsanleitung Mann”, “Das geheime Muster der Liebe” und “Einen Mann emotional dauerhaft binden”

In diesem Interview sprechen Thomas Lojek und Peter Prange über die tiefere Bedeutung einer Muse für Kunst und Leben, über die verborgene Botschaft großer Kunstwerke und die Frage, was Kunst und Liebe verbindet.

Die Liebe besonderer Frauen und die Werke großer Männer

Thomas Lojek: In deinem Roman „Die Principessa“ gibt es eine sehr ungewöhnliche Konstellation: Zwei hochbegabte Architekten konkurrieren im Rom des 17. Jahrhunderts um die Liebe einer besonderen Frau und erschaffen darüber außergewöhnliche Werke der Baukunst. Mich hat die Grundidee des Romans von Anfang an fasziniert und mich würde interessieren, ob dahinter nur eine spannende Geschichte oder auch ein bestimmter Einblick in das Wesen von Mann und Frau steht? Gibt es aus deiner Sicht eine besondere Verbindung zwischen der Liebe der Frauen und dem Verlangen des Mannes, über sich selbst hinauszuwachsen?

Peter Prange: Unbedingt ja. “Cherchez la femme” – “Suchen Sie die Frau”, lautet eine französische Redensart. Soll heißen: Wenn Männer etwas wirklich Außergewöhnliches tun, steckt dahinter sehr, sehr oft eine Frau. Dieses Muster ist älter als der Mensch.

prange-principessa-thomas-lojek-blogBei fast allen Tierarten lässt es sich beobachten: Das Männchen will dem Weibchen imponieren, um dessen Liebe zu gewinnen – und dafür ist ihm keine Anstrengung zu groß.

Ein lustiges Beispiel dafür, dass wir Menschen-Männchen nicht viel anders funktionieren, ist der bayrische Schuhplattler. Anthropologen haben heraus gefunden, dass diese spezifisch bajuwarische Art der Brautwerbung bis in die einzelnen Figuren hinein dem Balz-Tanz der Auerhähne nachgebildet ist.

In meinem Roman “Die Principessa” ist es die Rivalität der beiden größten Architekten des römischen Barock, Lorenzo Bernini und Francesco Borromini, die sie im Werben um eine Frau zu immer wieder neuen architektonischen Großtaten anspornt.

Und ich bin fest davon überzeugt, dass Barack Obama nicht amerikanischer Präsident geworden wäre, hätte er nicht seiner Michelle imponieren wollen. Der Kuss, mit dem sie ihn bei der Vereidigung belohnte, war für ihn – das war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben – wichtiger als die Gratulationen der Staatspräsidenten aus aller Welt und der Jubel des Volkes.

Die Muse und ihr Künstler – große Liebe, große Kunst

Thomas Lojek: Das Motiv der Frau, die einen besonderen Einfluss auf Kunst und Fortschritte der Menschheitsgeschichte hat, ist ein Motiv, das du öfter aufgreifst. „Die Philosophin“ schildert die Liebe zwischen der jungen Sophie und Denis Diderot, der mit der Herausgabe der Encyclopédie ein wesentliches Werk der Aufklärung geschaffen hat.

„Himmelsdiebe“ erzählt von der besonderen Beziehung zwischen Max Ernst und seiner Muse Leonora Carrington. Was sind das für Eigenschaften, die eine Frau zu einer besonderen Muse für einen besonderen Mann machen?

Schönheit allein kann es nicht sein – es gibt genügend Beispiele von Musen berühmter und einflussreicher Männer, die alles andere als außergewöhnlich schön waren. Und doch waren sie fähig, den Mann zu Größe anzuspornen und ihn mehr zu beeinflussen und an sich zu binden als alle anderen Frauen.

Was ist aus deiner Sicht das Geheimnis dieser Frauen? Nach welchen Eigenschaften suchst du in deinen weiblichen Hauptfiguren – egal, ob fiktiv oder historisch verbürgt –, damit sie die Rolle der besonderen Muse innerhalb deiner Geschichte glaubhaft erfüllen können?

Peter Prange ©

Peter Prange © teutopress

Peter Prange: Lass mich mit einer Paradoxie antworten. Ich glaube, die wesentliche Eigenschaft, die eine Frau haben muss, um einen Mann als Muse zu inspirieren, ist, dass sie viel mehr ist als eine Muse.

Um ihn zünden zu können, muss sie ihm geistig ebenbürtig sein – wenn nicht mehr. Das gilt auch für die beiden Frauenfiguren in meinen Romanen, die Du ansprichst.

Fangen wir mit der “Philosophin” an. Als Sophie in Diderots Leben tritt, hat sie – bedingt durch ein traumatisches Erlebnis in ihrer Kindheit – noch regelrecht Angst vor dem Abenteuer des Denkens.

Doch je mehr sie sich auf den Mann und dessen Abenteuer, eben das Denken, einlässt, umso mehr greift sie selber in das Geschehen ein, wird Muse, geistige Gefährtin, Widerpart – um schließlich durch ihre Intervention Diderots Lebenswerk, sprich: das enzyklopädische Projekt, zu retten.

Ähnlich die Konstellation in den “Himmelsdieben”. Ist Max am Anfang der Beziehung der große Zauberer und Leonora seine Windsbraut, kehrt sich im Verlauf der Geschichte die Beziehung um: Der Zauberlehrling wächst dem großen Zauberer über den Kopf. Leonora geht den Weg, den Max ihrer beider Beziehung und ihrer beider Kunst vorgezeichnet hat, viel weiter und radikaler zu Ende als er selbst.

Deshalb würde ich sagen, das Bild der klassischen weiblichen Muse, die einseitig, in gleichsam dienender Funktion, den männlichen Künstler inspiriert, ist nicht mehr zeitgemäß – falls es das überhaupt jemals war. Inspiration ist keine Einbahnstraße, sondern ein geistiges Wechselspiel, das darum auch genauso gut umgekehrt zwischen Mann und Frau verlaufen kann.

Um ein Beispiel zu zitieren, nenne ich den kürzlich erschienenen Roman “Warte auf mich”, von Philipp Andersen und Miriam Bach. Beide Protagonisten sind Schriftsteller, beide verzehren sich in einer großen, unmöglichen Liebe, beide inspirieren einander in ihrer Arbeit – so sehr, dass am Ende nicht mehr zu unterscheiden ist, was ihr Roman und was ihr Leben, wer Künstler und wer Muse ist.

Suche nach Sinn und Bedeutung durch Liebe und Gemeinsamkeit 

peter-prange-himmelsdiebe-thomas-lojek-blogThomas Lojek: Wenn man aus dieser Perspektive betrachtet, bilden Künstler, Muse und Werk dann nicht im Grunde eine unsichtbare, verborgene Einheit, die sich erst in der Erschaffung des Werkes vollständig zeigt und zusammenfügt? Und sich vielleicht auch erst darüber bewährt und zu echter Bedeutung findet?

So betrachtet, erscheint diese Verbindung innerhalb der Kunst fast wie eine universelle Allegorie der Liebe – denn wenn man genauer hinschaut, ist es genau das, was Mann und Frau auf den unterschiedlichsten Ebenen des Lebens tun.

Sie finden zusammen, um Familien zu erschaffen. Sie streiten und versöhnen sich, um ein gemeinsames Leben zu erschaffen. Und sie ringen um Werte und Ansichten, um einen gemeinsamen Lebensweg zu finden.

Ist Kunst Liebe? Vielleicht sogar eine höhere Form von Liebe, in der sich Künstler, Muse und Werk zusammenfinden, um der Welt etwas von besonderem Wert zu hinterlassen? Kann Kunst auf diese Weise vielleicht sogar ein Ansporn sein, sich im Leben nicht nur mit der Position des Betrachters und Bewunderers zufriedenzugeben, sondern selbst nach dieser Dynamik – nach Aufgaben, Menschen und Verbindungen – zu suchen, die diese Formen der Liebe in das eigene Leben bringen können?

Peter Prange: Ja, das ist der Kern einer solchen Beziehung – gegenseitige Befruchtung, in der Kunst wie in der Liebe. Um gemeinsam etwas zu erschaffen, das größer und bedeutender ist als das, was die Beteiligten allein  je erschaffen könnten.

So wie zwei Menschen sich nicht nur um ihrer selbst, sondern auch um  jenes Lebens willen lieben, das sich für sie im jeweils anderen verkörpert, so suchen Künstler und Muse einander, um durch und mit dem anderen jene höhere Form von Kunst zu zeugen, die beide für sich nur vage erahnen, in der gemeinsamen Symbiose aber konkretisieren können.

Auch hier ist der Roman “Warte auf mich” von Philipp Andersen und Miriam Bach ein schönes Beispiel. Aus dem Zusammenspiel der Protagonisten entsteht in doppelter Hinsicht neues Leben, in Gestalt eines gemeinsamen Buches , als “Roman im Roman” – und in Gestalt eines … Aber das wird hier nicht verraten.

Der geheime Code des Lebens im ewigen Spiel der Liebe

Thomas Lojek: Du hast durch die Weltenbauer-Trilogie und die nachfolgenden Romane durchaus einige Jahre in den Fußstapfen großer Männer, großer Kunst und außergewöhnlicher Frauen verbracht. Hast du aus den Zusammenhängen in diesen Geschichten auch etwas für dich selbst gelernt? Etwas aus diesen Erfahrungen mit in dein eigenes Leben genommen?

Peter Prange ©

Peter Prange © Prange

Peter Prange: So seltsam es klingen mag: Obwohl ich historische Romane schreibe, ist mein ganzes Schreiben eigentlich nichts weiter als eine einzige Auseinandersetzung mit mir selbst, ein Rühren in der geistigen Ursuppe, aus der ich hervor gegangen bin, ein Versuch, erzählend den Code von tausend Jahren europäischer Geistesgeschichte zu knacken, der unser Denken und Fühlen so nachhaltig prägt wie der genetische Code in unserer DNS.

Dabei kreisen meine Romane, gleichgültig, in welcher Epoche sie spielen, immer wieder um zwei zentrale Fragen: Wie können wir auf Erden glücklich sein? Und: Wie erfinden wir das uralte Spiel der Liebe immer wieder aufs Neue?

In einem Satz: Wenn ich dem Schicksal der großen Männer und außergewöhnlichen Frauen nachspüre, die meine Romane bevölkern, dann tue ich dies also in der Hoffnung, auf diese Weise mir selber Schritt für Schritt auf die Schliche zu kommen – um so mein eigenes Leben bewusster, genauer: selbst-bewusster zu gestalten. Und wenn meine Leserinnen und Leser sich im Spiegel meiner Geschichten ähnlich wieder erkennen, dann ist die Arbeit nicht umsonst gewesen.

Neben seiner Tätigkeit als Autor von historischen Romanen macht Peter Prange regelmäßig Ausflüge in die kulturhistorische Theorie. Sein Hand- und Lesebuch „WERTE. Von Plato bis Pop“ ist ein Reiseführer durch die europäische Geistesgeschichte, quer durch alle Epochen und Kulturkreise (http://www.peterprange.de/buch/werte). Dem großen Thema Männer und Frauen galt bereits seine Dissertation: “Das Paradies im Boudoir. Glanz und Elend der erotischen Libertinage im Zeitalter der Aufklärung“.

Zur Homepage von Pater Prange

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Platz da, ich lebe! Herausgeber: Peter Prange

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Das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar betreut Kinder und Jugendliche, für die es keine Heilung mehr gibt. “Platz da, ich lebe!” ist ihr kleines Denkmal. Auf diese Weise bleibt uns etwas von ihnen, wenn sie selbst nicht mehr da sind: Von jedem Kind eine letzte Botschaft für seine Familie – und für uns alle.

Der Erlös dieses Buches geht an das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar.

Sie können das Hospiz mit Ihrer Spende unterstützen:
Kinder- und Jugendhospizstiftung
Konto 190 11
BLZ 370 601 93 (Pax Bank Köln)
BIC GENODED1PAX
IBAN DE 23 3706 0193 0000 0190 11

Hier bestellen: Platz da, ich lebe!

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Interview: Thomas Lojek und Isabel Allende: Das Geheimnis der Liebe

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Interview: Thomas Lojek und Isabel Allende

Thomas Lojek und Isabel Allende im Gespräch: über Liebe, Werte, Familie und das Geheimnis langjähriger Beziehungen.

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Isabel Allende © Lori Barra

Isabel Allende gehört zu den ganz großen Autorinnen der Gegenwart: über 50 Millionen verkaufte Bücher, ihr Roman „Das Geisterhaus“ ist ein bedeutsamer Klassiker der modernen Weltliteratur, ihre Romane „Eva Luna“, „Von Liebe und Schatten“ und „Paula“ bewegten Millionen von Menschen auf der ganzen Welt.

Isabel Allendes Romane vermengen Traum und Wirklichkeit, verbinden Poesie und Realismus und sind durchzogen von den Einflüssen der südamerikanischen Lebensweise.

Neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin ist Isabel Allende eine bedeutende Stimme im weltweiten Bemühen um Emanzipation und Frauenrechte.

Thomas Lojek ist der Autor von „Das geheime Muster der Liebe“, „Gebrauchsanleitung Mann“, „Einen Mann emotional dauerhaft binden“ und „Wahre Liebe statt Geliebte sein“.

In diesem Interview unterhalten sich Isabel Allende und Thomas Lojek über die Liebe, Unterschiede zwischen Mann und Frau, über die Frage, wie man sich ein lebenswertes Leben zwischen Familie und Selbstentfaltung erarbeitet, und darüber, wie man sich die Magie der Liebe auch innerhalb langjähriger Beziehungen bewahrt.

Liebe und Leben zwischen Hingabe und Selbstverwirklichung

Thomas Lojek: Liebe Isabel, du hast als Autorin Weltruhm erlangt und trotzdem erinnerst du sowohl in deinen Werken als auch persönlich immer wieder daran, dass nur die Liebe zu den Menschen, die einem nahestehen, von echter Bedeutung ist.

Das Weltbild unserer Zeit suggeriert allerdings sehr oft eine ganz andere Richtung in der allgemeinen Lebensauffassung: Dass wir mit Selbstverwirklichung und Erfolg anfangen sollten, weil der persönlichen Selbstentfaltung dann sehr sicher glückliche Beziehungen und starke Familienbande folgen werden.

Wie siehst du das? Ist die Annahme dahinter real? Oder führt diese Einstellung innerhalb unserer Gesellschaft nicht eher zu immer mehr Menschen, die konstant unzufrieden sind und die echte Chancen auf bedeutsame Bindungen immer wieder verpassen, weil sie fortlaufend den Eindruck haben, sich erst verwirklichen zu müssen, um lieben zu können?

Isabel Allende ©

Isabel Allende © Lori Barra

Isabel Allende: Das ist sicherlich keine einfache Frage von Schwarz oder Weiß. Es ist wichtig, im Leben eine Balance zwischen dem Selbst und dem Wir zu finden.

Ganz besonders Frauen wurden über Jahrhunderte dazu erzogen, sich selbst zum Wohle der Familie aufzuopfern, für die Gemeinschaft und nicht selten für ihr Land.

Männer werden dagegen seit jeher dazu ermutigt, zuerst an sich selbst zu denken. Wenn heute gesagt wird, dass Selbstbezogenheit in unserer Gesellschaft dazu führt, dass immer mehr Menschen alleine und unglücklich leben, reden wir dann nicht auch immer unterschwellig über die Rolle der Frau in diesen Zusammenhängen?

Vielleicht auch gerade deswegen, weil Ehrgeiz, Gier und das Verlangen nach einer Karriere bisher als rein männliche Eigenschaften angesehen wurden?

Ich wäre vorsichtig mit zu einfachen Antworten auf diesem Gebiet – vor allem, wenn es darum geht, aus diesen Gründen heraus die Emanzipation als Ursache für die bestehende Krise der zwischenmenschlichen Beziehungen auszumachen.

Ein Leben mit Neugierde, Liebe und Selbstentfaltung füllen

Thomas Lojek: Durch meine Arbeit als Autor und Berater im Bereich Liebe und Beziehungen begegne ich immer wieder einem bestimmten Phänomen: Viele Frauen in Europa haben den Eindruck, dass ihnen die Emanzipation und der gesellschaftliche Druck, Karriere machen zu müssen, einen bedeutsamen Teil ihrer Seele genommen hat – die Fähigkeit zu weiblicher Sinnlichkeit und echten Emotionen. Sie sind gesellschaftlich erfolgreich, aber sie sind nicht glücklich: zu viel Kopf und zu wenig Herz!

Du selbst bist eine bedeutsame Stimme in den weltweiten Bemühungen um mehr Emanzipation und gesellschaftliche Fortschritte für Frauen – und deine Werke sind sehr wohl erfüllt mit weiblicher Sinnlichkeit und Emotionen. Kannst du meinen Leserinnen deine persönliche Sichtweise schildern, was der entscheidende Unterschied zwischen Kopf und Herz in einem lebenswerten Feminismus ist?

Isabel Allende: Frauen sind in unserer heutigen Zeit dem Druck ausgesetzt, im Arbeitsleben mit Männern konkurrieren und trotzdem weiter den größten Teil der Verantwortung für Haushalt und Kinderziehung tragen zu müssen.

Isabel Allende ©

Isabel Allende © Mirsch

Und da oben drauf kommt dann noch zusätzlich die Anforderung, dass sie emotional stabil, möglichst gelassen und sinnlich sein sollten. Natürlich modisch up to date und möglichst für immer jung und schön sollten sie bleiben …

Ist das nicht ein bisschen viel verlangt von einem menschlichen Wesen? Ich glaube nicht, dass Männer sich das in diesem Umfang antun würden. Und schon gar nicht bis zu diesem absurden Grad an Unsinnigkeit.

Dieses zweierlei Maß war für mich persönlich sehr schwer, als ich noch jünger war. Ich hatte nie besonders viel Unterstützung von meinem ersten Mann – weder emotional noch ganz praktisch im Alltag.

Über viele Jahre jonglierte ich mit zwei oder drei Jobs gleichzeitig, um meine Kinder unterstützen zu können. Und ehrlichweise auch, weil ich einfach neugierig, hyperaktiv und voller Ideen war.

Ich habe sehr viel gearbeitet – aber ich war glücklich. Mein Leben war sehr erfüllt und ich hätte es niemals eingetauscht gegen ein ruhigeres und sichereres Leben. Ich habe den Preis des Feminismus niemals für mich in Frage gestellt. Oder den Preis für Unabhängigkeit und Selbstentfaltung. Welchen Preis ich auch immer gezahlt habe – er bedeutete mir nichts im Vergleich zu der Freude, die ich dadurch erfahren konnte.

Statt die Emanzipation als die Ursache für die allgemeine Unzufriedenheit unserer Gesellschaft auszumachen – warum beschäftigen wir uns nicht viel mehr mit den anderen Gründen wie Konsumdenken, Materialismus, Mangel an Spiritualität, Mangel an Zusammenhalt, Reizüberflutung etc.? All das beeinflusst sowohl Mann als auch Frau im gleichen Maße.

Über das Verhältnis von Mann und Frau in der Welt

Thomas Lojek: Bist du der Meinung, dass sich die Beziehungen zwischen Männern und Frauen in den letzten Jahrzehnten verändert haben – auch in Hinblick auf die Werte, die ihnen zugrunde liegen? Hat das Verhältnis von Mann und Frau Fortschritte gemacht? Oder bleibt es auf vielen Ebenen blockiert? Erleben wir in manchen Bereichen vielleicht sogar wieder Rückschritte in den Werten und Beziehungen zwischen Mann und Frau?

Isabel Allende: Generell würde ich sagen, dass sich die Beziehungen zwischen Mann und Frau deutlich verbessert haben – allerdings abhängig von der jeweiligen Kultur.

Isabel Allende ©

Isabel Allende © Lori Barra

Es gibt immer noch Millionen von Menschen, an denen diese Entwicklungen vorbeiziehen und die festgehalten werden in religiösen Überzeugungen und traditionellen Verhaltensmustern.

Immer noch werden junge Mädchen an Männer verheiratet, die dreimal so alt sind wie sie selbst. Männer kontrollieren und beuten immer noch die weiblichen Mitglieder ihrer Familien aus.

Immer noch verkaufen Väter ihre Töchter für erzwungene Ehen oder als billige Arbeitskräfte. Immer noch gibt es Ehrenmorde und exzessive häusliche Gewalt.

Den jungen Menschen in den modernen Industrienationen geht es wesentlich besser: Traditionelle Erwartungen und Begrenzungen bestimmten nicht mehr ihr Leben. Im besten Falle können sie sich ausprobieren und ganz unterschiedliche Formen von Beziehungen testen – in einer Art und Weise, die für vergangene Generationen unvorstellbar gewesen wäre.

Darum bin ich recht optimistisch, was die Zukunft der zwischenmenschlichen Beziehungen angeht. Sie werden besser ausfallen als die Beziehungen der Vergangenheit, das ist sicher. Ein Problem sehe ich allerdings: Nur wenige junge Menschen sind noch dazu bereit, die Risiken echter Gefühle einzugehen.

Sich selbst zu erlauben, sich aufrichtig zu verlieben, und das Risiko einzugehen, in einer echten und verbindlichen Partnerschaft zu leben, setzt Mut voraus. Man muss bereit sein, auch mal Kummer in Kauf zu nehmen und sich hin und wieder mit einem gebrochenen Herzen auseinandersetzen zu müssen – sonst wird man niemals wahre Liebe erfahren.

Die alltägliche Magie in einer wahren großen Liebe

Thomas Lojek: Eine gute Geschichte sollte immer etwas Traumhaftes haben, das einen besonderen Zauber vermitteln kann – aber sie muss auch auf einem festen erzählerischen Boden stehen, der sie glaubhaft und überzeugend macht. Gute Liebesbeziehungen funktionieren ähnlich: Sie brauchen einen besonderen Zauber, aber ebenso einen gesunden Sinn für die Realität, um gemeinsam auch mal durch die schwierigen Zeiten des Lebens zu kommen. Was würdest du sagen: Wie bewahrt man sich im Leben den Zauber für seine Liebesbeziehungen, ohne den gesunden Kontakt zum Boden unter den Füßen zu verlieren?

Isabel and Willie ©

Isabel und Willie © Lori Barra

Isabel Allende: Es ist sehr schwer, die Magie in lang andauernden Beziehungen aufrechtzuerhalten, ganz besonders innerhalb einer Ehe. Ich war mit meinem ersten Mann 29 Jahre verheiratet – ich habe ihn mit 15 Jahren kennengelernt. Und mit meinem zweiten Mann, Willie, bin ich jetzt seit 26 Jahren zusammen.

Mit meinem ersten Mann habe ich zwei wundervolle Kinder bekommen und ich war über viele Jahre sehr glücklich, aber wir haben uns auseinandergelebt, nachdem wir nach dem Militärputsch in Chile 1973 ins Exil gehen mussten. Mein Mann nahm einen Job an, der weit entfernt von mir war, und wir sahen uns immer weniger. Die Magie starb zwischen uns und am Ende stand die Scheidung.

Mein heutiger Mann Willie und ich mussten einige sehr schwere Zeiten durchstehen. Meine Tochter Paula starb, dann starb seine Tochter Jennifer und vor kurzem verloren wir auch noch seinen jüngsten Sohn Harleigh. Drei gestorbene Kinder in einer Familie … das würden die meisten Beziehungen nicht überleben.

Aber irgendwie haben Willie und ich es geschafft, diese Tragödien gemeinsam zu überstehen und zudem kulturelle Unterschiede zwischen uns zu überwinden. Wir haben über die Jahre regelmäßig gemeinsame Therapien gemacht, um über unsere Schwierigkeiten hinwegzukommen und uns emotional zu öffnen.

Der Umstand, dass wir beide kreative Menschen sind – wir sind beide Schriftsteller – und dass wir gemeinsame Ideen und einen ähnlichen Geschmack haben, hilft ebenfalls sehr, die Magie zwischen uns lebendig zu halten. Jede erfolgreiche Liebesbeziehung braucht zu Anfang einen Funken, der das Feuer entfacht und dann die gegenseitige Entschlossenheit, dieses Feuer auch in Gang zu halten.

Isabel Allende und ihr Mann Willie Gordon © by Lori Barra

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Männer Liebe Beziehungen – Die Wahrheit über die Liebe der Männer

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Männer Liebe Beziehungen – Die Wahrheit über die Liebe der Männer

Männer, Liebe, Frauen und Beziehungen – Ein ewiges Rätsel? Thomas Lojek, Autor von Gebrauchsanleitung Mann, Wahre Liebe statt Geliebte sein und Das geheime Muster der Liebe, über das Geheimnis der wahren Liebe der Männer und die Bedeutung von Werten für eine erfüllende und lebendige Liebe zwischen Mann und Frau.

Die wichtigsten Inhalte in diesem Artikel

  • Wie baut sich die wahre Liebe der Männer auf?
  • Wie unterscheiden Männer sinnliches Verlangen und bedeutsame Liebe?
  • Passen Männer und Frauen in der Liebe überhaupt zusammen?
  • Welche Emotionen fördern die wahre Liebe zwischen Mann und Frau?
  • Gibt es ein verborgenes emotionales Werte-System in der Liebe der Männer?
  • Wie erreicht eine Frau die wahren Gefühle der Männer?
  • Was sollten Frauen über die Liebe der Männer wissen?

Zur Homepage von Thomas Lojek • Die Bücher von Thomas Lojek

Die Liebe der Männer – Ein indirekter Weg in ein sehr direktes Phänomen

Frage: Gibt es ein Geheimnis, wie eine Frau einen Mann so lieben kann, dass er sich eine feste Beziehung mit ihr wünscht? Ihr treu bleibt, sich einbringt, sie liebt und für sie da ist? Gibt es ein Geheimnis männlicher Liebe, das Frauen kennen sollten?

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Männer, Liebe, Beziehungen

Thomas Lojek: Ja, das gibt es tatsächlich. Allerdings baut sich dieses Geheimnis in der Liebe der Männer ganz anders auf als es allgemein bekannt ist.

Um wirklich erklären zu können, wie Männer und Liebe zusammenfinden, um dann eine bestimmte Frau ehrlich und aufrichtig zu lieben, muss man im Verständnis der beteiligten Phänomene einen Umweg gehen. Die Bausteine „Liebe und Männer“ bauen sich indirekt zusammen und verborgen unter anderen Zusammenhängen, die vorab durchschaut und verstanden werden müssen.

Erkennt eine Frau die geheime Verbindung dieser Zusammenhänge, dann wird sie die Liebe der Männer als sinnvoller und vollständiger verstehen und auch so erleben, obwohl die Liebe der Männer an der Oberfläche eigentlich sehr widersprüchlich erscheinen mag.

Werfen wir dazu einmal einen Blick in die Art und Weise, wie Liebesbeziehungen in unserer heutigen Lebensweise eingegangen werden: In erster Linie über einen möglichst schnellen und intensiven Reiz aus sexuellen Begegnungen. Erst kommt die sexuelle Erfahrung und von da aus die Hoffnung über diesen Reiz nach und nach in die gegenseitige Erfüllung einer emotionalen Verbundenheit zu gelangen. Das funktioniert in der Regel selten oder nur sehr unzuverlässig. Weil Sexualität nun mal in erster Linie ein Reiz ist – und keine zwangsläufig verbindende oder verbindliche Emotion.

Männer und Frauen gehen auf diese Weise mit viel Aufregung und Erwartungen in die Liebe – beide Seiten jeweils aus verschiedenen Perspektiven und Hoffnungen heraus. Aber diese Unterschiedlichkeiten kann eine auf Reizwerten basierende Sexualität weder zusammenbringen noch die Erwartungen dahinter dauerhaft erfüllen. Enttäuschungen sind über diesen Weg also praktisch vorprogrammiert. Und damit beginnt von Anfang an das grundlegende Dilemma zwischen Mann und Frau: Ein fortlaufender Disput um den Eindruck „Du verstehst mich nicht!“

  • Die Liebe der Männer baut sich indirekt auf und anders als allgemein angenommen.
  • Sexualität als Reiz ist für die Liebe zu wenig, um verbindende Emotionen dauerhaft herzustellen.
  • Männer und Frauen gehen über Sexualität mit zu viel Erwartungen in die Liebe.
  • Weil Sexualität zu wenig verbindet, verstärkt sich zwischen Mann und Frau der Eindruck: „Du versteht mich nicht!“

Besondere Hürden auf dem Weg zur Liebe zwischen Mann und Frau

Frage: Dann ist schnelle oder unverbindliche Sexualität verantwortlich für die aktuellen Probleme und Spannungen zwischen Mann und Frau?

Thomas Lojek: Eigentlich nicht einmal so sehr. Es ist eher so: Der hohe Erwartungswert, der auf Sexualität liegt, kann später dem tatsächlichen emotionalen Verlauf zwischen Mann und Frau nicht standhalten. Die Vorstellung, dass Sexualität zusammenführt und der innerste Anlass – der zündende Funke – der Liebe ist, ist schlicht und ergreifend nicht haltbar. Sexualität ist ein Reiz – kein verbindendes Element.

Sie kann zu einem verbindenden Element von Bedeutung heranwachsen, aber nicht in der Art und Weise, wie sie heute aufgefasst, vorgelebt und angestrebt wird: Als Reiz-System oder als ein System der Hoffnung über sexuelle Verbindungen Sinn und Bestätigung im Anderen zu finden. Das funktioniert nicht. Nicht auf Dauer. Und nicht in der Absicht eine echte Beziehung mit Richtung und Bedeutung zu etablieren.

Mann und Frau verhalten sich dadurch auf ihren Weg in die Liebe in etwa wie ein System-Spieler im Roulette: Es gibt keine Logik im Zufall, aber der Eindruck, dass es so sein könnte, ist fesselnd und aufregend – der Spieler erlebt dadurch kleine Erfolge, vielleicht mal den ein oder anderen Hautgewinn, aber am Ende wird er mit leeren Händen dastehen und sich fragen, wie es soweit kommen konnte, dass er alles verloren hat – obwohl er doch so fest davon überzeugt war, dass es genau so funktionieren wird. Dieser Zustand ist sehr ähnlich zu dem, wie die meisten Menschen heute Sexualität, Liebe und Beziehungsaufbau empfinden: Die Summe der kleinen Gewinne macht die Verluste und die Leere am Ende kaum noch wett.

  • Die Vorstellung, dass Sexualität der zündende Funke für Beziehungen ist, trifft nicht zu.
  • Der hohe Erwartungswert, der dadurch auf Sexualität liegt, kann sich emotional kaum erfüllen.
  • Sexualität wird als gefühlte Erwartung empfunden, aber vornehmlich als Reiz-System gelebt.
  • Das erzeugt ein System der Leere, Zufälligkeiten und Enttäuschungen in der Liebe.

Passen Liebe, Männer und Frauen überhaupt zusammen?

Frage:  Kann es nicht auch sein, dass Mann und Frau einfach nicht zusammengehören? Vielleicht funktioniert die Liebe zwischen Mann und Frau schlicht und ergreifend nicht – oder zumindest nicht auf Dauer?

Gemeinsamer Boden der Liebe

Gemeinsamer Boden der Liebe

Thomas Lojek: Das kann ich persönlich so nicht erkennen. Der Grund, dass es so viel Frust zwischen Mann und Frau gibt, hat weniger damit zu tun, dass Liebe, Männer, Frauen und Beziehungen nicht richtig funktionieren. Dann wären wir als Spezies schon längst ausgestorben oder hätten andere Formen des Zusammenlebens entwickelt.

Der Grund ist meiner Erfahrung nach vielmehr: Wir haben sehr viele falsche und irreführende Vorgaben und Halbwahrheiten mit auf den Weg bekommen, wenn es um Frauen, Männer, Liebe und Beziehungen geht.

Und diese Halbwahrheiten über Liebe und Beziehungsanbahnung führen uns regelmäßig in die Irre – vermitteln aber gleichzeitig den gefühlten Eindruck, dass sie emotional der richtige Weg und angeblich emotional äußerst bedeutsam sind.

Genau diese Täuschung bringt sowohl Männer als auch Frauen in ein ständiges Dilemma, durch das sie fortlaufend glauben, das Richtige für Liebe und Beziehungen zu tun, dann aber jeweils genau das Gegenteil davon erleben: Leere, Unverständnis, Frust und Streit.

Die Vorstellung von dem, was in der Liebe und durch die Liebe sein sollte und dem, was sie wirklich ist und einem Leben beisteuern kann, klafft zu weit auseinander. Und da diese Lücke nicht mit Werten sondern mit Reizen gefüllt wird, werden die Menschen auch immer „gereizter“ in der Liebe, aber ohne jemals zu Wert und Werten durch das Erleben von Liebe zu finden.

  • Zu viele falsche Vorstellungen und irreführende Halbwahrheiten definieren das Miteinander von Mann und Frau.
  • Das erzeugt das Gefühl das Richtige für die Liebe zu tun und trotzdem ständig das Falsche zu erfahren.
  • Wenn diese Lücke mit in erster Linie mit Reizen und ständig neuen Hoffnungen gefüllt wird, verschärft das die Spannungen zwischen Mann und Frau.

Die große Suche – Die Wahrheit über die Liebe der Männer

Frage: Was hat das denn dieser ganze Zusammenhang mit der Verbindung „Männer plus Liebe“ zu tun? Oder mit dem großen Geheimnis der männlichen Liebe? Die Verbindung „Männer und Liebe“ ist doch in der Regel das genaue Gegenteil von dem, was du gerade beschrieben hast: Männer scheitern in der Liebe doch vor allem daran, dass es ihnen nur um den schnellen Reiz, nur um „das Eine“ geht.

Thomas Lojek: Um zu verstehen, was es damit auf sich hat, brauchen wir den  kompletten Bogenschluss, den ich zu Anfang angedeutet habe. Es mag Frauen vielleicht überraschen, weil die Liebe der Männer ein gewisses Image in der weiblichen Welt hat – und doch: Das Geheimnis männlicher Liebe hat nichts mit Sexualität zu tun. Sie kommt sexuell verkleidet daher. Aber sie trägt unter dem Mantel des ständigen sexuellen Verlangens der Männer eine ganz andere Suche: Die Suche der Männer nach Werten.

Leidenschaft oder Liebe?

Leidenschaft oder Liebe?

Nach Werten in den Frauen, die mit ihren eigenen innersten Werten korrespondieren und darüber auf eine weibliche Art und Weise ergänzt werden sollen. Das ist eigentlich der verborgene innerste männliche Antrieb, den sie so unermüdlich versuchen über Sexualität zu bewältigen.

So ungewohnt das für viele Frauen auch klingen mag, weil sie den Vorgang aus ihrer Sicht und vielen persönlichen Erfahrungen mit Männern eigentlich nur anders herum kennen.

Innerhalb einer eigenen verborgenen Dynamik in der Liebe der Männer ist es dennoch tatsächlich so: Männer in Liebe und Beziehungen ringen sich durch ihre sexuelle Leidenschaft auf das Verlangen zu, in Frauen Wert und Werte zu finden. Aber sie suchen diesen Wert und Werte eben nicht offen bewusst, sondern tragen das als Kampf rund um ihre Sexualität aus. Männer suchen Sexualität, aber erwarten eigentlich eine innere Antwort auf die Bedeutung ihrer innersten Werte.

Weil Männer diesen Unterschied an sich selbst nicht bewusst wahrnehmen, sondern an der Oberfläche nur den nagenden Anschub in Form von Sexualität empfinden, kann diese Suche ein fortlaufender bitterer Kampf im Leben eines Mannes sein. Manche Männer führen ihn sogar bis ans Ende ihres Lebens ohne jemals auf den Kern dieser Wahrheit zu stoßen: Es wird Leidenschaft gesucht, aber auf Werte gehofft.

Männer sind daher in der Liebe und in ihrem Beziehungsbestreben beständig unterwegs eine Form von Frieden zu finden – in einer Frau, die Wert und Werte verkörpert. An der Oberfläche mag das anders aussehen: Wie eine unermüdliche Gier nach den Körpern und der Sexualität der Frauen – aber tief verborgen darunter, ist der letzte Antrieb der Männer die treibende Hoffnung Frieden durch Werte in einer Frau zu entdecken.

Darum wirken Männer so ambivalent in der Liebe, so unstetig und getrieben. Und darum werden Frauen auch so wenig schlau aus ihnen – weil Männer innerhalb dieser Selbsttäuschung tatsächlich komplizierter und widersprüchlicher ausfallen als Frauen, für die Sexualität und Werte nicht zwangsläufig etwas Getrenntes ist, das man erst suchen, finden und dann als bestätigt anerkennen muss.

Frauen sind an dieser Verbindung generell näher dran. Und auch bereiter dazu sie zu geben oder in sich selbst wahrzunehmen. Dieser Unterschied zwischen den beiden Seiten erzeugt oft eine irritierende Lücke in den Empfindungen und im Selbstverständnis von Mann und Frau. Die Lücke ist nicht ganz leicht zu lösen ist und wird dann an der Oberfläche über Sexualität und emotionale Konflikte ausgetragen.

  • Männer suchen äußerlich Leidenschaft, aber hoffen innerlich darauf Werte in den Frauen zu finden.
  • Die Liebe der Männer erscheint oberflächlich als rein sexuelles Phänomen – ist aber in ihrer Tiefe geprägt von einer lebenslangen Suche nach Wert und Werten in den Frauen.
  • Dieser Unterschied verläuft unbewusst und verborgen im Mann und täuscht ihn selbst über seine Handlungen und Empfindungen in der Liebe.
  • Männer suchen nach einer Frau, die Werte verkörpert. Sie handeln aber aus den Impulsen der Leidenschaft heraus. Das schafft eine ständige Ambivalenz im Mann.
  • Dieser Unterschied erzeugt ein fortlaufendes Missverständnis zwischen Mann und Frau.

Wie in der Liebe gefühlte Werte zwischen Männern und Frauen verhandelt werden

Vertrauen finden

Vertrauen finden

Frage: Was bedeutet dieser Zusammenhang denn konkret für die Art und Weise, wie sowohl Männer als auch Frauen über Sexualität zueinander finden? Es steht doch immer Sexualität zwischen Mann und Frau.

Den Teil kann man mit dem Argument „Eigentlich ist es eine Suche nach Werten“ doch nicht einfach so ausblenden oder auf die Wartebank schieben, bis sich die besonderen Werte durchgesetzt oder gefunden haben.

Selbst wenn Sexualität so betrachtet erst mal nur ein Reiz ist, bildet sie doch immer die „reizvolle“ Grundlage für Mann und Frau. Wie kann man denn mit dieser Verbindung Werte und Leidenschaft in diesem Zusammenhang sinnvoll umgehen?

Thomas Lojek: Vielleicht ist es hilfreich einfach mal eine ganz andere Perspektive zu dem Thema einzunehmen, um die Unterschiede genauer zu erkennen. Ich versuche innerhalb meiner Arbeit immer wieder für einen besonderen Umstand zu sensibilisieren, den Menschen irgendwie aus den Augen verloren haben:

Wenn man einmal ganz genau hinschaut, ist Sexualität im Grunde eine erweiterte nonverbale Werte-Diskussion zwischen Mann und Frau. Werte werden innerhalb von Sexualität nicht bewusst offen oder verbal intellektuell verhandelt – sondern gefühlt und dann als emotionale Muster übertragen.

Das Bewusstsein, dass in Sexualität auch gefühlte Werte verhandelt werden können, haben wir innerhalb unserer modernen Lebensweise praktisch völlig verloren. Weil die Reizkultur unsere Wahrnehmung von Sexualität übernommen hat. Wir kämpfen in der Sexualität heute um Reize – nicht um Werte. Mit Sexualität ist fast nichts mehr verbunden als die Suche nach Bestätigung, Kick oder der verborgene Wunsch darüber unbewusste Konflikte oder Selbstzweifel über den eigenen Wert bewältigen zu können.

Am Ende stehen Beziehungen, die genauso kurz, leer oder als Streitfläche für verborgene innere Konflikte ausfallen, wie sie durch eine auf reinen Reizen basierenden Sexualität angefangen haben. Das ist genau das Dilemma unserer Zeit: Sie wird immer sexueller und gleichzeitig immer orientierungsloser.

Sexualität als ein Werte-System an sich anzusehen, das nicht nur Reize und sensationelle Emotionen bedient, sondern non-verbal gefühlte Werte verhandelt, ist einfach mal eine andere Perspektive, die offen für neue und innere Zusammenhänge zwischen Mann und Frau machen kann.

Woran unsere Welt leidet, ist die Eindimensionalität einer Sexualität, die sich nur über emotionale Erwartungen oder eben über Reiz definiert. Sexualität als lebendes Werte-System an sich zu betrachten – diesen Fortschritt haben wir noch nicht, kann aber eine hilfreiche Ergänzung sein, um die Fragen und Lücken zu füllen, die Mann und Frau in der Liebe so sehr beschäftigen und oft unnötig auseinander treiben.

  • Sexualität zwischen Mann und Frau ist im Grunde ein nonverbales Wertesystem.
  • Über Sexualität können gefühlte Werte und emotionale Muster verhandelt werden.
  • Sexualität zwischen Mann und Frau als reines Reiz-System hinterlässt Leere.
  • Emotionale Hoffnungen erfüllen sich nicht über Sexualität, wenn nicht nonverbale Werte darüber verhandelt werden.

Liebe zwischen Freizügigkeit der Gefühle und Ansprüchen der Vernunft

Frage: Brauchen wir vielleicht einfach mehr Moral zwischen Mann und Frau? Brauchen Beziehungen vielleicht generell einen Schutz durch begrenzende und moralische Traditionen, die wir in unserer modernen Lebensweise fast völlig aufgegeben haben haben?

Thomas Lojek: Nein, man kann Sexualität kein externes Werte-System überstülpen. Diese Versuche hat der Mensch in der westlichen Welt hinter sich gelassen und dadurch zum Glück sehr wichtige Schritte nach vorne in seiner gesamten Entwicklung gemacht.

Werte, Männer, Liebe

Die Alternative zu dem Disput aus Traditionen und Freizügigkeit ist vollkommen anders aufgebaut: Sexualität kann von sich aus zu einem ganz natürlichen und dadurch vollständigen Werte-System heranwachsen.

Sexualität kann auf diese Weise über emotionale Muster eine einzigartige Ebene zwischen Mann und Frau formen, die Werte emotional verhandelt.

Nicht in einem traditionellen Sinne, indem Sexualität externe Werte aufgezwungen werden,  sondern in einem modernen, fortschrittlichen Sinne, der eine Sexualität hervorbringt, in der Werte gespürt, erforscht, bestätigt und belohnt werden – nonverbal, emotional, direkt.

Das ist eine Ebene, die in unserem Weltverständnis neu und relativ unbekannt ist. Aber die bedeutsam ist. Weil sie als Bestandteil der Liebe notwendige emotionale Bausteine zusammensetzt, die später zu dem führen, was sich in der Liebe richtig und echt anfühlt. Es ist nicht der Reiz – sondern der gefühlte Sinn dahinter.

Die Sichtweise, dass Sexualität eine nonverbal gefühlte Werte-Diskussion zwischen Mann und Frau ist, zwingt Sexualität keine Normen oder einseitige Beziehungsmodelle auf, öffnet einem gemeinsamen Miteinander durch Sexualität aber trotzdem für Sinn und Tiefe. Denn solange Werte und das Gefühl von Wert innerhalb von Sexualität vorhanden sind, hinterlässt sie nicht diese Form von Leere und Enttäuschung, die viele Menschen in unserer Welt heute durch sie erfahren. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man die Liebe deswegen in irgendwelche traditionellen Auflagen oder einseitige Muster drängen muss.

  • Man kann Sexualität und Liebe kein externes Werte-System überstülpen.
  • Die Sexualität zwischen Mann und Frau kann von sich aus ein eigenständiges nonverbales Wertesystem bilden.
  • Männer und Frauen verhandeln dann Werte über Gefühle und emotionale Muster.
  • Man kann die Liebe zwischen Mann und Frau auf diese Weise als eine fortlaufende nonverbale Wertediskussion ansehen.
  • Diese Sichtweise vermeidet die Leere vieler moderner Beziehungen, die zwar geführt, aber nicht emotional gefüllt und dadurch als vollständig  und bereichernd erlebt werden.

Wie sich Liebe mit Sinn und tiefen Gefühle verbindet

Frage: Wie geht man denn in diese nonverbale Werte-Diskussion der Liebe? Was bedeutet das letztendlich für die Liebe, Männer, Frauen und Beziehungen?

Thomas Lojek: Aktuell ist das Gebiet Liebe, Männer, Frauen und Beziehungen sehr oft ein Dilemma: Folgt man immer wieder nur dem reizvollen Thrill, hat man irgendwann das Gefühl nie irgendwo in einer stabilen Verbindung anzukommen, die ein Leben mit Sinn und Bedeutung durch die beständige und bedeutsame Gegenwart eines anderen Menschen füllen kann. Setzt man nur auf die reine Vernunft traditioneller Beziehungssysteme läuft man Gefahr in Beziehungen zu landen, die vielleicht vernünftig, aber eben nicht lebendig sind.

Bisher ist es Menschen nicht gelungen diesen Widerspruch zu bewältigen. Die Verknüpfung von Sexualität durch Werte – was ich praktisch durchweg in meiner Arbeit rund um die Muster der Liebe beschreibe – kann helfen dieses Dilemma für Menschen zu lösen und die Gegensätze zu versöhnen, ohne diese jeweils auszuschließen und damit Einseitigkeit zu fördern.

Solange Sexualität an Werte gekoppelt ist und gefühlte Werte darüber diskutiert, versöhnt oder belohnt werden, erfüllt sich in ihr etwas, das den Menschen berührt. Meine Bücher rund um Gebrauchsanleitung Mann sind zum Beispiel alle um dieses Motiv gestrickt: Frauen lernen darin Werte, sexuelle Wirkung und Emotionen zu verknüpfen – und zwar auf  eine Art und Weise, die eine besonders intensive emotionale Wechselwirkung zu der Welt der Männer herstellt. Das erschafft einen gefühlten Dialog der Liebe zwischen Mann und Frau – jeweils aus ihren jeweiligen Eigenheiten und Eigenarten heraus. Das ist gesund, emotional äußerst reizvoll und gleichzeitig durch und durch intelligent.

Der Zusammenschluss aus den dort beschriebenen emotionalen Mustern und einer Sexualität als System, um gefühlte Werte zu verhandeln, erfordert eben keine starren traditionellen Zwänge in der Liebe – produziert aber auch nicht die Unbeständigkeit, Leere und Sinnlosigkeit unter der viele moderne Beziehungsformen leiden.

  • Folgt man nur dem Thrill in Liebe und Sexualität kommt man nie irgendwo an.
  • Folgt man nur Vernunft oder Traditionen in der Liebe, bildet man Beziehungen ohne ein Gefühl von Lebendigkeit.
  • Sexualität und Liebe als gefühlte Werteverhandlung anzusehen, schafft einen gesunden Dialog der Gefühle zwischen Mann und Frau.

Liebe, Männer, Frauen – Gefangen zwischen Erwartungen und Enttäuschungen?

Frage: Welche Erwartungen kann man denn noch an die Liebe stellen? Sollten sich Werte denn nicht einfinden und respektiert werden, eben weil man liebt? Und sollte Sexualität nicht deswegen reizvoll und schön sein, weil man über Liebe zueinander findet?

Thomas Lojek: Es wäre schön, wenn es so wäre. Aber der Teil funktioniert eben nur in Dichtung und Filmen aber nicht im wahren Leben. Wenn wir ehrlich sind: Der aktuelle Disput zwischen Mann und Frau, der heute so umfassend stattfindet, wird zu einem großen Teil über Sexualität ausgetragen.

Zur wahren Liebe finden

Zur wahren Liebe finden

Zwar wird das selten so offen und ehrlich angesprochen, aber durchaus so empfunden: Sexualität ist in unserer modernen Lebensweise auf vielen Ebenen ein manipulatives Instrument geworden, über das sich Aggressionen, negative Erfahrungen und falsche Hoffnungen zwischen Mann und Frau abarbeiten.

Viele Frauen sind zum Beispiel nicht mehr bereit den emotionalen Preis für Sexualität hinzunehmen, weil sie den Eindruck haben, dass es am Ende doch nur in Gefühlschaos und Schmerz durch enttäuschte persönliche Erwartungen für sie endet. Männer dagegen wollen sich gar nicht in die Erwartungsdiskussionen von Frauen einbinden lassen, die oft auf negativen Erwartungen basieren, die sie selbst nicht verursacht haben, sondern ihren Vorgängern zuzuschreiben sind.

Das produziert auf beiden Seiten ein Problem: Die Frauen sind wütend auf die Männer, weil Sexualität von ihnen zu beliebig und ohne Werte oder einen höheren Sinn zu Verpflichtungen gehandhabt wird. Die Männer sind wütend auf die Frauen, weil sie nicht verstehen, dass sie so ein kompliziertes Drama rund um alles machen, müssen, was mit Sexualität und Beziehungen zu tun hat. Es fehlt an Leichtigkeit – ohne Sexualität dadurch leichtfertig werden zu lassen.

In der Summe wird es dadurch schwierig bis unmöglich die Abweichung zwischen männlichen Verlangen und weiblichen Erwartungen in der gemeinsamen Schnittmenge Sexualität unter einen Hut zu bekommen. Und das macht es auch so schwierig die sexuelle Anziehung zwischen Mann und Frau als relevante Basis für den Aufbau und den Erhalt von Liebesbeziehungen ansehen zu können. Dafür ist zu viel Konflikt und zu viel Unbeständigkeit in ihr enthalten.

Dadurch haben wir zwischen Mann genau das Problem, auf das ich aufmerksam machen will: Eigentlich streiten sich Mann und Frau über Sexualität über ein jeweils unterschiedliches Vorstellungs- und Wertesystem, das sich aus ihrer jeweiligen Unterschiedlichkeit ergibt – kämpfen aber gleichzeitig mit der Illusion, dass eben genau diese Sexualität verbinden und sie zu einer unerschütterlichen Einheit machen soll. Deswegen weichen gefühlte Hoffnungen und erlebte Wahrheiten um Sexualität auch so sehr von der Vorstellung der „Liebe“ ab, die man uns als „bedeutsame und harmonische Einheit“ von Mann und Frau in die Köpfe gepflanzt hat.

Solange wir diesen Unterschied nicht erkennen, bleibt die Liebe ein Kriegsschauplatz. Weil sie um eine falsche Grundvoraussetzung gestrickt ist. Wir Menschen kämpfen nun mal im Grunde um Werte innerhalb und über Sexualität – und nicht um einen Platz in Frieden und Harmonie, so wie man uns das erzählt und beibringt. Erkennt man das nicht, führen Männer und Frauen in der Liebe den falschen Kampf an den falschen Stellen.

  • Viele Frauen sind nicht mehr bereit den emotionalen Preis für Sexualität zu zahlen.
  • Viele Männer sind irritiert von den Emotionen und Forderungen von Frauen durch Sexualität.
  • Gleichzeitig arbeiten beide Seiten mit der Illusion, dass Sexualität die Voraussetzung , Grundlage und Initialzündung der Liebe sein muss.
  • Zusammen ergibt das ein zunehmendes Dilemma, das Männer und Frauen in der Liebe entfremdet.

Männer und Frauen – Kann man das wahre Glück in der Liebe finden?

Frage: Was ist denn dann die logische Konsequenz aus diesen Zusammenhängen? Müssen wir mehr lieben? Weniger lieben? Auf das direkte Glück verzichten, in der Erwartung, dass irgendwelche Werte es schon richten werden? Kann man auf diese Weise Glück in der Liebe überhaupt noch irgendwie suchen?

Sich der Liebe öffnen

Sich der Liebe öffnen

Thomas Lojek: Was wir Menschen erkennen sollten: Wenn man fähig wird Sexualität zwischen Mann und Frau als eine fortlaufende Wertediskussion auf einer nonverbalen und gefühlten Ebene anzusehen, öffnet sich auch gleichzeitig die Erkenntnis, die Verbindung von Liebe und Sexualität nicht ist:

Sie ist nicht der Zugang zu Glückseligkeit und der Beständigkeit einer harmonischen Erfüllung von Dauer und Perfektion, mit der man unsere Vorstellung von Liebe allgemein verzerrt hat. Es wird irgendwo auf einen Knopf gedrückt und Seligkeit stellt sich ein.

Man muss durch Sexualität hindurch, man muss sich auf diese besondere und durchaus auch fordernde gefühlten Diskussionen in ihr einlassen – bekommt aber keinen Freibrief für Ankunft und Seligkeit durch die falsche Vorstellungskette: „Sexualität erzeugt Liebe erzeugt Ankunft erzeugt Frieden erzeugt Glück zwischen mir und den Männern/Frauen!“ Diese Illusion macht die Menschen völlig verrückt, oft hilflos und in auf vielen Ebenen enttäuscht und wütend aufeinander.

Wenn sich das Bewusstsein für diese Unterschiede durchsetzt, werden Beziehungen gesünder, weil die Abweichung von dem, was wir in der Liebe erwarten und dem, was wir durch sie erleben, nicht mehr so schmerzlich und irritierend auseinander klafft. Dann fallen Wahrheit und Erleben näher zusammen und das kommt der tatsächlichen Empfindung von Einheit viel näher – ohne sie mit falschen Vorstellungen erdrücken müssen.

  • Liebe und Sexualität sind kein Zugang zu einer harmonischen Erfüllung aus Beständigkeit, Übereinkunft und Seligkeit.
  • Liebe und Sexualität wollen Werte in Form von Emotionen verhandeln.
  • Entsprechend sind Liebe und Sexualität ein fortlaufender und durchaus fordernder Prozess – aber kein Stillstand in Gefühl und Harmonie.
  • Frieden in der Liebe findet sich nicht über maximalen Reiz oder intensive Emotionen, sondern über die Bereitschaft die emotionalen Verhandlungen zwischen Mann und Frau zu leben und zu erleben.

Wie können Frauen eine wahre aufrichtige Liebe der Männer für sich gewinnen?

Frage: Wir haben die Diskussion mit der Frage nach der besonderen Verbindung von Männern und Liebe begonnen. Wie kann eine Frau denn nun ganz pragmatisch ihren Nutzen aus diesen Zusammenhängen ziehen? Wie hilft einer Frau dieses Wissen, um ihr Leben mit Männern und Liebe besser zu verstehen und zu bewältigen?

Thomas Lojek: Eine sinnvolle Hilfestellung für Frauen, die sich mit der Liebe der Männer beschäftigen, lässt sich recht einfach aus den Unterschiedlichkeiten der jeweiligen Systeme Mann/Frau erschließen: Betrachten wir Männer, Liebe und Frauen einfach mal ist einen innerer Dialog aus Unterschiedlichkeiten, der über die Empfindung Liebe gefühlte und nonverbale Werte verhandelt. Männer sind auf ihrer Seite des Lebens generell eher die „äußeren Arbeiter“ der Liebe. Sie wollen erobern, begrenzen, überschreiten, vereinnahmen, in Besitz nehmen. Und das gilt auch für das Wertesystem der Frauen.

Alles im Mann hat mit Expansion zu tun. Die Liebe der Männer ist ein territoriales System – auch innerhalb von Gefühlen und Werten. Das männliche System ist durch und durch expansiv, es will sich verbreitern und in Besitz nehmen. Das ist seine Aufgabe. Darüber ist es auch mit der Eigenschaft ausgestattet weibliche Werte und Emotionen an den Rand zu drängen. Das tut es nicht aus einer generellen Bösartigkeit – sondern aus einem zwischen Mann und Frau eigentlich bedeutsamen Gleichgewicht. Der Mann verbreitert und besitzt – die Frau mildert und vereint.

An dieser Stelle kommt dann das Wesen der Frau als natürliches Gegengewicht ins Spiel: Die Frau muss die Expansion des Mannes durch weibliche Werte begrenzen. Das ist ihr Teil der Aufgabe. Dort wo der Mann expandiert oder rücksichtslos wird, muss sie begrenzen und abmildern. Auf diese Weise verzahnen sich die Wertesystem zwischen Mann und Frau und streben einer natürlichen Vollständigkeit entgegen.

  • Mann und Frau sind eine gefühlte Werteverhandlung.
  • Männer sind eher die äußeren Arbeiter der Liebe. Frauen die inneren Richtungsgeber.
  • Das männliche System ist generell expansiv. Frauen müssen diese Expansion durch eigene Werte begrenzen.
  • Dieses Zusammenspiel formt ein Gleichgewicht
  • Dieses Gleichgewicht funktioniert nur, wenn Liebe als emotionale Verhandlung und nicht als Zustand oder Hoffnung angesehen wird.

Wie lieben Männer jenseits von Begehren und in tiefen echten Gefühlen?

Frage: Frauen sind also das Gegengewicht zur Welt der Männer? Der gegenteilige Aspekt in der Liebe der Männer, den sie dann auf ihrer Seite auch immer gegen deren Einfluss schützen und verteidigen müssen?

Thomas Lojek: Ja, es macht Sinn, das so zu sehen. Eine Frau sollte das Prinzip durchschauen können, was in Wahrheit abläuft, wenn ein Mann sie begehrt und umwirbt – denn all die hier geschilderten Zusammenhänge fallen in der Leidenschaft und dem Verlangen der Männer ihr gegenüber zusammen.

Ein neues Miteinander leben

Ein echtes Miteinander leben

Das brennende Verlangen der Männer – in gefühlter Form als Sexualität vorgelebt – ist eine tiefe männliche Sehnsucht nach Werten. Sein Drängen ist das Verlangen über sein Begehren nach der Frau auf weibliche Werte zu stoßen, die er nicht so einfach vereinnahmen kann, sondern die ihm und seinem Wesen Ergänzung durch Begrenzung geben kann.

Natürlich ist das Begehren der Männer zu einem Teil auch ganz klar das reine Bestreben die physischen „Werte“ einer Frau im Sinne der Fortpflanzung zu erobern und in Besitz zu nehmen. Aber in seiner höheren Form ist auf dem Weg zu dem, was wir Liebe nennen, die „Inbesitznahme“ der Frau durch Sexualität eben auch das Bestreben der Männer sich höhere Werte durch die Gegenwart der Frau anzueignen – sozial, emotional, persönlich.

Bleibt es bei der reinen Körperlichkeit durch eine Sexualität, die gegenseitig dem Thrill und dem Reiz verpflichtet ist, oder setzt die Frau dem Verlangen des Mannes keine gefühlte und vorgelebte Wertedebatte innerhalb ihrer eigenen Sexualität und innerhalb des Werbens des Mannes entgehen, reduziert der Mann seinen Antrieb gegenüber der Frau eben auch auf diese reine rücksichtslose Inbesitznahme physischer Merkmale ohne höhere Werte. Sprich: Es bleibt bei reiner Sexualität ohne Liebe und Aufwertung zu einer emotionalen und sozialen Bedeutung für die Frau, mit der er schläft.

Frauen irritiert dieses Ausbleiben der männlichen Liebe nach intensiver Sexualität teilweise zutiefst und erzeugt eine breite Ratlosigkeit unter ihnen – weil sie denken, dass sie über Sexualität als angebliche Initialzündung für Beziehungen, Gemeinsamkeiten und „Liebe“ alles richtig machen.

Und wenn das dann aus den hier beschriebenen Zusammenhägen immer wieder ausbleibt, werden unsere Frauen zunehmend wütend auf die Männer und auf die männliche Sexualität. Weil sich ihnen die Verbindung Sexualität und Liebe dann irgendwann immer wieder nur als die beständige Wiederholung einer Täuschung darstellt, deren höhere Verbindung in höheren Werten sich darüber nie vollständig für sie erfüllt.

Als Resultat haben wir dann genau das, was wir in unserer Welt erleben: Wütende Männer und wütende Frauen in einem Kreislauf, den sie weder verstehen noch erkennen, von dem sie aber auch nicht ablassen können.

  • Wenn Männer begehren oder werben, ist das eine verstecke Suche nach den Werten der Frau.
  • Wenn eine Frau dem Werben zu schnell nachgibt, versandet die Suche des Mannes nach den Werten dieser Frau.
  • Dieser Zusammenhang bildet die oft trügerische Hoffnung über Sexualität gemeinsam zur Liebe zu finden.

Männer und Liebe – Den Kreislauf der Enttäuschungen abstellen!

Frage: Können Frauen denn vermeiden in diesen Kreislauf gezogen zu werden? Und wie sollen denn Frauen dann darüber überhaupt noch zur Liebe finden? Man muss doch irgendwo anfangen zu lieben. Wenn man nur darauf hofft, dass immer alles richtig läuft, kann doch auch nichts geschehen in der Liebe?

Thomas Lojek: Wir sollten vielleicht einfach mal damit beginnen mit den ganzen „Nicht-Wahrheiten“ aufzuräumen, die man uns als „Wahrheiten der Liebe“ mit auf den Weg gegeben hat. Der schmerzliche Teil zwischen Mann und Frau sind Täuschungen, die nicht haltbar sind, aber als emotional relevant und bedeutsam angesehen werden.

gebrauchsanleitung.mann.thomas.lojekEiner der Grundtäuschungen in diesem System ist vor allem diese konkrete Herangehensweise an die Liebe: Frauen tauschen ihre Sexualität gegen die Hoffnung auf Liebe ein.

Das ist die etablierte Grundannahme unserer ganzen modernen Beziehungswelt: Sexualität wird gewährt, weil man sich darüber den Auftakt und den Weg in die Liebe erhofft.

Das funktioniert aus den beschriebenen Zusammenhängen heraus aber nun mal nicht. Jedenfalls nicht in dem Rahmen aus Erwartungen und Hoffnungen, die mit der Liebe verknüpft sind.

Frauen erreichen die wahre Liebe der Männer – das innerste Geheimnis von echter aufrichtiger männlicher Liebe – nur dadurch, dass sie ihnen auch vor der Sexualität schon gezielt vorleben und vorgeben, was sie auch später von ihnen erwarten. Dieses „Vorleben“ und „Vorgeben“ liest sich hier sehr einfach – ist aber für ganz viele Frauen eine erhebliche Schwierigkeit.

Viele Frauen trauen sich das nicht, weil sie sich selbst viel zu wenig definieren oder von sich den Eindruck haben, dass ihr Wert und ihr Wertesystem inklusive ihrer Erwartungen viel zu wenig darstellen, um beides überhaupt konkret und vielleicht auch fordernd in die Welt zwischen ihnen selbst und den Männern in ihrem Leben zu stellen. Sie haben eher von sich selbst den Eindruck, dass sie „Liebe brauchen“ oder ihre Gefühlswelt gaukelt ihnen vor, dass sie froh sein können, wenn sie überhaupt „irgendjemand“ liebt.

Das erzeugt Frauen, die nicht wissen was sie wollen – abgesehen von einigen dringlich gefühlten Bedürfnissen Gefühle, Zuwendung und Aufmerksamkeit von einem Mann zu brauchen. Das hat seine Wurzel darin, dass Frauen oft nicht selbst wissen, was ihre Werte sind oder was sie von ihrem Leben und ihrer Liebe eigentlich erwarten können. Sie haben ein paar „gefühlte“ Grundvorstellungen – aber so konkret, dass sie ihre innersten Werte und Vorstellung vorleben können, wissen die wenigsten Frauen darüber Bescheid, was sie eigentlich wirklich wollen.

Das sind nun mal auch insgesamt Spätfolgen einer Lebensweise, in der man uns selten oder kaum wesentliche Werte mit auf den Weg gegeben hat. Ein Grundproblem liegt also auch darin, dass ein Mangel an „innerer Führung“ unter den Frauen herrscht, wenn es um Männer und Liebe geht – und es sind nicht nur immer die Tendenzen der Männer, die dann öffentlich als die großen Schwächen der Männer verurteilt werden. Es ist ein System aus einer vollkommenen Gegenseitigkeit. Beide Seiten sind in gleichem Maße an dem Zustand beteiligt, den wir aktuell zwischen Mann und Frau erleben.

  • Frauen finden zur wahren Liebe der Männer, wenn sie ihnen konkret vorleben und damit ebenso konkret vorgeben, was sie von ihnen erwarten.
  • Viele Frauen können ihre Werte nicht vorleben oder trauen sich nicht, weil sie den Eindruck haben die Liebe der Männer zu „brauchen“.
  • Ebenso scheitern viele Frauen daran, dass sie ein paar gefühlte Grunderwartungen an die Liebe haben, aber keine konkret umrissenen und klar definierten Vorstellungen, wie diese Liebe durch Männer als konkretes Verhalten ihnen gegenüber erfüllt werden soll.
  • Die meisten Frauen haben zwar „gefühlte Grundvorstellung“ – aber eben keine konkreten Verhaltensparameter, die sie konkret erlebt und erfüllt sehen müssen, um Liebe zu gewähren und das als echte Beziehung definieren zu können.
  • Dieser Zustand produziert fortlaufende Spannungen zwischen Mann und Frau.
  • Die Spannungen sind keine Schuldfrage sondern ein Resultat unkonkreter Werte.

Liebe statt Frust – Was erzeugt echte Gefühle und wahre Liebe in Männern?

Frage: Was ist denn die konkrete Schwäche in dem System, wenn Frauen sich zurückhalten und ihre Werte viel zu wenig vorleben oder in die Waagschale zwischen Mann und Frau legen? Wie äußert sich das?

Werte in der Liebe

Perspektiven der Liebe

Thomas Lojek: Das weibliche Grundbedürfnis der Frauen von einem Mann an die Hand genommen werden und in ein besseres Leben geführt werden – persönlich und emotional – erzeugt oft eine Tendenz zur Passivität in den weiblichen Gefühlen und Verhaltensweisen innerhalb der Liebe.

Oft auch deswegen weil die innere Erfahrung gar nicht da ist, was diese Werte denn tatsächlich sein müssen. Und vor allem: Wie diese konkret in Verhalten vorgelebt werden müssen, um in einem Leben tatsächlich vorhanden und nicht nur angedacht zu sein.

Für die meisten Frauen kommt halt irgendwann ein reizvoller Mann über den Weg gelaufen – und Frau ist „verliebt“. Welches konkrete Wertsystem in konkret vorgelebten Verhaltensweisen die Liebe eines Mannes sein soll, wissen die meisten Frauen jedoch nicht. Sie fühlen irgendetwas und hoffen dann, dass dieses Gefühl die Wirklichkeit zwischen ihr und den Männern herstellen wird.

Und genauso schwammig und unbeständig fällt dann eben auch die Liebe für die meisten Frauen aus. Klappt es dann immer wieder und immer wieder nicht mit Männer, wie sich diese passive und unkonkret gefühlte weibliche Erwartungswelt das in konturlosen Farben ausgemalt hat, ist das Geschrei groß und die sind Männer sind die Schuldigen der Misere. Aber die weibliche Abweichung von Erwarten und Vorleben, wird dabei gerne der moralischen Unschärfe der Frauen gegenüber sich selbst geopfert. Gefühlt wird viel – konkret vorgelebt wird wenig.

Da hat das System der Frau eben auch einen blinden Fleck gegenüber sich selbst. Die Krise zwischen Mann und Frau liegt auch daran, dass Frauen sich viel zu wenig definieren, dafür umso mehr hoffen, wenn es um Liebe und Männer geht.

Wenn nun in diesem allgemeinen Zustand Sexualität dann ebenfalls noch weiter so vorgelebt wird, dass ihr Reiz das erste Ziel ist oder sie als wesentliche Eintrittskarte in ein besseres Leben oder die Liebe allgemein angesehen wird, dann beginnt sich das ganze Dilemma zu drehen: Sexualität wird zu einem Kampf um etwas, das nie erreicht wird, weil niemand vorher definiert vorgelebt hat, was dadurch eigentlich erreicht werden soll.

Und am Ende sind beide Seiten wütend – sowohl Mann als auch Frau – wenn sich dieses „bessere Leben“ durch die Liebe des Anderen nie einstellt und der erste Reiz dann auch noch in Frust und Stress kippt. Wir bauen uns selbst ein System der Verlierer in der Liebe durch die Art und Weise, wie wir den elementaren Zugang der Liebe umdeuten und missdeuten. Und diese Verbindung sollte sich dringend verändern, wenn wir als Männer und Frauen gesünder lieben und erfüllter zueinander finden wollen.

  • Frauen können in der Liebe zu Passivität neigen, indem sie mehr gefühlt erwarten als aktiv und verpflichtend einfordern und vorleben.
  • Das weibliche System hat einen blinden Fleck, der verschleiert, dass viele Frauen im Grunde nicht wissen, was sie wollen – aber die Erfüllung dieser unkonkreten Erwartungen dann dem Mann übertragen.
  • Zusammenhang trägt ebenfalls dazu bei, dass Liebe und Sexualität zwischen Mann und Frau Schritt für Schritt manipulativ werden, weil darüber dann zunehmend Aggressionen und enttäuschte Erwartungen ausgelebt werden müssen.

Die eigenen Täuschungen entlarven: Liebe braucht auch Ehrlichkeit zu sich selbst!

Frage: Ist das alles nicht insgesamt nicht sehr vereinfacht? Diese besondere Wechselwirkung zwischen Werten und Sexualität – was soll denn daran so neu und besonders sein, dass man seine eigenen Werte in Liebe und Beziehungen einfließen lassen soll? Macht das nicht jeder Mensch ganz automatisch von sich aus? Ist das nicht der Kern jeder Beziehung?

Thomas Lojek: Es hängt davon ab, wie ehrlich man in diesem Zusammenhang zu sich selbst ist. Jeder Mensch möchte das gerne von sich glauben. Die Verknüpfung von Wert und Werten als gefühlte Korrespondenz zu Sexualität und Beziehungen mag sich deswegen im ersten Moment tatsächlich erst einmal banal anhören.

Die meisten Menschen werden schlicht und ergreifend denken: „Ja und? Das tue ich doch?!“ Aber so ganz einfach ist das nicht. Es ist eine feinere Nuance, die man an sich selbst nicht sofort wahrnimmt: Es gibt einen Unterschied zwischen dem angenommenen Selbstbild und dem, was wir in der Realität tatsächlich leben und vorleben.

Ich kann zum Beispiel aus meiner jahrelangen Arbeit auf diesem Gebiet sehr genau sagen, dass das Einbringen und Vorleben echter eigener innerster Werte eben nicht so leicht ist, wie die eigene Vorstellung von sich selbst uns das gerne vormacht. Denn im Kern ist ausgerechnet dieser Punkt das heimliche Grundproblem zwischen Mann und Frau: Beziehungsprobleme oder Störungen im eigenen Liebesverhalten sind fast durchweg eskalierte  Abweichungen von eigenen gefühlten Werten – die sich dann als Emotionen wahrgenommen und später über Konflikt mit dem Gegenüber ausgelebt werden.

Hinzu kommt: In den meisten Fällen werden in Beziehungen gar keine Werte verhandelt sondern nur Stimmungen und kurzfristig enttäuschte Bedürfnisse. Die meiste Zeit über sind Menschen eigentlich damit beschäftigt unerfüllte Erwartungen, schmerzliche Erinnerungen, Stimmungen und Launen aneinander abzuarbeiten. Es sind viel weniger echte Werte von Dauer und Bedeutung zwischen uns im Spiel als wir das uns gerne vormachen. In den meisten Fällen frönen wir eher Stimmungen als echten Werten.

  • Das Hauptproblem zwischen Mann und Frau: Nicht zu wissen, was man will!
  • Die meisten Menschen haben ihre Werte nie konkret definiert oder erforscht und haben deswegen nur ein Bündel aus unkonkreten gefühlten Erwartungen innerhalb von Liebe und Beziehungen. Entsprechend fallen diese Beziehungen unkonkret und emotional anfällig aus.
  • In den meisten Beziehungen oder Liebeserfahrungen werden keine Werte verhandelt sondern nur Stimmungen.

Die beständige Liebe mit den Männern und in sich selbst finden

Frage: Was ist denn in Liebe und Beziehungen der genaue Unterschied zwischen „Über Stimmungen oder Bedürfnissen streiten“ und „Über gefühlte Werte emotional verhandeln“?

Thomas Lojek: Echte Werte sind nicht so leicht vorzuleben und zu bewahren, wie über unerfüllte Bedürfnisse zu streiten. Das ist ein bedeutsamer Unterschied, der an sich selbst nicht ganz leicht zu erkennen ist.

Wahre Werte leben

Wahre Werte leben

Der Streit mit dem Anderen und die Enttäuschung über den Anderen ist einfacher und mit unserem Selbstbild verträglicher als der Wahrheit der eigenen Werte auf den Grund zu gehen und diese vorzuleben.

Stimmungen, schmerzliche Erinnerungen und kurzfristig unerfüllte Bedürfnisse werden über dieses Ausweichverhalten oft viel wichtiger gemacht als es uns selbst und den Werten, die wir eigentlich in einem Leben finden und verkörpern wollen, gut tut.

Und genau das nimmt dann die Energie von den wirklich bedeutsamen emotionalen Verhandlungen über gefühlte Werte, die von tatsächlicher und langfristiger Bedeutung sind.

Dass diese kurzfristige emotionale Kleinlichkeit durch Stimmungen oder die nagende Lücke durch gefühlte Defizite uns immer wieder täuscht oder auf Abwege bringt, ist eine nagende Lücke im eigenen Selbstbild, die wir nur ungerne an uns selbst wahrnehmen.

Also wird generell reflexartig behauptet, dass wir sehr wohl echte Werte in unsere Beziehungen tragen und dass das ganz selbstverständlich ist – in Wahrheit arbeiten wir nur Defizite, Zweifel, Launen und emotionale Lücken darin ab.

Diesen Unterschied zu erkennen und vor sich selbst zugeben zu können, ist nicht ganz einfach für uns Menschen. Deswegen ist das schnelle Abwinken: „Ich verteidige und lebe sehr wohl meine Werte in meinen Beziehungen. Das ändert aber auch nichts!“ selten wirklich ehrlich und oft nur Teil dieser komplexen Selbsttäuschung.

Der wirkliche Teil mit den echten Werte fehlt uns in einem großen Maße im Leben, weil man uns den Zugang dazu nie oder kaum vorgelebt oder als innere Richtungsschnur für ein Leben mitgegeben hat. Die meisten Menschen haben Emotionen – aber das sind nicht gleich Werte.

Emotionen sind ohne Verbindung zu Werten ein launisches Auf- und Ab oder ein Chaos, das sich dreht, aber nie eine echte Richtung formt. Die unbequeme Wahrheit hinter diesem besonderen Unterschied ist, dass zu wenig Wert und Werte verhandelt und zu viel auf Reiz und der Abarbeitung von inneren oder äußeren Hoffnungen gesetzt wird. Das macht Liebe weniger erfüllend als anstrengend und frustrierend.

  • Das menschliche Selbstbild bildet eine komplexe Selbsttäuschung: Es will vorgaukeln, dass in Leben, Liebe und Beziehungen aktiv Werte gelebt und verteidigt werden – in Wahrheit werden in den meisten Fällen nur kurzfristige Stimmungen abgearbeitet.
  • Emotionen ohne Verbindung zu echten Werten bilden nur ein unbeständiges und launisches Auf- und Ab ohne Richtung.
  • Zuviel Fokus auf Reiz oder auf die Bewältigung einer inneren Hoffnungen auf Liebe, machen die Liebe anstrengend und weniger erfüllend – die Verhandlungen von echten Werten in der Liebe und durch die Liebe, kann die Beziehungen von Mann und Frau jedoch dauerhaft zusammenhalten.

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“Im Gespräch mit Thomas Lojek…” - Hier geht es zu der Interview-Serie von Thomas Lojek mit bekannten Persönlichkeiten und besonderen Künstlern.

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Thomas Lojek
Autor und Berater
Thomas Lojek Lojek lebt und arbeitet als Autor und Berater zum Thema "Emotionale Muster der Liebe" abwechselnd auf Teneriffa, in Valencia oder Barcelona und Madrid. Er betreut eine umfangreiche und sehr aktive Community zu dem Thema und ist Autor der folgenden Bücher: Das geheime Muster der Liebe • Gebrauchsanleitung Mann • Einen Mann emotional dauerhaft binden • Einen Mann abwerben • Wahre Liebe statt Geliebte sein • Zudem hat er die Interview-Serie "Im Gespräch mit Thomas Lojek..." ins Leben gerufen, in der er sich mit bekannten Persönlichkeiten und ausgewählten Künstlern über Liebe, Beziehungen und Unterschiede zwischen Mann und Frau unterhält: InterviewsBücher

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Interview: Thomas Lojek und Frank Goosen – Männer und die Liebe

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Interview: Thomas Lojek und Frank Goosen – Männer und Liebe

Thomas Lojek im Gespräch mit Autor Frank Goosen über Traumfrauen, die erste große Liebe im Leben eines Mannes, Alpha-Männer und die Frage: “Ist Liebe unfair?” 

Frank Goosen ist ein bekannter deutscher Autor und Kabarettist. Zu seinen erfolgreichsten Veröffentlichungen gehören die Romane „Liegen lernen“, „Pokorny lacht“, „So viel Zeit“ und „Sommerfest“. Der Roman „Liegen lernen“ wurde 2003 mit Fabian Busch und Susanne Bormann in den Hauptrollen sehr erfolgreich verfilmt.

Frank Goosen

Frank Goosen © Wente

Frank Goosen wirft in seinen Romanen und Geschichten oft einen humorvollen Blick auf das Leben und die Beziehungen von Männern Ende Dreißig/Anfang Vierzig – ihr Blick zurück auf die Jahre der Jugend, die Suche nach der eigenen Identität als Erwachsene und ihre alltäglichen Schwierigkeiten mit den Frauen während dieser Zeit.

Frank Goosen ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Bochum. Sein neues Buch „.Raketenmänner“ erscheint Anfang 2014.

Thomas Lojek ist Autor von “Gebrauchsanleitung Mann”, “Einen Mann emotional dauerhaft binden” und “Das geheime Muster der Liebe – Warum glückliche Beziehungen kein Zufall sind”.

Über echte Traumfrauen und die erste ganz große Liebe

Thomas Lojek: Lieber Frank, du hast in „Liegen lernen“ mit dem Charakter Britta eine sehr interessante Frauen-Figur geschaffen, die sogar häufig in meiner Community diskutiert wird. Obwohl die Figur Britta jetzt nicht unbedingt sympathisch oder besonders liebenswert ist, schafft sie es dennoch, die Hauptfigur Helmut emotional äußerst intensiv an sich zu binden.

Ihre Beziehung verläuft nicht besonders lange und obwohl sie dann im weiteren Romanverlauf längst vorbei ist, bleibt Britta für Helmut noch über Jahrzehnte die absolute Traumfrau – das emotionale Zentrum seiner Erinnerungen und der ultimative Maßstab, an dem sich alle anderen Liebesbeziehungen in seinem Leben messen müssen.

Selbst wenn Britta und Helmut fiktive Charaktere sind, stecken doch ganz sicher einige allgemeingültige Wahrheiten in diesen Figuren: Was macht Britta aus deiner Sicht anders als andere Frauen, dass sie fähig ist, einen Mann so lange emotional in Besitz zu nehmen? Ist das nur eine generelle Schwäche von Helmut oder steht dahinter eine universelle Wahrheit, was Frauen für uns Männer anziehend und faszinierend macht?

Frank Goosen

Frank Goosen © Wente

Frank Goosen: Die Gründe, warum Helmut so lange von Britta nicht loskommt, sind sicher nicht nur in ihrer Persönlichkeit zu suchen. Sie ist eine faszinierende Frau, die Schönheit, Intelligenz und Leidenschaft miteinander verbindet. Leidenschaft nicht nur in Liebesdingen, sondern z. B. in politischen Fragen.

Vor allem aber eröffnet sie Helmut eine neue Welt. Er selbst kommt aus kleinbürgerlichen, beengten Verhältnissen und Britta repräsentiert ein offenes, künstlerisch geprägtes, politisch bewusstes Milieu.

Das Motiv des sozialen Aufstiegs spielt oft eine große Rolle in meinen Büchern. Dass die Beziehung zu Britta durch ein enormes Gefälle gekennzeichnet ist, nimmt Helmut hin oder er verdrängt es. Er liebt sie sehr viel mehr als sie ihn.

Gleichzeitig sind seine Gefühle für sie von einer Reinheit und Unschuld, zu der wir alle meist nur in Jugendjahren fähig sind. Was nicht heißen soll, das später geschlossene Beziehungen nicht auch wahrhaftig sein können, aber mit fünfzehn, sechzehn ist es so neu und eindeutig und bedingungslos, dass wir uns später immer wieder in diesen Stand der Reinheit und Unschuld zurücksehnen. Deshalb sind Coming-of-Age-Romane auch oft so erfolgreich.

Über eine der großen Frage im Leben: Ist Liebe generell unfair?

Thomas Lojek: Glaubst du, dass das Leben generell etwas unfair in der Liebe ist? Frauen wie die gutmütige Gisela, die in „Liegen lernen“ alles für ihre Beziehung mit Helmut macht, bekommt die Tränen der Enttäuschungen, und Frauen wie Britta, die nicht viel auf die Gefühle anderer Menschen geben, ernten die Lorbeeren? Ist das so in der Liebe? Muss man sich darauf einstellen, auf der Verliererseite zu stehen, wenn man zu gutmütig und zu bemüht in der Liebe ist?

Frank Goosen: Nein, das glaube ich nicht. Ich glaube aber, dass jeder diese Erfahrungen macht, solange er oder sie nicht die Frau oder den Mann gefunden hat, mit der oder dem es passt, wo es also nicht das emotionale Gefälle wie zwischen Britta und Helmut oder Helmut und Gisela gibt. Und diese Haltung „Ich bin einfach zu gutmütig für diese Welt“ hat auch etwas Eitles und Selbstmitleidiges.

Echte Männer, starke Frauen und hysterische Delta-Mädchen

Thomas Lojek: Im Moment existiert ein allgemeiner Trend, dass Männer wieder richtige Männer sein müssen: Am besten das Alpha-Tier, der Macher, zupackend, mit stechendem Blick, Sixpack und unerschütterlichem Selbstvertrauen, soll man(n) nach dem Leben und den Frauen greifen – ansonsten bleibt die eigene Existenz als Mann fragwürdig und das Bett jede Nacht leer.

Was hältst du von diesem Trend? Kann man als Mann mit dem Leben – und vor allem den Frauen – auch ohne Alpha-Tier-Orden auf der Brust zurechtkommen oder sind Keule und Fell im Handgepäck einfach obligatorisch für ein erfolgreiches Leben als Mann?

Frank Goosen

Frank Goosen © Wente

Frank Goosen: Ich kann diesen Trend, ehrlich gesagt, so nicht sehen. Vielleicht bin ich von zu vielen starken Frauen umgeben, in deren Gegenwart klassische Alpha-Männchen sich nicht wohlfühlen. Mag sein, dass in der medialen Vermittlung, zum Beispiel in der Werbung, „echte“ Männer dominieren, aber war das jemals anders?

Ich denke da mal an den Camel-Mann, der sich ein Loch in den Schuh latschte, nur um an die Kippe seiner Wahl zu kommen. Ist das echte Männlichkeit? Oder doch eher die Zwangsneurose eines Nikotin-Junkies?

Und wer steht ansonsten für den „Mann von heute“? Die Gerichtsmediziner-Karikatur im Münsteraner „Tatort“ oder der gebrochene Typ, der jetzt in Dortmund ermittelt?

Viel schlimmer finde ich das Frauen- und Mädchenbild, das über einige Casting-, Model- und Kuppelshows transportiert wird. Hysterische, verhaltensauffällige Beta- oder Delta-Mädchen sollen lernen, sich für Männeraugen herzurichten, im Äußeren wie im Verhalten. Zum Glück ist auch das nur die Wahrheit des Fernsehens und nicht die „echte“.

Der Traum von der ewig glücklichen Liebe… oder: Endzustände sind was für Idioten!

Thomas Lojek: Was glaubst du persönlich, ist die größte Schwierigkeit zwischen Mann und Frau? Und wie arrangiert man sich am besten damit oder behebt diese Schwierigkeit – falls das überhaupt möglich sein sollte?

Frank Goosen: Es gibt keine Schwierigkeiten zwischen Mann und Frau, es gibt nur Schwierigkeiten zwischen Individuen. Und die sind eigentlich immer in der Kommunikation begründet. Da ist nichts zu „beheben“.

Ich hänge es jetzt mal ganz hoch: Die Geschichte der Menschheit ist geprägt von den Versuchen, irgendwie miteinander klarzukommen. Das ist ein ewiger Prozess, der nie zu Ende sein kann. Wer die Sehnsucht nach endgültigen Zuständen verspürt, soll sich die Tabelle der Bundesliga nach dem 34. Spieltag anschauen.

Ansonsten geht es eben immer weiter. Das Paradies ewigen Glücks ist genauso langweilig wie die Hölle ewiger Verdammnis. Endzustände sind was für Idioten. Ich will auch noch in zwanzig Jahren an meiner Frau Neues entdecken, egal, ob es mich ärgert oder freut. Das Tolle an Männern und Frauen sind nicht ihre Gemeinsamkeiten, sondern die Unterschiede.

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Thomas Lojek Lojek lebt und arbeitet als Autor und Berater zum Thema "Emotionale Muster der Liebe" abwechselnd auf Teneriffa, in Valencia oder Barcelona und Madrid. Er betreut eine umfangreiche und sehr aktive Community zu dem Thema und ist Autor der folgenden Bücher: Das geheime Muster der Liebe • Gebrauchsanleitung Mann • Einen Mann emotional dauerhaft binden • Einen Mann abwerben • Wahre Liebe statt Geliebte sein • Zudem hat er die Interview-Serie "Im Gespräch mit Thomas Lojek..." ins Leben gerufen, in der er sich mit bekannten Persönlichkeiten und ausgewählten Künstlern über Liebe, Beziehungen und Unterschiede zwischen Mann und Frau unterhält: InterviewsBücher

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Interview: Thomas Lojek und Reinhard Sprenger – Biographische Entschlossenheit

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Interview: Thomas Lojek und Reinhard Sprenger – Biographische Entschlossenheit 

Thomas Lojek im Gespräch mit Management-Berater und Autor Dr. Reinhard K. Sprenger über Werte, Richtung in lebenswerten Beziehungen, Selbstbestimmung und die Notwendigkeit zu einer biographischen Entschlossenheit im Leben. 

Dr. Reinhard K. Sprenger ist Deutschland bekanntester Management-Berater. Sein Buch „Mythos Motivation“ war eine der erfolgreichsten und wichtigsten Veröffentlichungen in der Management-Literatur der Neunziger Jahre.

Reinhard Sprenger © Felber

Reinhard Sprenger © Felber

Es folgten die Bücher „Das Prinzip Selbstverantwortung“, „Aufstand des Individuums“, „Vertrauen führt“ und mit der Veröffentlichung von „Die Entscheidung liegt bei dir“ übertrug er seine Erfahrung in der jahrelangen Arbeit mit Unternehmen in die Anwendung für Alltag und private Lebensgestaltung. Internationales Aufsehen erzeugte er zuletzt mit dem Buch „Radikal führen“, das die Wurzeln der Führung freilegt.

Dr. Reinhard K. Sprenger gilt heute als einer der einflussreichsten Berater von Unternehmen im Bereich der Personalführung. Zu seinen Kunden gehören Dax-Unternehmen ebenso wie typisch mittelständische Unternehmen oder internationale Konzerne. Er lebt in Winterthur und Santa Fe, USA.

Thomas Lojek ist Autor der Bücher “Gebrauchsanleitung Mann” und “Das geheime Muster der Liebe – Warum glückliche Beziehungen keine Zufall sind”. Er lebt und arbeitet auf Teneriffa oder in Valencia und betreut neben seiner Tätigkeit als Autor und Coach eine umfangreiche Community zum Thema emotionale Muster in Liebe und Beziehungen.

Liebe und der Mangel an biographischer Entschlossenheit 

Thomas Lojek: Durch meine Tätigkeit als Berater und Autor im Bereich Liebe und Beziehungen konnte ich über die Jahre immer wieder ein ganz bestimmtes Phänomen beobachten: Die Probleme zwischen Mann und Frau fangen genau dann an, wenn einer oder beide nicht genau wissen, was sie wollen.

Viele Menschen denken zwar, dass sie wissen, was sie wollen innerhalb der Liebe oder innerhalb einer Beziehung – aber ganz oft handelt es sich dabei eigentlich nur um eine Form von Unschärfe, die dem Anderen die gefühlte Verantwortung überträgt: „Mach mich glücklich!“ Sobald das „Mach mich glücklich“ durch den Anderen ausfällt, verfallen sie in eine Art passive Hilflosigkeit. Es fehlt das innere Programm: „Ich weiß, was ich will. Deswegen kann ich innerhalb meiner Beziehungen korrespondieren. Ich kann agieren, statt zu reagieren. Ich kann gestalten, statt warten oder nur hoffen zu müssen.“

Ohne dieses Programm fehlt es an Formen einer eigenen „innerer Führung“, die einer Beziehung aktiv vorleben kann, was man selbst im Leben erwartet. Das fehlende innere Programm wird dann im Äußeren durch Manipulationen, Manöver, Drama oder Aktionismus ersetzt. Das Ergebnis sind Missverständnisse, emotionale Spannungen oder dauerhaft unglückliche Beziehungen.

Kann es sein, dass dieser Zustand innerhalb von Liebesbeziehungen gar nicht so unähnlich ist mit dem, was sich in Unternehmen abspielt, die ebenfalls auf innere oder äußere Krisen zusteuern? Gibt es Parallelen zu der Art und Weise, wie Menschen die Qualität ihrer Beziehungen durch „Ich weiß nicht, was ich will!“ unterwandern und den Mechanismen, die dazu führen, dass Unternehmen unter ihren Möglichkeiten bleiben?

Reinhard K. Sprenger: Sie sprechen damit das Problem der Motivation an. Wenn man Motivation als Selbst- oder Innensteuerung versteht, dann gibt es in der Tat Parallelen. Die Menschen haben oft vergessen, dass sie immer tun, was sie wollen. Immer. Unter den jeweiligen Bedingungen.

Reinhard Sprenger © Sprenger

Reinhard Sprenger © Sprenger

Mehr oder weniger bewusst vergleichen sie permanent materielle und immaterielle Konsequenzen von Alternativen (andere Firma, andere Aufgabe, anderer Chef) und entscheiden sich situativ und subjektiv für die aus ihrer Sicht beste.

Für diese Wahl aber gehen sie selten in die Verantwortung. Oft erleben sie sich als Opfer der Verhältnisse, als Strandgut des Lebens, ohnmächtig den Umständen ausgeliefert. Und unterschlagen dabei, dass sie sich die Umstände erschaffen, als deren Opfer sie sich danach erleben. Dann heißt das Programm „keine Wahl!“.

Nicht selten wird mir entgegengehalten, nach diesem Modell seien wir alle rücksichtslose Egoisten, nur noch Selbstoptimierer. Ich bezweifele, ob einer immer rücksichtslos ist, wenn er eigennützlich – also egoistisch – handelt; man kann auch aus Eigennutz am Gemeinwohl interessiert sein.

Meine Beobachtung aber ist, dass die Menschen oft gar nicht wissen, was sie eigentlich wollen. Selten stellen sie sich Fragen wie: Worum soll es in meinem Leben gehen? Was ist das Thema, für das zu leben sich wirklich für mich lohnt? Worauf will ich nicht verzichten (und bin bereit, dafür einen Preis zu zahlen)?

Diese mangelnde Fokussierung führt zu ständiger Unzufriedenheit. Man stochert im allgemein Wünschbaren herum und leidet problemhypnotisch unter dem, was fehlt. Und etwas fehlt bekanntlich immer. Immer ist das Gras in Nachbars Garten grüner. Das ist die Krankheit der Moderne auch im Berufsleben: der Mangel an biographischer Entschiedenheit.

Ich gebe aber zu, dass biographische Entschiedenheit nicht leicht ist. Weil wir in einer Freiheits-Paradoxie leben: Je mehr Möglichkeiten wir haben, desto mehr leiden wir unter den ungenutzten Möglichkeiten, den ungelebten Leben. Wenn alle Türen offen stehen, dann fällt es schwer, nur durch eine hindurchzugehen. Aber wir verpassen unser eigentliches Leben durch die Furcht, ein besseres Leben zu versäumen. So hat es Ralph Waldo Emerson gesagt: Leben ist das, was dir passiert, während du andere Pläne schmiedest.

Darum also geht es: Ja zu sagen. Mit ganzem Herzen Ja zu sagen zu einer Situation, die nicht immer ganz unseren Erwartungen entspricht. Und in dieser Entschiedenheit, in dieser Klarheit und der gelassenen Absage an das suchende Noch-Nicht, werden wir zur Persönlichkeit. Denn in dem Entschluss, genau das auch zu wollen, was wir tun, wird etwas ent-schlossen, was vorher ver-schlossen war: das Ich.

Die Suche nach mehr Vertrauen in Freiheit und echte Selbstverantwortung 

Thomas Lojek: Sowohl in menschlichen Beziehungen als auch Unternehmen ist die Frage nach der maximalen Freiheit des Einzelnen sicherlich eines der anspruchsvollsten Themen überhaupt. Jedes Element – egal, ob in einer Beziehung oder in einem Unternehmen – braucht Freiheiten, um sein Umfeld gestalten und sich selbst entwickeln zu können.

Auf der anderen Seite begrenzen die kooperativen Notwendigkeiten einer Beziehung oder unternehmerische Strukturen ganz natürlich den menschlichen Willen zu unmittelbarer oder maximaler Selbstbestimmung. Wenn wir die Verbindung von maximaler Freiheit und unmittelbarer Selbstverantwortung einmal als unternehmerischen und menschlichen Idealzustand ansehen – kommt damit nicht auch ganz automatisch die Frage ins Spiel, ob es nicht natürliche Grenzen in dieser Vorstellung gibt?

Ist die Position maximaler Freiheit in maximaler Selbstverantwortung nicht auch an Nachteile und Grenzen gebunden? Wie schmal ist – sowohl in Unternehmen als auch Beziehung – der Grat zwischen Selbstverantwortung und Rücksichtslosigkeit? Können Beziehungen oder Unternehmungen überhaupt funktionieren, ohne die Begrenzung der individuellen Freiheiten als Teil ihrer Existenz notwendig zu machen?

Reinhard K. Sprenger: Das ist ein Haufen Fragen. Zunächst hat Freiheit immer Grenzen. Eine grenzenlose Freiheit wäre leer – über sie könnte man schlicht keine Aussagen machen. Man könnte sie einfach nicht von Nicht-Freiheit unterscheiden. Erst wenn ich Bedingungen einführe, kann ich den Kontrast sehen. Deshalb ist Freiheit immer „innen“ – innerhalb von Grenzen. Gäbe es diese Grenzen nicht, dürften wir nicht mehr von Freiheit sprechen, sondern von Zufall oder Chaos.

Reinhard Sprenger © Felber

Reinhard Sprenger © Felber

Die Handlungsfreiheit zum Beispiel hat faktische Grenzen – durch Naturgesetze beispielsweise. Ich kann nicht ohne Hilfsmittel zehn Meter hoch springen; wer im Gefängnis sitzt, kann nicht gehen, wohin er will; wir können nicht wählen, ewig zu leben (jedenfalls nicht im Diesseits).

Und genauso ist es auch mit der Willensfreiheit – die so gerne von der Hirnforschung bestritten wird. Ein von unseren Erfahrungen, Prägungen und Erinnerungen losgelöster Wille wäre eben kein Wille mehr, sondern purer Zufall, Beliebigkeit, Random.

Aber keine unserer Entscheidung ist zufällig. Sie ist gebunden an unzählige kleine Ursachen, Erfahrungen in Kindheit und Beruf, Menschen, denen wir begegnet sind, Bücher, die wir gelesen haben. Insofern sind Entscheidungen begründbar.

Daher sind Freiheit und Determiniertheit auch keine Widersprüche, sondern bedingen einander. Auf der Basis und im Rahmen von Grenzen erlebe ich mich als frei – das heisst, zu freien Entscheidungen fähig. Dasselbe gilt auch für das Leben in Unternehmen. Freiheit und Selbstverantwortung – oder, wenn Sie es lieber mögen: unternehmerisches Handeln – ist kein Entweder-oder-Problem, sondern ein Sowohl-als-auch oder ein Mehr oder Weniger.

Es ist eine Balanceaufgabe (was die meisten Entweder-oder-Deutschen intellektuell überfordert). Grundsätzlich leben Unternehmen als Organisationen von Ausschließungen: Ganz bestimmte Verhaltensweisen werden ausgeschlossen, finden nicht statt, ganz bestimmte Menschen findet man nicht, ganz bestimmte Produkte werden nicht hergestellt. Der Prozess des Organisierens ist die Alternativvernichtung. Aus dem „So-oder-so“ wird ein „Nur-so!“ (Policy, Richtlinie, Hierarchie, Prozess etc.). Damit wird die Alternative ausgeschlossen. Gleichzeitig wird damit aber auch die Verantwortung (so oder so) zur Sorgfaltspflicht (nur so) verengt.

Wenn man es dabei übertreibt, hat man keine unternehmerisch handelnden Mitarbeiter mehr, sondern Bürokraten. Dann geht es nicht mehr darum, die richtigen Dinge zu tun, sondern die Dinge richtig zu tun. Insofern muss man, wenn man mehr Vertrauen, mehr Freiheit, mehr Selbstverantwortung, mehr Unternehmertum haben will, den Prozess der Alternativvernichtung zurückfahren. Und nicht gut zureden oder Hand auflegen.

Aber auch dieses Zurückfahren geht nur bis zu einem gewissen Maß – bis sich das Unternehmen als Organisation auflöst. In letzter Konsequenz entscheidet über dieses Maß der Kunde, der Markt – wenn das Unternehmen wirklich am Markt ist, und nicht durch Subventionen oder implizite Staatsgarantien künstlich beatmet wird.

Weibliche Karrieren: Zwischen Wahrheit und Political Correctness 

Thomas Lojek: Was mich persönlich interessieren würde, ist die Frage nach dem Entwicklungsstand weiblicher Macht in modernen Unternehmen. Gibt es in bedeutenden Unternehmen heute schon so ausgeprägte Strukturen von weiblichen Einflusszonen, dass die Zustimmung der Frauen darüber entscheiden kann, ob ein Mann den Aufstieg in eine Machtposition vollzieht oder ob er an ihnen scheitert?

Oder ist Macht in Unternehmen immer noch ein „Boys Club“, der vielleicht vereinzelt Frauen protegiert, aber selten umfangreichen Zugang zu den innersten Zirkeln von Macht und Einfluss an Frauen weitergibt? Wie wird sich der wachsende Einfluss von Frauen insgesamt auf die Art und Weise, wie Unternehmen agieren und insgesamt Führung definieren, auswirken?

Reinhard K. Sprenger: Da fragen Sie den Falschen. Denn: “Frauen werden von Männern an ihrer Karriere gehindert; Frauen sind bessere Führungskräfte; Teams mit Geschlechtermischung arbeiten effizienter; Frauen wäre die Finanzkrise nicht passiert; Frauen sind Opfer verkrusteter Rollenbilder in der Gesellschaft; Frauen müssen in den Unternehmen die demographische Entwicklung kompensieren!”

Reinhard Sprenger © Sprenger

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Keine dieser inzwischen fast widerspruchslos akzeptierten Behauptungen ist nach wissenschaftlichen Standards so gut gestützt, dass es den Rang einer Tatsache beanspruchen dürfte.

Es sind reine Plausibilitätsannahmen. Die wenigen Studien, die es zu dem Thema überhaupt gibt, sind methodisch und empirisch dürftig und eher dem Wunschdenken verpflichtet.

Die Konstanzer Management-Professorin Sabine Boerner hat den Wissenschaftsstand synoptisch aufgearbeitet: „Die einschlägige Forschung lässt derzeit keine Schlüsse auf eine generelle ökonomische Vorteilhaftigkeit von Gender Diversity zu.“

Also, wie heißt das Problem, auf das Frauen in Unternehmen die Lösung ist? Es gibt keins! Da ist keine Not zu lindern. Da droht nicht der Untergang des Abendlandes. Und auch die deutsche Wirtschaft muss nicht gerettet werden.

Also wenden wir uns doch bitte den wirklich drängenden Problemen dieser Welt zu. Und nicht einem gleichheitsrechtlich kaschierten Ablenkungsdiskurs, den der empörungsindustrielle Komplex aus Politik und Medien verkauft, um die Infrastruktur nicht finanzieren zu müssen, die Frauen und Müttern tatsächlich die Chance gäbe, sich stärker in den Arbeitsprozess zu integrieren.

Werte auf dem Prüfstand: Interessen und Dogmen oder notwendige Richtungsgeber des Lebens?

Thomas Lojek: Unsere heutige Zeit erscheint mir persönlich oft wie eine Phase fortlaufender innerer System-Krisen. Die größeren äußeren Konflikte haben wir in unseren Breitengraden glücklicherweise in einigermaßen zuverlässigen Ansätzen bewältigt und über den gesellschaftlichen und politischen Konsens des Dialogs zumindest in Bahnen gebracht, die sich in einem verträglichen Rahmen bewegen, statt ständig offen zu eskalieren.

Womit unsere heutige Welt viel mehr zu kämpfen hat, sind anscheinend eher innere Konflikte: Der Kapitalismus funktioniert zwar öffentlich, scheitert aber innerlich an zu einseitigen Konzentrationsprozessen. Märkte erscheinen effizient, straucheln jedoch fortlaufend in ständig schneller werdenden Abläufen aus Boom und Zusammenbruch. Und Zwischenmenschlichkeit durchlebt in unserer Zeit das, was man allgemein als „die große Beziehungskrise zwischen Mann und Frau“ bezeichnet. All das hat in den letzten Jahren wieder eine umfassende Werte-Diskussion in das öffentliche Bewusstsein gerückt.

Was sind denn die entscheidenden Fortschritte und Werte, die wir heute brauchen, um diese inneren Krisen unserer Lebensbereiche bewältigen zu können? Was braucht es jetzt für wesentliche Schritte nach vorne in lebenswerte Umfelder – sowohl für Unternehmen, Wirtschaft als auch für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen?

Reinhard K. Sprenger: Diese Fragen überdehnen meine Kompetenz. Ich kann nur sagen, was wir nicht brauchen: Werte. Meistens werden ja Interessen in Werte umgegossen. Sie klingen einfach erhabener und allgemein verbindlicher.

Reinhard Sprenger © Sprenger

Reinhard Sprenger © Sprenger

Und genau darauf wird gezielt: Wenn ich meine Interessen für andere verbindlich mache, dann nenne ich sie Werte.

Der andere weiß gar nicht, wie ihm geschieht – will jemand gegen Werte die Stimme erheben? Nein, natürlich nicht. Jedenfalls nicht, ohne gleichfalls der Solidargemeinschaft der Zivilisierten zu kündigen.

Werte machen mundtot. Sie sind das Ende des Dialogs, nicht dessen Anfang. Spräche ich von „Interessen“, wäre das klarer, ehrlicher, aber eben auch: dialogischer, verhandelbarer (vielleicht wäre das ein Wert: das Umgehen und Aussöhnen mit dem Widerspruch).

Der gesunde Menschenverstand weiß, dass wir Werte in Reinform nicht leben können. Dass es sie in Wirklichkeit nur im Doppelpack gibt. Immer sind sie gegengelagert gegen einen polaren Wert, der ebenso berechtigt ist.

Ist Offenheit nicht ebenso berechtigt wie Verschwiegenheit? Wandel genauso wie Stabilität? Authentizität genauso wie Höflichkeit? Das Entweder-oder ist tödlich, ebenso das Alles oder Nichts; schwarz oder weiß ist kein lebensfähiges Konzept. Und eine gewisse Unschärfe ist einfach lebenspraktisch: mehr oder weniger, heute so, morgen vielleicht anders.

Das Negieren der Zweideutigkeit, das Ausschließen des Gegenpols, das ist die Flucht aus der Komplexität in den Konsens – eine Flucht, die nicht gelingen kann. Denn in Wirklichkeit sind Werte aggressiv und tyrannisch. Sie erheben sich über den anderen. Sie grenzen aus. Sie sagen immer: Ich habe mehr Recht dazuzugehören als du.

Im Namen der Werte ist zu viel Blut geflossen. Besser als die invasiven Werte sind Distanzen (die es auch nur in der Balance zur Nähe gibt). Distanzen, wie sie Friedrich Dürrenmatt umschrieb: Sei menschlich, nimm Abstand! Oder Sting: Don’t stand so close to me. Oder, für menschliche Beziehungen unübertroffen, die Griechen: Die Liebe sei wie die Säulen des Tempels – Luft sei zwischen euch.

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“Im Gespräch mit Thomas Lojek…” - Hier geht es zu der Interview-Serie von Thomas Lojek mit bekannten Persönlichkeiten und ausgewählten Künstlern.

 

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Thomas Lojek
Autor und Berater
Thomas Lojek Lojek lebt und arbeitet als Autor und Berater zum Thema "Emotionale Muster der Liebe" abwechselnd auf Teneriffa, in Valencia oder Barcelona und Madrid. Er betreut eine umfangreiche und sehr aktive Community zu dem Thema und ist Autor der folgenden Bücher: Das geheime Muster der Liebe • Gebrauchsanleitung Mann • Einen Mann emotional dauerhaft binden • Einen Mann abwerben • Wahre Liebe statt Geliebte sein • Zudem hat er die Interview-Serie "Im Gespräch mit Thomas Lojek..." ins Leben gerufen, in der er sich mit bekannten Persönlichkeiten und ausgewählten Künstlern über Liebe, Beziehungen und Unterschiede zwischen Mann und Frau unterhält: InterviewsBücher

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Männer und Distanz in Beziehungen und Liebe

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Männer und Distanz in Beziehungen und Liebe

Thomas Lojek, Autor von Gebrauchsanleitung Mann, Wahre Liebe statt Geliebte sein und  Das geheime Muster der Liebe, über den Wechsel von Nähe und Distanz in Beziehungen.

Die wichtigsten Inhalte in diesem Interview

  • Männer und Distanz in Beziehungen und Liebe
  • Wie Männer Distanz in Beziehungen erleben und handhaben
  • Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Distanz in Beziehungen
  • Konflikte aus Missverständnissen durch unterschiedliche Wahrnehmung von Distanz
  • Umgang mit dem Wechsel aus Nähe und Distanz in Beziehungen

Homepage von Thomas Lojek • Bücher von Thomas Lojek

Distanz in Beziehungen – Ein männliches Phänomen der Liebe?

Frage: Warum distanzieren sich Männer viel häufiger in Beziehungen? Ist das Verlangen nach Distanz in Beziehungen ein typisch männliches Phänomen?

Nähe und Distanz in der Liebe

Nähe und Distanz in der Liebe

Thomas Lojek: Ich würde nicht sagen, dass Distanz ein rein männliches Phänomen innerhalb von Beziehungen ist. Ich sehe eigentlich eher, dass sowohl Mann als auch Frau jeweils Phasen von Distanz in Beziehungen herstellen – allerdings aus sehr unterschiedlichen Beweggründen.

Männer handhaben und leben Distanz anders und aus anderen Motiven. Das stößt in der Welt der Frauen oft auf Unverständnis – weil Frauen eben Distanz ganz anders deuten und erleben. Aus der weiblichen Deutungshoheit mag es dann so aussehen als wäre Distanz in Beziehungen ein rein männliches Phänomen.

Das ist es so in dieser Form nicht – sie ist eine andere Form das Leben zu gestalten und zu bewältigen. Frauen und Männer organisieren und leben Distanz in Beziehungen aus sehr unterschiedlichen Perspektiven und Empfindungswelten heraus.

  • Distanz in Beziehungen ist kein rein männliches Phänomen.
  • Männer und Frauen stellen Distanz in Beziehungen aus anderen Motiven her.
  • Entsprechend sind die Perspektiven auf Distanz in Beziehungen unterschiedlich.

Männer und Frauen distanzieren sich aus unterschiedlichen Motiven

Frage: Was bedeutet das genau? In welcher Form leben Männer und Frauen Distanz in Beziehungen anders?

Thomas Lojek: Männer haben von sich aus einen ganz natürlichen Distanz-Verlauf in ihren Beziehungen. Männer definieren sich innerlich weniger über ihre Beziehungen und über die Nähe zu anderen Menschen – sondern eher darüber, was sie in der äußeren Welt entdecken und erreichen können. Deswegen sind Männer etwas mehr die Wanderer und Abenteurer im Leben.

Frauen distanzieren sich in Beziehungen dagegen aus anderen Motiven – sie stellen Distanz eher aus Gründen her, die mit ihrer jeweiligen Beziehung und deren Qualität zu tun haben. Die Distanz der Frau hat viel häufiger konkrete Gründe als die Distanz des Mannes – und diese Gründe beziehen sich dann in der Regel auf die bestehende Bindung und deren Bedeutung.

  • Männer haben einen natürlichen Distanz-Verlauf in Beziehungen.
  • Männer sind durch ihr Distanz-Verständnis eher die Wanderer und Abenteuer im Leben.
  • Die Distanz von Frauen bezieht sich dagegen ehr auf  Gründe innerhalb der Beziehung.

Warum Männer Distanz in Beziehungen herstellen

Frage: Was genau ist damit gemeint, dass Männer einen „natürlichen Distanz-Verlauf“ in Beziehungen haben?

Gleichgewichte in der Liebe

Gleichgewichte in der Liebe

Thomas Lojek: Die Distanz des Mannes in Beziehungen verläuft eher wie ein natürlicher Rhythmus und hat dann meistens viel weniger mit der Beziehung zu tun als Frauen das auf ihre Weise interpretieren.

Männer gehen nach einer gewissen Zeit der Nähe einfach gerne etwas auf Wanderschaft, wollen durch die Welt streunen, Abstand herstellen und neue Eindrücke sammeln, die nichts mit der unmittelbaren Nähe zu einer bestimmten Frau zu tun haben. Das ist praktisch im Mann eingebaut.

Wenn das nicht so wäre, würde in der Welt nichts passieren. Die Männer würden nur noch heimelig und gemütlich daheim bei ihren Frauen sitzen, um die gemütliche Ruhe, Wärme und Nähe, die von Frauen ausgehen kann, zu genießen. Das geht natürlich nicht. Ohne den inneren Rhythmus der Männer sich von den Frauen zu lösen und die Welt entdecken zu wollen, hätten wir eine gemütliche dafür aber völlig regungslose Welt, in der nie etwas passieren würde.

Aus diesem Grund haben Männer einen inneren und ganz natürlichen Drang Abstand und Beschäftigung außerhalb ihrer Liebesbeziehungen zu suchen. Der Rhythmus der Männer in Nähe und Distanz erfüllt eine sinnvolle Aufgabe im Gefüge zwischen Mann und Frau.

  • Das Distanz-Verhalten der Männer ist praktisch natürlich „eingebaut“.
  • Männer müssen sich darüber von ihren Frauen lösen, um Raum und Dynamik möglich zu machen.
  • Ohne das Distanz-Verhalten der Männer hätten wir eine regungslose Welt, in der nichts passiert.

Die Suche nach Gleichgewicht im Wechsel von Nähe und Distanz

Frage: Trotzdem erzeugen die Phasen von Distanz in Beziehungen Reibereien und negative Gefühle. Warum ist das so?

Thomas Lojek: Aus der gerade beschriebenen Unterschiedlichkeit heraus entstehen vielen Missverständnisse zwischen Mann und Frau.

Eine Frau empfindet aus ihrer Weltsicht heraus die Distanz des Mannes sehr oft als eine persönliche Aussage über ihre Bindung zu ihm – und vor allem über die Qualität ihrer Beziehung. Dabei ist ein Mann sehr oft einfach nur auf „Wanderschaft“!

Männer bewegen sich aus Nähe heraus – das ist Teil ihres grundsätzlichen Naturells. „Mann sein“ impliziert auch die Notwendigkeit sich abgrenzen und definieren zu wollen, in die Welt zu gehen und Dinge in Bewegung zu setzen. In diesem Zusammenhang müssen Männer anders als Frauen sein und andere Rhythmen von Nähe und Distanz haben. Ansonsten existiert auf Dauer kein Gleichgewicht zwischen Männern und Frauen.

Im Prinzip ist das alles kein großes Problem. Wir haben eigentlich ein inneres Verständnis für diese Abläufe. Die Probleme durch den Wechsel von Nähe und Distanz entstehen, weil in unserem Denken eine innere und persönliche Umdeutung dieser eigentlich neutralen Tendenzen zwischen Männern und Frauen einsetzt.

Der Vorgang, dass sich Nähe und Distanz in Beziehungen einstellen, ist an sich natürlich und förderlich – erst die persönliche Interpretation aus der eigenen Empfindungswelt oder inneren Überzeugungen heraus, strickt dann das Problem, was wir rund um Nähe und Distanz in Beziehungen erleben. Sobald wir interpretieren statt zuzulassen, geht der Ärger los.

  • Männer bewegen sich ganz natürlich aus Nähe heraus – das ist ihr Naturell.
  • Frauen empfinden diesen Vorgang dagegen oft als Aussage über die Beziehung.
  • Der Wechsel von Nähe und Distanz an sich ist kein Problem.
  • Die Umdeutung des Vorganges aus der jeweiligen Empfindungs-Perspektive von Mann und Frau schafft die mit diesem Phänomen verbundenen Konflikte.

Warum Mann und Frau Nähe und Distanz unterschiedlich erleben

Frage: Kannst du ein konkretes Beispiel nennen, wie dieser Vorgang der Probleme durch Umdeutung und persönliche Interpretation zustande kommt?

Gefühle zulassen

Gefühle zulassen

Thomas Lojek: Nehmen wir einmal die Zusammenhänge auf, über die wir gesprochen haben: Für einen Mann ist seine eigene Distanz in einer Beziehung eine Art ganz natürlicher Rhythmus. Sein Distanz-Verhalten stellt sich einfach nach einer Zeit der Nähe ein, ohne dass es für ihn selbst eine größere Bedeutung haben muss.

Eine Frau erlebt diesen Vorgang allerdings dann über ihr persönliches Beziehungsempfinden. Die Tendenz der Frau liegt nun mal darin, dass sie Beziehungen pflegt, erhält und fördert.

Entsprechend läuft bei ihr das „Sich-Entziehen“ der Männer in eine Verständnislücke ihrer Welt und erzeugt ablehnendes Unverständnis, weil Frauen Beziehungen über Nähe pflegen und nicht über den Umweg von Abgrenzung und Abstand, so wie Männer das regelmäßig brauchen.

Für eine Frau wird darüber die Distanz des Mannes zu einem persönlichen Affront gegen ihr Weltverständnis und damit auch zu einer angeblichen Aussage über die Art und Qualität ihrer Beziehung. Das muss es aber nicht sein. Und tatsächlich ist das eher selten der Fall. In den meisten Fällen ist es einfach der natürliche Ablauf von Distanz im männlichen Verhalten, um etwas Abgrenzung zwischen sich und die Frauen zu bringen, damit Raum und Dynamik für einer beständige, gesunde Beziehung überhaupt dauerhaft stattfinden können

Umgekehrt versteht der Mann nur selten die implizierte Aussage einer Frau, wenn sie plötzlich Distanz in der Beziehung auf ihre weibliche Art und Weise herstellt – als ein Signal über den Zustand ihrer Beziehung. Für einen Mann „spinnt“ die Frau dann einfach etwas und er lässt sie halt alleine damit oder einfach „ziehen“, so wie man es ein Mann seinem eigenen Verständnis nach auch für sich selbst tun würde. Das erzeugt in der Frau dann natürlich genau das Gegenteil: Sie fühlt sich dadurch ungeliebt und zusätzlichen Zweifeln über die Qualität ihrer Bindung zu diesem Mann ausgesetzt. Der Streit ist an dieser Stelle praktisch vorprogrammiert.

Sowohl Mann als auch Frau agieren auf diesem Gebiet also aus einem jeweils völlig widersprüchlichen Verständnis heraus. Und weil das Verständnis darüber so unterschiedlich ist, kracht es dann regelmäßig in der Liebe, sobald sich der Eindruck von Distanz einstellt.

  • Frauen empfinden den Wechsel von Nähe und Distanz über ihr Beziehungsempfinden.
  • Für Männer ist Distanz dagegen oft einfach nur ein natürlicher Ablauf ohne größere Bedeutung.
  • Umgekehrt verstehen Männer nur selten, dass eine Frau ihnen durch Distanz etwas über den Zustand ihrer Beziehung sagen möchte.

Die unterschiedlichen Empfindungswelten von Mann und Frau

Frage: Ist Streit also unvermeidbar mit dem Phänomen Nähe und Distanz verbunden?

Thomas Lojek: Phänomen „Distanz in Beziehungen“ an sich eigentlich gar nicht so sehr konfliktbeladen, wie es sich durch diese gegenseitige Umdeutung aus unterschiedlichen Weltverständnissen von Mann und Frau in Beziehungen äußert. Das Problem ist nicht der Wechsel von Nähe und Distanz in der Liebe an sich – das ist ein ganz natürlicher und notwendiger Prozess, der im Grunde hilft Beziehungen langfristig intakt und lebendig zu halten.

Das große Problem für Mann und Frau auf diesem Gebiet ist vielmehr die völlig unterschiedliche Deutung aus jeweils unterschiedlichen Empfindungswelten heraus. Jede Seite deutet Distanz auf ihre Weise und geht dann davon aus im Rahmen dieser Eigenwahrnehmung in dem Fall „das Richtig“ zu tun – erreicht aber im Gegenüber dadurch das genaue Gegenteil. Aus diesem Grund ist Distanz in Beziehungen ein so heikles Thema, das viel an Wunden und Verwirrung stiftet.

  • Der Wechsel von Nähe und Distanz an sich ist nicht so konfliktbeladen, wie er sich in vielen Beziehungen äußert.
  • Die unterschiedliche Deutung des Vorgangs zwischen Mann und Frau erzeugt die Probleme.
  • Jede Seite ist dann überzeugt, im Falle von Umgang mit Distanz das Richtige zu tun – erzeugt oder erlebt aber dann das Gegenteil davon.

Weibliche Distanz und die Qualität von Beziehungen

Frage: Warum distanzieren sich Frauen denn so anders in Beziehungen als Männer? Haben Frauen nicht auch ein ganz natürliches Bedürfnis nach etwas Abstand und Zeit für sich? Muss das immer mit „Beziehungsfragen“ unterlegt sein?

Natürliche Rhythmen von Nähe

Natürliche Rhythmen von Nähe

Thomas Lojek: Nein, natürlich nicht. Wir reden hier immer über graduelle Tendenzen in der Unterschiedlichkeit von Mann und Frau. Das erzeugt Unschärfen.

Trotzdem ist es sinnvoll einen Blick darauf zu werden, dass diese grundsätzlichen Tendenzen auf jeder Seite existieren – das hilft viele Situationen in Liebe und Beziehungen zu bewältigen und zu verstehen, ohne sie zu sehr persönlich nehmen zu müssen.

Wie bereits erwähnt: Das eigentliche Problem ist häufig die persönlichen Umdeutungen neutraler Prozesse zwischen Mann und Frau – und nicht so sehr die Existenz dieser Prozesse an sich.

Darum ist es sinnvoll zu verstehen, warum die Unterschiede auf jeder Seite ihre Berechtigung haben. Frauen sind nun mal insgesamt viel mehr Beziehungswesen als wir Männer. Sie handhaben und pflegen Beziehungen viel umfassender und bedeutungsvoller als ein Mann.

Aus diesem Grund ist auch das Herstellen von Distanz durch eine Frau viel deutlicher verwoben mit dem Wesen von Beziehungen – als eine Form von „sich auf etwas beziehen“! Frauen beziehen in dem, was sie empfinden und tun, viel mehr und wesentlich deutlicher auf die Existenz ihrer bestehenden Beziehungen und Bindungen. Das gilt dann eben auch für die Herstellung von Distanz in Beziehungen.

Darum ist es sinnvoll zu wissen: Wenn Frauen sich in Beziehungen distanzieren, dann findet man viel häufiger eine wesentliche Aussage dahinter, einen konkreten Grund. Entweder mangelt es einer Frau dann an wesentlichen Emotionen in der Beziehung – es fehlt ihr an Reiz, an gefühlten reizvollen Qualitäten, die sie anfällig und begeistert für einen Mann machen kann. Oder es fehlt ihr an Vertrauen. An Vertrauen in die Bedeutung und Besonderheit der Bindung.

  • Frauen sind wesentlich mehr und wesentlich deutlicher Beziehungswesen als Männer.
  • Die weibliche Seite kommuniziert deswegen über das Mittel Distanz auch immer mehr über den gefühlten Zustand von Beziehungen.
  • Weibliche Distanz in Beziehungen bedeutet: Es fehlt an Reiz. Oder es fehlt an Vertrauen.

Warum Männer weibliche Distanz kaum oder nur schwer verstehen

Frage: Und das natürliche Bedürfnis einer Frau nach Abgrenzung und Raum für sich selbst?

Thomas Lojek: Natürlich gibt es abgesehen von der gerade beschriebenen Tendenz auch bei Frauen einen regelmäßiges Bedürfnis Distanz herstellen zu wollen. Es ist ja nicht so, dass Frauen nicht auch mal genug von ihren Männern haben oder froh sind auch einfach mal Zeit und Raum für sich zu haben.

Trotzdem: Das Phänomen, über das wir hier übergeordnet reden – die gefühlte Distanz, die dann eben auch beim Partner als eine bestimmte Emotion ankommt – das ist bei Frauen viel häufiger und dann auch viel deutlicher unterlegt mit Aussagen und Empfindungen zur bestehenden Verbindung mit einem Mann.

Eine Frau lässt den Mann über die Distanz etwas fühlen – wartet dadurch auf eine Kurskorrektur, auf eine Klärung von Bedürfnissen und Empfindungen, die nicht im Einklang mit ihrer eigenen Sicht auf diese Bindung stehen. Distanz einer Frau ist oft die Aussage: „Komm her und hol mich und lass und das klären!“ – Nicht immer, aber eben sehr oft.

Die Art der Männer Distanz zu fühlen und in Beziehungen herzustellen hat aus dieser Unterschiedlichkeit heraus eben viel weniger Aussagewert über eine Beziehung als die Distanz der Frauen. Für einen Mann ist Distanz viel häufiger ein ganz natürlicher Rhythmus: Man hat einige Zeit Liebe, Wärme und Nähe durch die Frau gehabt. Und dann geht man eben raus und kümmert sich um andere Dinge. Das sagt für einen Mann noch lange nichts über die Bindung oder die Bindungsqualität der Frau aus.

Für Frauen ist das in dem Fall ganz anders. Wenn sie Distanz herstellen und das mit dem Verlangen unterlegt ist, die Beziehung zu pflegen oder zu verändern – dann sehen sie sich häufig in dem Dilemma, dass genau das nicht passiert. Der Mann deutet diesen Zustand ganz anders und misst ihm eben aus seinem eigenen Weltverständnis erst mal nicht so viel Bedeutung zu. Die Frau sitzt dann innerlich auf nagenden Emotionen und denkt sich: „Wann rafft dieser Idiot es endlich?!“ während der Mann nur den Eindruck hat: „Na ja, sie ist halt gerade etwas komisch… das legt sich schon…  irgendwie, irgendwann…“

Und umgekehrt läuft es dann durch diese Unterschiedlichkeiten so, dass eine Frau im Falle von gefühlter Distanz hergestellt durch den Mann denkt: „Was hat er bloß?! Habe ich etwas falsch gemacht? Ist etwas nicht in Ordnung zwischen uns? Wir sollten reden und zusammen sein, um das zu klären und er verschließt sich mir gegenüber so…?! Warum?!“ – Dabei gibt es in dieser Art von männlicher Distanz von Beziehungen gar kein „Warum?!“ – ein Mann bewegt sich in dieser Zeit einfach auf seiner Seite des Lebens und braucht eine natürliche Pause von den weiblichen Aspekten des Lebens. Das ist für einen Mann ganz normal und natürlich!

  • Männliche Distanz in Beziehungen hat insgesamt viel weniger Aussagewert.
  • Wenn ein Mann in Beziehungen Distanz herstellt, sagt das für ihn nicht zwangsläufig etwas über die Bindung oder die Bindungsqualität aus.
  • Für Frauen ist Distanz – egal, ob die eigene oder die erlebte – viel häufiger eine Aussage zur Beziehung und deren Qualität.

Nähe und Distanz in Beziehungen: Geduld mit sich selbst lernen

Thomas Lojek: Wie verhält man sich am besten im Wechsel von Nähe und Distanz? Kann man die Probleme der Umdeutung und der Missverständnisse umgehen? Vielleicht abmildern?

Thomas Lojek: Ich finde man sollte ehrlich sein, was das Thema angeht: Der Wechsel von Nähe und Distanz ist ein schwieriges Feld der Liebe. Vor allem weil es ebenso unterschiedlich von Mann und Frau wahrgenommen wird und für beide Seiten eine jeweils unterschiedliche Bedeutung hat.

Der Vorgang an sich ist wichtig und ein elementarer Teil der Liebe – und die wichtigen Abschnitte einer Beziehung sind immer unterlegt mit etwas Glatteis und man neigt dazu darauf auszurutschen. Aber das ist eben auch immer Teil der inneren Bewährungsproben, die Beziehungen durchlaufen müssen, um vor dem Leben beweisen zu können, dass sie auch über Schwierigkeiten hinweg Bedeutung und Bestand haben werden.

Der erste Schritt ist also etwas Sanftmut und Geduld sich selbst gegenüber: Es ist nahezu unmöglich „perfekt“ auf diesem Gebiet zu sein. Es gibt endlose Unschärfen und Verständnisfallen – tappt man dort hinein, dann sollte man dem inneren Kritiker ein Schnippchen schlagen und sich das einfach mal vergeben.

  • Der Wechsel von Nähe und Distanz ist ein schwieriges Gebiet in Beziehungen.
  • Es ist normal, dass man in diesem Bereich nicht alles richtig machen kann.
  • Daher braucht es etwas Geduld und Sanftmut sich selbst gegenüber.

Frage: Aber wie geht man mit den damit verbundenen Emotionen und Gefühlen um? Plötzlich Distanz in einer Beziehung zu erleben, ist ja auch emotional nicht ganz einfach. Ob man will oder nicht – man reagiert mit Gefühlen auf den erleben Abstand.

Die Beziehung zu sich selbst

Thomas Lojek: Nach dem etwas milderen Umgang mit sich selbst, wenn es um dieses heikle Gebiet in Beziehungen geht, wäre für mich der zweite Schritt:

Dass man die mit diesem Phänomen verbundenen Emotionen nicht zu ernst nehmen sollte. Jedenfalls nicht zu ernsthaft. Das belastet jede Form von Beziehung.

Man kann die Emotionen in diesem Phänomen vielleicht nicht abschalten – aber man kann lernen sie sinnvoll zu betrachten, ohne sich darüber in schädliche Impulse aus Kontrolle und Anschuldigen zu verrennen.

Zwischen Freunden ist der Wechsel von Nähe und Distanz zum Beispiel viel unproblematischer und insgesamt auch wesentlich undramatischer.

Es gibt Freunde, die sieht man wochenlang nicht, vielleicht sogar über Monate oder Jahre nicht – und dann stehen sie vor einem und es ist so als wäre keine einzige Sekunde vergangen.

Und genau das ist das Besondere – das, was die Qualität einer Verbindung wirklich offenlegt:  Verbindung trotz Abstand und Lücken in der gemeinsamen Lebenszeit. Liebespaare tun sich viel schwerer damit – obwohl das für sie eigentlich noch bedeutsamer sein sollte als für Freundschaften.

Die Liebe zwischen Mann und Frau ist auf allen Ebenen viel zu sehr definiert über  Emotionen. Das nimmt den kleineren Abständen und den besänftigenden Momente zwischen den großen Gefühlen die Möglichkeit ihr Werk zu verrichten – nämlich zu verbinden ohne zu fesseln. Darum macht es Sinn die im Wechsel von Nähe und Distanz entstehenden Gefühle einfach mal zuzulassen und sie laufen zu lassen ohne sich dabei gleich zu sehr in impulsive Handlungen, Kontrolle oder Vorwürfe zu verrennen – das ist ein wichtiger Schritt auf diesem Gebiet.

Einfach den beteiligten Gefühlen etwas Raum geben – ohne ihnen zu unterliegen oder gleich reagieren zu müssen. Laufen lassen. Beobachten. In diesen Momenten auch mal etwas bei sich selbst sein und die eigenen Emotionen nicht gleich auf die andere Person übertragen. Wie gesagt: Die Übertragung und Uminterpretation der unterschiedlichen Wahrnehmung ist das Hauptproblem in diesem Fall – nicht das Phänomen selbst.

  • Man sollte die mit Nähe und Distanz verbundenen Emotionen nicht zu ernst nehmen.
  • Ein gutes Vorbild sind Freunde: Dort verläuft Nähe und Distanz viel undramatischer.
  • Man kann die mit Distanz verbundenen Emotionen zulassen und beobachten.
  • Die Emotionen rund um Distanz nicht gleich in impulsive Reaktionen, Anschuldigungen oder kontrollierende Verhaltensweisen umwandeln: Dem Zustand etwas Zeit und Raum geben.

Frage: Gibt es eine Möglichkeit gesund und entspannter mit dem Wechsel von Nähe und Distanz innerhalb von Beziehungen umzugehen?

Thomas Lojek: Der beste Weg den Wechsel von Distanz und Nähe in Beziehungen zu überleben, ist eine gesunde Beziehung zu sich selbst: Die Fähigkeit sich selbst zu fühlen auch ohne die Gegenwart des Anderen. Das Wissen eine Aufgabe und eine Richtung im Leben zu haben. Die Dankbarkeit, dass das Leben ein Weg ist, der Einsichten, Überraschungen und Freude bereithält, zu denen man auch dann Zugang hat, wenn der Andere nicht anwesend ist oder man sich selbst über eine Beziehung definiert.

Die wesentlichen Empfindung von sich selbst füllen am besten die natürlichen Lücken, die jede Beziehung irgendwann durchlaufen muss. Der große Schaden kommt durch die Vorstellung, dass Beziehungen homogen und perfekt sein müssen. Und von der Vorstellung, dass man selbst immer homogen und perfekt sein muss. Weder der eine Aspekt noch der andere Aspekt ist zutreffend. Man ist lebenswert. Und Beziehungen sind erlebenswert. Diese Verbindung sollte man respektieren und achten ohne die Lücken zu fürchten. Wir Menschen müssen damit leben, dass sie existieren. Diese Lücken in jeder Form von Beziehungen sinnvoll zu füllen, ist eine Grundaufgabe des Lebens. Und die erfüllen wir am besten durch eine gesunde Verbindung zu uns selbst.

  • Der beste Umgang mit dem Wechsel von Nähe und Distanz in Beziehungen ist eine gesunde Beziehung zu sich selbst.
  • Die Empfindung von sich selbst füllt ganz natürlich die Lücken in Beziehungen durch den Wechsel von Nähe und Distanz.

Frage: Kommt das Thema Männer und Distanz in Beziehungen oder der Wechsel von Nähe und Distanz allgemein auch in deinen Büchern vor?

Thomas Lojek: Das ist natürlich ganz klar auch ein Thema in meinen Büchern, weil es generell ein entscheidendes Gebiet der Liebe ist, das einen umfassenden Effekt auf Beziehungen und auf das persönliche Glück darin hat.

In “Einen Mann emotional binden” beschreibe ich zum Beispiel sehr ausführlich die Phasen und den Rhythmus im Wechsel von Nähe und Distanz in Beziehungen. Außerdem stelle ich dort zum ersten Mal den “Kreisbogen der Liebe” vor – ein männliches Muster, über das Männer quasi indirekt ihre persönlichen Batterien für Liebe und Beziehungen immer wieder neu aufladen. Der “Kreisbogen der Liebe” sorgt bei Frauen für Irritationen und Zweifel über die Bedeutung und den Bestand der Beziehung – ist aber eigentlich ein Mittel, über das Männer ihre Energie und Bindungsbereitschaft in Beziehungen gestalten.

In Gebrauchsanleitung Mann gibt es mehrere Kapitel, wie Frauen Distanzverhalten von Männern in bestimmten Phasen der Liebe sinnvoll erkennen und für sich nutzen können. Und mein Buch über den inneren Verlauf von Beziehungen: “Das geheime Muster der Liebe” geht sehr ausführlich auf Nähe und Distanz ein – und vor allem welche Rolle deren Wechsel im Aufbau und Erhalt konstruktiver Liebesbeziehungen spielt.

  • Der Kreisbogen der Liebe ist ein männliches Muster aus Nähe und Distanz.
  • Der Kreisbogen versorgt Männer mit Energie für Bindungsbereitschaft in Beziehungen.
  • Frauen können männliche Phasen von Nähe und Distanz durchaus sehr sinnvoll für sich und die Entwicklung einer Beziehung nutzen.
  • Der Wechsel von Nähe und Distanz spielt immer einer Rolle im Aufbau konstruktiver und langfristiger Beziehungen.

Frage: Kannst du abschließend noch mal einen praktischen Tipp geben, wie man besser mit dem Wechsel von Nähe und Distanz umgehen sollte.

Thomas Lojek: Als Frau die Phasen männlicher Distanz nicht gleich überbewerten. Die Jungs einfach mal laufen lassen. Und im Falle eigener Distanz vielleicht auch einfach mal mit dem Mann direkt sprechen, statt immer darauf zu hoffen, dass er schon “irgendwie fühlen” wird, was vor sicht geht. Ansprechen ist immer sinnvoller als anschweigen.

Als Mann seine Phasen von Distanz nicht so abrupt, kühl und rücksichtslos gestalten. Ein Mann braucht seiner Frau sicherlich nicht 24 Stunden am Tag das Händchen halten, aber man sollte ihr auch nicht gleich das Gefühl vermitteln, dass sie nicht mehr stattfindet, nur weil man mal einige Zeit den Weg über etwas mehr Abstand und eigene Interessen beschreiten möchte. Umgekehrt: Im Falle von weiblicher Distanz sich seine Frau einfach mal greifen und fragen, ob alles in Ordnung ist. Wenn ihr Distanzverhalten eine Botschaft ist, wird sie dann darüber schon irgendwie und irgendwann damit herausrücken.

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Thomas Lojek Lojek lebt und arbeitet als Autor und Berater zum Thema "Emotionale Muster der Liebe" abwechselnd auf Teneriffa, in Valencia oder Barcelona und Madrid. Er betreut eine umfangreiche und sehr aktive Community zu dem Thema und ist Autor der folgenden Bücher: Das geheime Muster der Liebe • Gebrauchsanleitung Mann • Einen Mann emotional dauerhaft binden • Einen Mann abwerben • Wahre Liebe statt Geliebte sein • Zudem hat er die Interview-Serie "Im Gespräch mit Thomas Lojek..." ins Leben gerufen, in der er sich mit bekannten Persönlichkeiten und ausgewählten Künstlern über Liebe, Beziehungen und Unterschiede zwischen Mann und Frau unterhält: InterviewsBücher

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Missverständnisse in Beziehungen – Wie sinnvoll damit umgehen?

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Missverständnisse in Beziehungen – Wie sinnvoll damit umgehen?

Thomas Lojek, der Autor von Gebrauchsanleitung Mann, Das geheime Muster der Liebe, Wahre Liebe statt Geliebte sein und Einen Mann emotional dauerhaft binden, über die Bedeutung von Missverständnissen in Liebe und Beziehungen – und wie man sinnvoll mit ihnen umgehen kann.  

Wichtige Inhalte in diesem Interview

  • Warum Missverständnisse und Konflikte in Beziehungen notwendig sind
  • Die trügerische Vorstellung “Alles in Ordnung!”
  • Wie man mit seiner eigenen Unvollkommenheit in Beziehungen besser umgehen kann
  • Was ist der Unterschied zwischen Drama und notwendigen Veränderungen?
  • Was braucht eine Beziehung?
  • Das Phänomen “Richtung” in Beziehungen und für Beziehungen
  • Die Bedeutung der gemeinsamen Realität für Liebesbeziehungen

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Liebesbeziehungen: Übereinkunft durch Andersartigkeit

Frage: In deiner Arbeit dreht sich alles um Muster innerhalb von Liebesbeziehungen oder im Umgang zwischen Mann und Frau allgemein. Gibt es ein Muster, das Missverständnisse in Beziehungen vermeiden kann?

Thomas Lojek: Ein solches Muster ist mir persönlich noch nie begegnet. Jedenfalls nicht als „Patentrezept“ oder als übergeordnete Lösung, um die Schwierigkeiten zwischen Mann und Frau oder in Beziehungen allgemein vermeiden zu können.

Missverständnisse in der Liebe

Missverständnisse in der Liebe

Ich weiß, dass viele Ratgeber genau das verkaufen wollen, aber ich glaube, dass der Konflikt ein essenzieller Bestandteil von Liebe und Beziehungen ist.

Nicht in der Form, dass man sich durch Beziehungen zwangsläufig gegenseitig beeinträchtigen muss  – sondern in der Form, dass man sich gegenseitig antreibt, weil man eben andersartig ist.

Liebe ist nach meinem Verständnis eine „Übereinkunft durch Andersartigkeit“.

Wenn es ein ultimatives Muster geben würde, das die Kommunikation und das Leben zwischen Mann und Frau in einen seichten, reibungslosen Zustand ohne Konflikte verwandeln könnte, würde ich persönlich ein Ticket für einen Flug zum nächsten bewohnten Planeten buchen.

Wir hätten dadurch das Prinzip der „schönen neuen Welt“ in unseren Liebesbeziehungen – aber eben keine Dynamik, keine Herausforderungen, kein Reiz. Woher soll dann Wachstum kommen? Und vor allem: Weisheit?

Ich glaube, dieser drängende Wunsch nach einer Lösung, die beständige Harmonie in die Liebe bringen soll, basiert auf dem heimlichen Verlangen nach Kontrolle. Beziehungen sind schwierig. Sie können wie ein inneres Reibeisen sein, an dem man seine Ecken und Kanten abarbeiten muss, um an Ende sowohl seine Stärken als auch seine Schwächen zeigen zu können. Belohnt wird dieser Prozess mit Momenten von Glück durch Übereinkunft. Aber dann geht es auch direkt wieder weiter.

Menschen sind unvollkommen, deswegen müssen sie sich bewegen und an der Erfahrung von Übereinkunft arbeiten – sich für diese Erfahrung bewähren. Man bekommt dieses Glück nicht geschenkt. Darum wird es eine statische Super-Lösung für die Schwierigkeiten zwischen Mann und Frau aus meiner Sicht hoffentlich nie geben.

Emotionale Bewegung für Konsens und Veränderung in Beziehungen

Frage: Es gibt also keine Möglichkeiten Missverständnisse in der Liebe zu vermeiden und Beziehungen dadurch zu verbessern?

Thomas Lojek: Das ist damit so nicht gesagt. Der primäre Schritt ist eben die eigene innere Akzeptanz, dass man unvollkommen ist und aus Unvollkommenheit heraus agiert. Und ebenso unvollkommen gestaltet man auch seine Beziehungen – beziehungsweise ebenso unvollkommen wachsen Beziehungen allgemein. Aber Missverständnisse sind eben auch der Antrieb zu Korrekturen und/oder dazu da Übereinkunft zu suchen statt sie als gegeben vorauszusetzen. Die Eigenwahrnehmung von Kopf und Denken ist in Liebesbeziehungen eben sehr oft, dass „alles in Ordnung ist“ – und dann platzt aus heiterem Himmel heraus ein Streit in die Harmonie und man bemerkt, dass eben doch nicht alles so in Ordnung ist, wie die Eigenwahrnehmung das vorgegaukelt hat.

In meinem Buch „Das geheime Muster der Liebe“ nenne ich dieses Phänomen „Drift“ – tatsächlich driften wir Menschen innerhalb unserer Beziehungen durch verschiedene unterschiedliche Spannungs- und Konfliktebenen, die sich primär emotional und oft unbewusst abspielen. Offen zu Tage treten diese Ebenen erst durch den Streit in der Beziehung – und eben sehr oft nach Zeiten oder Eindrücken von Harmonie und Glück.

Darum ist Liebe so anstrengend: Sie schenkt uns ein paar Augenblicke von Glück und Harmonie und vertreibt uns dann aus diesem Paradies in den Spießrutenlauf aus Anstrengung, Frust und Missverständnissen, den wir ebenso durch Beziehungen erleben. Unsere menschliche Wahrnehmung ist viel zu selektiv und gefiltert – deswegen geht es nicht ohne Streit in Liebesbeziehungen.

Wir brauchen diese Form von emotionaler Bewegung, um Konsens und Veränderungen zwischen uns selbst und dem Anderen wahrnehmen zu können. Streit ist der ungeliebte aber notwendige Vermittler zwischen Partnern in der Liebe. Ohne ihn würden wir vielleicht harmonisch aber eben aneinander vorbei leben. Und dafür brauchen wir keine Beziehungen – das können wir auch alleine. Also gibt es die Instanzen Streit, Meinungsverschiedenheit und Konflikte in der Liebe. Der Wunsch, dass es nicht so wäre, ist sicherlich verständlich – aber ohne diese Instanzen gibt es kein Miteinander.

Liebe als Weg zur Reife: Wachstum statt Kummer 

Frage: Aber sind Streit und Konflikte nicht das, was Beziehungen verwundet und Schmerz in die Liebe bringt? Ist es nicht sinnvoll daran zu arbeiten, dass sie weniger oder so wenig wie möglich stattfinden, damit man die Liebe genießen kann und nicht unter ihr leiden muss?

Gemeinsam Richtung haben

Gemeinsam Richtung haben

Thomas Lojek: Es gibt den Spruch: Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist optional. Wer glaubt, dass er mit einer Beziehung oder der Liebe allgemein ein Ticket gezogen hat, für das unbeschwerte Glück einer rosaroten Welt aus Samt und Plüsch, in der alles weich ist und sich alle ganz doll lieb haben, der sollte sich ernsthaft hinterfragen, wie erwachsen er innerlich wirklich geworden ist.

Natürlich sehnt sich jeder Mensch nach Ausgleich und Harmonie, aber Liebe ist auch ein Weg zur Reife – und Reife hat einen steinigen Boden auf einem teilweise dornigen Weg. Aber wir Menschen müssen ihn gehen.

Dieser Teil ist ohne Alternative im Leben. Bleiben wir auf diesem Weg stehen oder weigern wir uns ihn zu gehen, verlieren wir den Anschluss an diese Welt. Sie wartet nicht auf uns. Wir müssen uns bewegen. Das Verlangen nach plüschig rosaroter Harmonie in der Liebe ist in Wahrheit ein Sumpf, der uns in die Bedeutungslosigkeit versinken lässt, wenn wir zu lange auf ihm stehen bleiben.

Ob es uns gefällt oder nicht: Formen von Schmerz gehören zur Liebe. Aber eben Schmerz in Form von Bewegung und Fortschritt. Nicht in Form von Verzweiflung und Verweigerung. Ich spreche von Konflikt als Mündung in lebenswerte Übereinkünfte. Und nicht von Schmerz in Form von „Ich leide, also muss es Liebe sein!“ – das ist damit nicht gemeint. Es gibt einen Schmerz durch Wachstum und einen Schmerz durch Erniedrigung. Beide sind nicht identisch.

Der Schmerz durch Wachstum und Herausforderungen drängt uns dazu über uns selbst hinaus zu wachsen – und dieses „über sich selbst hinaus wachsen“ mit anderen Menschen oder dem Liebsten innerhalb einer Beziehung zu teilen. Am Ende stehen neue Erkenntnisse, neue Möglichkeiten, neue Übereinkünfte. In diesem Prozess ringt man mit seinem Liebsten um das eigene Potential als Mensch. Das kann weh tun oder uns frustrieren – aber am Ende erleben wir dadurch Erkenntnis und Übereinkunft. Und zwar als gemeinsame Schnittmenge zwischen zwei Menschen, die sich füreinander interessieren.

In den Beziehungen, in denen Menschen in der Liebe oder für die Liebe leiden wollen – in Form von Drama oder einem verletzenden Umgang ohne echte Perspektiven – passiert dagegen rein gar nichts. Es finden nur heiße Luft und viel Lärm um nichts statt. Diese Beziehungen ringen nicht um Potential sondern um Verweigerung. Drama ist die Verweigerung die Realität so zu sehen, wie sie ist und sie als teilbar mit einem anderen Menschen zu erleben. Das Ergebnis sind Endlosschleifen aus Kummer, Drama und Leid, die nirgendwohin führen.

In meinen Buch „Das geheime Muster der Liebe“ habe ich Richtung als essentiellen Bestandteil der Liebe vorgestellt: Liebe braucht Richtung. Und Richtung muss zwischen Partnern verhandelt werden. Gelingen diese Verhandlungen über die gemeinsam erlebten Emotionen, schaffen die Liebenden dadurch eine Übereinkunft in der Realität und für die Realität. Im Grunde schaffen Partnern in funktionierenden Beziehungen darüber den Zugang zu einer gemeinsame Realität, die dann gemeinsam erlebt werden kann – statt sich durch unterschiedliche Träume und Hoffnungen zu bekämpfen, wie es die Paare tun, die einfach nicht glücklich miteinander werden können.

Natürliches Wachstum durch lebendige und lebenswerte Beziehungen

Frage: Wenn ein Missverständnis in Beziehungen auftaucht – was kann man tun? Wie kommt man über den Streit zum Wachstum? Worauf muss man achten, was verlangt dieser Prozess?

Thomas Lojek: Primär braucht es Interesse und Engagement ihn zu lösen. Auf beiden Seiten. Die Existenz von „auf beiden Seiten“ ist nun mal die Grundvoraussetzung der Liebe. An dem Punkt kann man wenig ändern – die Bereitschaft dazu kommt aus dem eigenen Bewusstsein an einer Existenz mit dem Partner teilnehmen zu wollen.

Interesse am Partner zeigen

Interesse am Partner zeigen

Fällt dieser Punkt weg, weil eine Person nicht kann oder nicht will, dann schafft man keine gemeinsame Realität durch die Beziehung. Dann bleibt für eine Seite nur die Hoffnung oder Träumereien, dass es irgendwann besser oder anders wird. Und für die andere Seite existiert dann entgegengesetzt die ständige Notwendigkeit sich diesem Bestreben des Partners nach „es soll besser/anders werden“ zu entziehen oder zu blockieren.

Das Prinzip der unglücklichen Beziehung oder der Drama-Beziehung ist die Verweigerung gemeinsam in eine gemeinsame Realität einziehen zu wollen. Es reicht nicht nur aus sich ein Haus, ein gemeinsames Nest oder gemeinsame Gewohnheiten zuzulegen – man muss sie auch gemeinsam erleben und durchleben.

Also muss man zur Lösung von Konflikten und Missverständnissen zuerst einmal das Interesse in die Mitte legen, dass man lösen und verhandeln will. Eine gesunde Beziehung ist durchzogen von dieser Bereitschaft, weil erkannt und gespürt wird, dass die eigene Realität ohne den Anderen einseitig und unerfüllt ist. Also gewährt man Raum und Verhandlung: „Wie ist deine Realität? Wie ist meine Realität? Und wie bringen wir diese zusammen?“ Ohne diese Bereitschaft geht es nicht.

Die erste Phase ist dabei immer erst mal Kummer, Verwirrung und Schmerz. Für einige Momente wird in uns alles Schlechte oder alles von uns selbst Ferngehaltene ausgelöst. Das ist ein hartes Brot und es tut weh darauf herum zu kauen und es zu schlucken. Aber da muss man durch.

Dann hat man in dem Konflikt irgendwann genug und muss sich zurückziehen, um Raum und das Gefühl von Kummer zuzulassen. Oder man fühlt eben gar nichts, weil man wie betäubt ist. Oft schiebt man dann noch mal die letzten Dornen hinter her als ob nichts wirklich genug ist – bis zum dem Punkt, an dem man realisiert „Stop. Das kann doch so nicht sein!“ – das ist der Punkt an dem sich unsere innere Beziehungsintelligenz anfängt zu regen.

Dadurch kommt eine übergeordnete Intelligenz ins Spiel, die sich weniger für die Spannungen, den Stress und die Dornen im Streit interessiert sondern für die Erinnerung: „Das war doch auch schon mal anders. Wir hatten doch eine gemeinsame Realität, Übereinkunft und Liebe… Es muss doch möglich sein, das wiederherzustellen?“ Und von hier an bewegt man sich wieder aufeinander zu. Natürlich der eine mehr, der andere weniger – je nachdem, wie die Balance und die Dynamik in den Streit verteilt sind. Es ist ein Tasten im Dunkeln nach dem Lichtschalter. Wenn sich beide Hände auf ihm berühren, geht das Licht wieder an.  Die gemeinsame Realität wird wieder gesehen und kann wiederhergestellt und bewältigt werden.

Diesen Prozess würde ich ganz generell als Wachstum bezeichnet. Man muss Wachstum nicht forcieren. Einige Menschen tun das oder sind ständig darum bemüht – das macht sie einseitig anstrengend oder auf eine subtile Weise dominant, obwohl bei ihnen alles in Güte und einem etwas zu engagierten Verständnis verpackt ist. Ich finde, einfach die Bereitschaft diesen Prozess offen und ehrlich durchzustehen, um am Ende gemeinsam das Licht wieder anmachen zu können, ist eine ausreichende Qualität von Wachstum. Eine menschliche Qualität. Zu verhandeln: „Was hast du? Was habe ich? Und wie machen wir daraus ein gemeinsames Leben, das lebens- und erlebenswert ist?“

Ich nenne dieses Prinzip in meinen Büchern „Schnittmengen-Psychologie“ – Wenn man sich Menschen als Kreis vorstellt, dann stellen unsere Beziehungen die Schnittmenge dar, die Kreise zwischen sich herstellen können. Und am Ende kommt es darauf an, was man in die gemeinsame Mitte legen kann und legen will. Je wertvoller die gemeinsame Schnittmenge, desto bedeutsamer die Bindung. Und die grösste gemeinsame Schnittmenge ist die Realität.

Je mehr die Gegenwart eines Menschen in dieser Realität die eigene Realität erfüllt, belebt und mit besonderem Wert anreichert, desto gewillter und engagierter sind Menschen diese gemeinsame Realität zu erhalten und zu fördern. Oder sie möglichst wieder herzustellen, wenn die Blickpunkte darauf über Streit oder Missverständnisse zu sehr abgewichen sind. Streit und Missverständnisse sind also auch immer eine Botschaft an sich selbst: „Was bist du? Was macht dich aus? Und welchen Wert kannst und willst du in das Leben eines anderen Menschen einbringen?“

Anregungen zum Thema: Missverständnisse in Beziehungen überwinden

Frage: Kann man all diese Aspekte in einige abschließende Anregungen umwandeln?

Thomas Lojek: Erstens: Akzeptieren, dass Streit und Missverständnisse Teil der Liebe sind. Die einseitige Betrachtung, dass Liebe Glück und Harmonie ist und oder dauerhaft herstellen sollte, ist ungesund und schädlich.

Zweitens: Die Akzeptanz der eigenen Unvollkommenheit und der Unvollkommenheit der eigenen Wahrnehmung ist wichtig. Dass wir Menschen deswegen in unseren Beziehungen nun mal verhandeln und korrigieren müssen – auch durch Streit und Meinungsverschiedenheiten, um langfristig ein Leben in gemeinsamer Richtung ermöglichen zu können.

Drittens: Echte Partnerschaften müssen die Realität teilen und nur nicht die Summe eigener Erwartungen und Annahmen. Viertens: Der Wille eine gemeinsame Realität zu haben oder wieder herstellen zu wollen ist entscheidend – vor allem nach Streitigkeiten und Konflikten.

Fünftens: Wir sollten für unsere Beziehungen lernen, die gemeinsame Realität mit Wert und Werten anreichern, damit die Bereitschaft auf beiden Seiten besteht sie zu erleben und gemeinsam zu bewältigen. Je mehr Wert und Werte in der gemeinsamen Schnittmenge und je mehr Bereitschaft diese damit zu füllen, desto wertvoller wird die Erfahrung eine gemeinsame Realität haben zu können – und desto dringlicher ist der Wunsch diese zu pflegen, zu erhalten und am Ende in Liebe gemeinsam zu erleben.

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“Im Gespräch mit Thomas Lojek…” - Hier geht es zu der Interview-Serie von Thomas Lojek mit bekannten Persönlichkeiten und besonderen Künstlern.

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Thomas Lojek
Autor und Berater
Thomas Lojek Lojek lebt und arbeitet als Autor und Berater zum Thema "Emotionale Muster der Liebe" abwechselnd auf Teneriffa, in Valencia oder Barcelona und Madrid. Er betreut eine umfangreiche und sehr aktive Community zu dem Thema und ist Autor der folgenden Bücher: Das geheime Muster der Liebe • Gebrauchsanleitung Mann • Einen Mann emotional dauerhaft binden • Einen Mann abwerben • Wahre Liebe statt Geliebte sein • Zudem hat er die Interview-Serie "Im Gespräch mit Thomas Lojek..." ins Leben gerufen, in der er sich mit bekannten Persönlichkeiten und ausgewählten Künstlern über Liebe, Beziehungen und Unterschiede zwischen Mann und Frau unterhält: InterviewsBücher

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Liebeskummer und Krisen in Beziehungen emotional bewältigen

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Liebeskummer und Krisen in Beziehungen emotional bewältigen

Thomas Lojek, Autor von Das geheime Muster der Liebe, Gebrauchsanleitung Mann, Einen Mann emotional dauerhaft binden und Wahre Liebe statt Geliebte sein, über Liebeskummer und die emotionalen Prüfungen, die Beziehungen durchlaufen müssen, um am Ende mehr Stärke und Beständigkeit zu erlangen. Und wie man persönlich sinnvoller mit diesen Krisen und Gefühlen in schweren Zeiten umgehen kann.

Wesentliche Inhalte in diesem Interview

  • Warum man Krisen und schwierige Gefühle in Beziehungen erlebt.
  • Was es bedeutet sich über Krisen und Schwierigkeiten die Hand zu reichen.
  • Die Kunst Wachstum von Drama zu unterscheiden.
  • Welches Gefühl man in Beziehungskrisen nie aus den Augen verlieren darf.
  • Die Fähigkeit zu bewältigen statt zu beurteilen in Beziehungen.
  • Hilft es alles positiv zu sehen – auch die Krisen einer Beziehung?
  • Wie erlangt man mehr Geduld und Nachsicht – mit sich selbst und dem Partner?

Liebeskummer – Beziehungen in der Krise, Gefühle im Chaos

Frage: Gibt es Möglichkeiten Liebeskummer zu umgehen? Die damit verbundenen Gefühle abzustellen oder zu vermeiden? Wie geht man mit dem Schmerz und dem Kummer um, den Liebe und Beziehungen erzeugen können?

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Liebeskummer bewältigen

Thomas Lojek: Der Kummer einer zerbrochenen Beziehung oder einer Beziehung, die eine schwere Krise durchlebt, ist eine Mischung aus Schmerz und Verzweiflung, die einen Menschen auf allen Ebenen angreift.

Es ist leider unser Dielamma als menschliche Wesen, dass Beziehungen das Wichtigste in unserem Leben sind, aber eben auch der Teil, den wir nie kontrollieren noch jemals vollständig beherrschbar machen können.

Zwar gibt es Skills, Verhaltensmuster und Geschick, um Liebe und Beziehungen gesünder, stabiler und lebenswerter zu machen, aber es gibt trotzdem immer Ungewissheit und schmerzliche Fragezeichen in jeder Form der Liebe.

So sehr es auch schmerzt, so sehr uns das uns an die Grenzen unserer emotionalen und persönlichen Belastung bringen kann – es ist Teil und Notwendigkeit der Liebe. Nicht um zu leiden, aber um Richtung im Leben, Bewusstsein für sich selbst und für seine eigenen inneren Bedürfnisse und für die Kooperation mit anderen Menschen zu erlangen.

Weisheit und Geschick in der Liebe liegen nicht auf der Straße, noch regnen sie vom Himmel. Wir werden auch nicht damit geboren. Es ist unsere Aufgabe im Leben diese Formen von Erfahrung und Weisheit zu sammeln – und das nicht selten über Abwege mit Dornen und Abgründe.

Das Glück der Liebe bekommt man nicht geschenkt – die wahre Liebe zeigt sich, wenn sich zwei Menschen einig über Disput und Abgrund werden und sich darüber die Hände mit einem Lächeln reichen, auch wenn beide vorher noch schwankend vor den Fall gestanden haben. Es ist die Vereinigung von Gegensätzen: Auffangen, verzeihen, unterstützen.

Die Essenz der Menschlichkeit in uns muss leider über die Liebe sehr oft durch Prüfungen gehen, ansonsten stehen hinter unseren Beziehungen nur leere Worte ohne echten Wert. Aber Wert hat einen Preis – und den müssen wir Menschen über die Krisen, Irrtümer, Korrekturen und zu einem Teil auch immer über die Irritation und den Schmerz der Liebe zahlen.

  • Liebe und Beziehungen sind immer mit  einem Teil an emotionalen Risiken und Ungewissheit verbunden.
  • Liebe zeigt sich über die Versöhnung von Unterschiedlichkeiten: Auffangen, verzeihen, unterstützen – trotz Gegensätzlichkeit.
  • Liebesbeziehungen ohne Prüfungen und Krisen sind nur Worte und Hüllen ohne echten Wert.

Ist es Liebe oder Drama? Und wie erkenne ich den Unterschied?

Frage: Steht das nicht im Widerspruch mit deinen Büchern und mit deiner Arbeit, in der du immer wieder betonst, dass es innerhalb der Liebe niemals um Drama gehen kann – dass Drama und Schmerz eben nicht Liebe, sondern das genaue Gegenteil davon sind.

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Gefühl von Sinn und Richtung

Thomas Lojek: Diese beiden Aspekte passen sehr wohl zusammen und sind in sich kein Widerspruch. Man muss nur genauer hinschauen: Es existiert ein entscheidender Unterschied zwischen Drama und notwendigen aber unbequemen Entwicklungen in Beziehungen.

Die Kunst liegt darin, unterscheiden zu können: „Bin ich verliebt in ein aussichtsloses Leiden, nur um mir etwas beweisen zu müssen oder weil ich eine bestimmte Vorstellung nicht loslassen kann? Oder sind Schmerz und Irritation im Kern eine Nebenwirkung von Wachstum, durch die ich jetzt hindurch muss, um später in sinnvollen Veränderungen anzukommen?“

Es ist nie ganz einfach diese Unterschiede zu erkennen. Am Ende entscheidend ist das Gefühl, dass es um Potential geht und nicht um Beweise – um Beweise, dass man geliebt wird, dass man liebenswert ist oder dass man der Einsamkeit des Lebens entgehen muss, indem man einen anderen Menschen an sich bindet. Diese Aspekte sind die Einflusszonen des Dramas. Aber Drama ist in sich leer und hat niemals dieses sanfte dafür beständige Gefühl von Wachstum und Richtung.

Vom Gefühl her können Krisen und Entwicklungen in gesunden Beziehungen ebenso anstrengend ausfallen wie das Drama einer aussichtlosen Beziehung– aber sie haben trotzdem immer einen beständigen Unterton von Fortschritt und Sinn, selbst wenn man diesen in den aufreibenden Momenten einer echten Krise nicht unmittelbar vor Augen hat. Es geht um dieses Gefühl von Richtung und Sinn, das unterhalb der empfundenen Krise liegen muss und nicht um ein Gefühl von richtungsloser Verzweiflung, über die man alles Mögliche – und vor allem meistens das Falsche – tut, nur um die eigenen Ängste irgendwie in den Griff zu bekommen.

  • Wichtig ist die Fähigkeit unterscheiden zu können: Drama oder Wachstum?
  • Im Wachstum von Beziehungen geht es um Potential – nicht um Beweise.
  • Krisen in gesunden Beziehungen haben einen Unterton von Fortschritt und Sinn.
  • Drama hat nur ein Gefühl von Richtungslosigkeit, Angst und Kontrolle.

Kann positives Denken Beziehungen und Gefühle heilen?

Frage: Aber wie geht man denn genau damit um? Mit den eigenen Ängsten, mit Eindrücken von Verwirrung, Schmerz und Kummer in der Liebe? Hilft es vielleicht alles positiv zu sehen und als positiv behandeln, egal, was passiert und egal, wie schmerzlich eine Trennung oder die Krise einer Beziehung persönlich erlebt werden?

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Sich die Hand reichen

Thomas Lojek: Ich persönlich bin nicht so der Fan davon alles immer nur positiv zu sehen, auch wenn das als moderne Gedankenschule sehr populär ist. Ich finde, man sollte viel mehr lernen möglichst ehrlich und vollständig zu sehen, was in einem Leben oder in einer Beziehung vor sich geht.

Nur positiv gibt es nicht. Das Leben und die Liebe setzen sich aus Widersprüchen zusammen, die kooperieren müssen. Und dazu gehören verschiedene Aspekte, Vor- und Nachteile ebenso wie Abgründe und Zweifel. Das macht am Ende den Menschen aus und nicht die Phantasterei, dass alles immer nur gut, schön und positiv ist oder sein sollte.

Sehr oft geht es im Leben darum erkennen zu können, dass die Dinge sind wie sie sind. Und dass man ihnen darüber auch den Raum und die Möglichkeit geben kann, so zu sein, wie sie sind. Dann bekämpft man weniger seine eigenen Wunschträume im Gegenüber, sondern bewegt sich darüber viel mehr in Kooperation, Wahrheit und Vollständigkeit.

Sich eine Beziehung, Situation oder einen Partner positiv schön zu reden, kann genauso schaden, wie immer alles negativ zu sehen. Zuviel „positiv“ ist dann Teil des Schmerzes, weil man dadurch Erwartungen und Hoffnungen formt, die später in der Realität keinen Bestand haben. Davor muss man sich hüten – vor allem in Fragen der Liebe.

Ich finde, man sollte alles möglichst unbefangen mit beiden Augen betrachten, um ein vollständiges Bild von dem bekommen, was man gerade erlebt. Ein bisschen wie der berühmte „Weg der Mitte!“ – wenn man alles entweder nur positiv oder nur negativ sieht, dann strauchelt man zu oft und meistens auch zu sehr, man neigt zu Extremen oder hat schädliche Überreaktionen in beide Richtungen in seinem Beziehungsverhalten. Man kann auch positiv gestimmt in einen Abgrund rennen.

  • Man sollte lernen zu akzeptieren, dass manche Dinge oder Phasen in der Liebe auch einfach mal weh tun.
  • Aspekte von Beziehungen nur positiv oder nur negativ zu sehen, produziert oft schädliche Überreaktionen in beide Richtungen.
  • Es ist wichtig zu lernen, die Dinge so zu sehen, wie sie sind – sie nicht umzudeuten oder einseitig zu dramatisieren.

Bewältigen statt bewerten – ein Balanceakt der Liebe!

Frage: Und wie geht man am besten damit um? Wie bleibt man in einer Form der Mitte, um Schmerz und Kummer in Beziehungen oder nach Beziehungen zu überwinden?

Thomas Lojek: Liebe vereint Gegensätze – das heißt aus meiner Sicht auch: Sie vereint ebenso negativ und positiv in einem Leben. Und genauso sollte man sie meiner Erfahrung nach auch behandeln. In ihr fällt alles zusammen: Unsere guten Seiten, unsere schlechten Seiten, schöne Erfahrungen und schmerzliche Erfahrung.

Oft hilft es, sich zu sagen: „Ich entscheide mich jetzt innerlich erst mal nicht dafür, ob das gut oder schlecht, positiv oder negativ ist. Ich stehe das jetzt einfach mal durch und schaue, wo mich das hinführt. Am Ende kann ich mich immer noch entscheiden, ob ich das will oder nicht will“. Im Grunde geht es um etwas Geduld mit sich selbst.

Manchmal muss man einfach durch etwas durch, egal, ob positiv oder negativ. Vieles in der Liebe dreht sich eher darum zu bewältigen, statt zu beurteilen und zu bewerten. Auf diese Weise lebt und durchlebt man – und eben vollständig und ohne das eindringliche Dilemma der Wahl.

Diese Einstellung finde ich persönlich gesünder und beständiger als ständig diese Wahl von positiv und negativ im Kopf haben zu müssen. Manchmal muss man ordnen und entscheiden. Aber manchmal muss man auch einfach ohne Wertung Dinge bewältigen und durchstehen.

Egal, ob ich die Arbeit mit meinen Beratungskunden oder eigene ganz persönliche Erfahrungen heranziehe: Eine innere Geduld und etwas Raum und Zeit, um mehr Klarsicht zu erlangen, schlägt langfristig jede kurzfristige Einteilung in gut oder schlecht.

Das impliziert nicht Leiden, noch Drama, noch die Rechtfertigungen, für etwas leiden zu wollen, für das es sich nicht lohnt zu leiden. Das impliziert, dass man in gesunden Beziehungen geduldiger ist und in ungesunden Beziehungen mehr Abstand hat, um wahrzunehmen, was wirklich vor sich geht.

Man muss damit leben, dass Liebe und Beziehungen sowohl die positiven als auch negativen Aspekte einer Person und des Lebens insgesamt offenlegen.

  • Manchmal muss man in Liebesbeziehungen einfach durch etwas hindurch – egal, ob positiv oder negativ.
  • Beziehungen drehen sich mehr um die Fähigkeit zu bewältigen statt um den Drang zur Beurteilung.
  • Bewältigen bedeutet nicht Leid durch Drama, sondern Fortschritt durch Wachstum.

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“Im Gespräch mit Thomas Lojek…” - Hier geht es zu der Interview-Serie von Thomas Lojek mit bekannten Persönlichkeiten und besonderen Künstlern.

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Thomas Lojek
Autor und Berater
Thomas Lojek Lojek lebt und arbeitet als Autor und Berater zum Thema "Emotionale Muster der Liebe" abwechselnd auf Teneriffa, in Valencia oder Barcelona und Madrid. Er betreut eine umfangreiche und sehr aktive Community zu dem Thema und ist Autor der folgenden Bücher: Das geheime Muster der Liebe • Gebrauchsanleitung Mann • Einen Mann emotional dauerhaft binden • Einen Mann abwerben • Wahre Liebe statt Geliebte sein • Zudem hat er die Interview-Serie "Im Gespräch mit Thomas Lojek..." ins Leben gerufen, in der er sich mit bekannten Persönlichkeiten und ausgewählten Künstlern über Liebe, Beziehungen und Unterschiede zwischen Mann und Frau unterhält: InterviewsBücher

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